Sport Zurück in der Erfolgsspur

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Mannheim. Die Rhein-Neckar-Löwen bleiben in der Handball-Bundesliga ohne Verlustpunkt. Das 26:18 (10:11) gegen die HSG Wetzlar schraubte die Startbilanz des Tabellenführers gestern auf 22:0 Punkte. Dazu war aber eine Leistungssteigerung nach der Pause nötig.

Gegen das bisherige Überraschungsteam der Liga – die Mittelhessen waren mit einer Serie von 11:1 Punkten angereist – zeigte sich, wie wichtig eine funktionierende Abwehr ist, wenn man Titelanwärter Nummer eins sein will. In der ersten Halbzeit stockte der Angriffsmotor der Badener nämlich gewaltig, doch weil die Defensive gewohnt stark arbeitete, war der Rückstand nach 30 Minuten überschaubar. Nur mit 10:11 lagen die Löwen hinten und hatten dabei einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand (6:9, 23.) zumindest zum Teil wieder aufgeholt. Als bei Andy Schmid und seinen Nebenleuten fast gar nichts funktionierte, hielt die Abwehr die Partie offen. Und ohne funktionierende Abwehr hätten die Badener wohl den ersten Rückschlag in der Liga erlitten.Die zweite zentrale Erkenntnis des gestrigen Abends war, dass die Löwen in dieser Spielzeit tatsächlich über Alternativen im Rückraum verfügen. Nachdem mit Mads Mensah Larsen und Harald Reinkind zwei neue Leute auf den Halbpositionen für die etatmäßigen Starter Alexander Petersson und Kim Ekdahl du Rietz auf dem Feld waren, drehten die Löwen auf und damit die Begegnung. Vor allem Reinkind sorgte in der zweiten Halbzeit dafür, dass die Löwen am Ende noch einen souveränen Erfolg feiern durften. Der Norweger traf zum 13:12, zum 16:13 und zum 18:14. „Ich habe mit zwei Fehlwürfen nicht so gut angefangen, aber dann lief es gut“, sagte Reinkind. Am Ende war der Linkshänder mit fünf Toren bester Rückraumschütze der Partie. „Wetzlar steht sehr defensiv, das kommt mir entgegen, wenn ich volle Pulle anlaufen kann“, erklärte er. Flankiert wurden seine Tore durch Treffer von Uwe Gensheimer, der zehn Mal erfolgreich war und das Privatduell gegen HSG-Keeper Alexander Wolff – beide kennen sich von der Nationalmannschaft – klar gewann. Als Gensheimer zehn Minuten vor dem Ende mit einem Zaubertor zum 20:15 getroffen hatte, war die Partie, die zunächst so umkämpft war, für den Tabellenführer entschieden. „Man hat gesehen, dass die HSG eine richtig gute Mannschaft hat“, sagte Gensheimer. Der Kapitän war wie der Rest der Mannschaft erleichtert, dass die Löwen nach dem 29:32 am Donnerstag in der Champions League in Kristianstad direkt wieder in die Erfolgsspur zurückfanden. „Wenn du zweimal hintereinander verlierst, fangen alle an, ein bisschen zu denken. Deshalb war das superwichtig, heute zu gewinnen“, sagte Reinkind. So spielten sie Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, Stochl (bei einem Siebenmeter) - Petersson, Schmid (4), Ekdahl du Rietz – Groetzki (1), Gensheimer (10/7) - Baena (1) - Mensah Larsen (4), Pekeler, Reinkind (5), Guardiola (1) HSG Wetzlar: Wolff, Nicolai Weber (ab 49.) - Ferraz (2), Laudt (3), Fäth (3) - Joli, Holst (6/4) - Sebastian Weber (1) – Lipovina (1), Bliznac, Klesniks, Kohlbacher (1), Hahn (1) Spielfilm: 4:3 (9.), 5:7 (17.), 6:9 (23.), 10:11 (Hz.), 14:12 (36.), 19:14 (47.), 23:16 (53.), 26:18 (Ende) - Siebenmeter: 7/7 - 4/4 - Zeitstrafen: 2/4 - Beste Spieler: Gensheimer, Reinkind, Appelgren - Laudt, Holst - Zuschauer: 9606 - Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Neuried/Offenburg).

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