Judo Trajdos entschuldigt sich bei ihrem Trainer

Martyna Trajdos (weiß) in Aktion gegen Szofi Zbas aus Ungarn.
Martyna Trajdos (weiß) in Aktion gegen Szofi Zbas aus Ungarn.

Martyna Trajdos brauchte ein, zwei Tage, um mit der Enttäuschung klarzukommen. Nach dem frühens Ausscheiden am Dienstag in der Klasse bis 63 Kilogramm tauchte die 32-Jährige vom 1. JC Zweibrücken zunächst ab, war nicht zu sprechen.

„Ich war gut vorbereitet und hatte ein gutes Gefühl“, sagte Trajdos am Donnerstag. „Aber das ist Judo“, fügte sie an. Ein Moment der Unachtsamkeit reicht, um aus dem Turnier zu fliegen und das passierte ihr gegen die Ungarin Szofi Ozbas.

Insgeheim hatte sie mit einer Medaille spekuliert, schließlich zählt sie seit vielen Jahren zur internationalen Spitze. „Ich werde mir den Kampf nie mehr ansehen“, sagte sie und verdeutlichte damit den Frust, der immer noch in ihr schlummert. Den möchte sie am Samstag gerne in positive Energie umwandeln. Im Mixed-Wettbewerb gibt es noch eine Medaillenchance, wenngleich sie gering ist. „Wir haben uns vorgenommen, die Medaille zu holen“, gibt sich Trajdos kämpferisch.

Die Ohrfeigen waren gewünscht

Klar ist, dass sie dabei nicht auf besondere Weise von ihrem Trainer angestachelt wird. Claudiu Pusa hatte sie vor dem Einzelwettbewerb vor laufenden Kameras zweimal geohrfeigt, ehe die 32-Jährige die Matte betrat. „Ich habe ihn darum gebeten, weil ich manchmal schläfrig in einen Kampf starte“, erklärt die Judoka: „Er kann gar nichts dafür.“

Nachdem die Ohrfeigen in den sozialen Netzwerken für Aufregung gesorgt hatten, sprach der Judo-Weltverband (auch) deshalb eine Verwarnung gegen Pusa aus. „Ich finde es schlimm, dass er jetzt solche Probleme hat, ich habe es von ihm verlangt“, sagt Trajdos. Im Mixed-Wettbewerb möchte sie sich mit guten Leistungen „entschuldigen“.

x