Sport Tennis: ATP-Challenger-Turnier startet in Ludwigshafen mit Topbesetzung

Hat sich gestern sehr gut präsentiert: Daniel Altmaier.
Hat sich gestern sehr gut präsentiert: Daniel Altmaier.

Für die beiden Rheinland-Pfälzer hätte der Aufgalopp am Montag bei der Premiere der Ludwigshafen Open kaum unterschiedlicher verlaufen können: Bei der Premiere des Challenger Turniers auf der Anlage des BASF TC Ludwigshafen ist Jan Choinski aus Münstermaifeld ausgeschieden, Benjamin Hassan (Bendorf) hat hingegen die nächste Runde erreicht. Am Dienstag trifft Johannes Härteis vom BASF TC Ludwigshafen um 11 Uhr auf Julian Lenz. Danach tritt Constant Lestienne gegen Javier Barranco Cosano an. Um 15 Uhr trifft Benjamin Hassan auf Pedro Sousa. Ab 17 Uhr treten Vincent Schneider und Marek Gengel gegen Dustin Brown und Hans Hach Verdugo an. Höhepunkt ist die Partie von Nicola Kuhn gegen Gianluigi Quinzi (ab 18 Uhr).

Das Turnier ist für die Rheinländer ein Heimspiel. Sie sind im Verband groß geworden, allerdings ganz unterschiedliche Wege gegangen. Denn während der hochgewachsene Jan Choinski (23) konsequent seinen Tennis-Weg verfolgt hat, hat der um ein Jahr ältere Benny Hassan das Profidasein erst auf den zweiten Bildungsweg für sich entdeckt. Allerdings hat ihm der Sport eine Tür geöffnet. Denn für das Heimatland seines Vaters Zaki (Libanon) hat er schon erfolgreich im Davis Cup gespielt. Dass er Sohn einer britischen Mutter ist, hat allerdings auch im Leben von Jan Choinski Gewicht, denn seit Beginn des Jahres tritt er für Großbritannien an.

Mit viel Ruhe gespielt

Benny Hassan, der für den BASF TC Ludwigshafen in diesem Jahr erstmals im Zweitliga-Team in der am 14. Juli beginnenden Saison antreten wird, hat gegen den Franzosen Stéphane Robert am Montag mit viel Ruhe gespielt. Der Lohn war ein 6:3, 6:2-Erfolg. Sehr nett war, dass der Gegner beim Matchball den strittigen Abdruck mit dem Fuß wegwischte, womit die Partie entschieden war. „Manchmal will er zu viel, aber heute war es gut“, meinte Zaki Hassan, der seinen Sohn als Kind und Jugendlichen beim TC Neuwied trainierte und sich früh schon sicher war, dass der Filius ihn einmal würde überflügeln können. Die Familie steht hinter dem Projekt Profitennis. „Es ist schon ein bisschen ein Wunder so weit ohne Sponsoren zu kommen“, sagt der Vater anerkennend. Nach Hassan erlebte der Mannheimer Bundesliga-Spieler Tobias Kamke einen gebrauchten Tennis-Tag auf Platz 2 und musste sich dem Österreicher Lucas Miedler 4:6, 4:6 beugen. Die Musik spielte auf dem Center Court. Denn da bekam es Choinski mit einem Spieler zu tun, der sich mit gerade mal 20 auf den mühsamen Weg zurück nach oben gemacht hat. 1:0 hieß es ganz schnell für den sehr kraftvoll und schnell spielenden Choinski. Aber sein Gegner Daniel Altmaier aus Kempen war fünf Jahre zuvor nicht zufällig genau auf dem gleichen Platz deutscher U16-Meister geworden. Der Zweitliga-Spieler vom LTTC RW Berlin (Saisonziel: Klassenverbleib), der als 16-Jähriger schon deutscher Mannschaftsmeister mit Gladbach war, ist mit viel Druck nicht zu beeindrucken. Vielmehr hat es nicht lange gedauert, bis der Schützling von Trainer Markus Hornig, gestern flankiert von Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann, die Partie in den Griff bekam und das Geschehen diktierte. Nach einem krachenden Ass stand’s 5:2. Das Ergebnis schließlich war ein 6:4, 7:6 für den Eleganteren der beiden Spieler.

Hauptziel: lange Matches

Daniel Altmaier hat erst zu Jahresbeginn eine fast zweijährige verletzungsbedingte Durststrecke beendet. Deshalb war zunächst, erzählte er nach dem Match, „das Hauptziel: möglichst lange Matches“. Stufe zwei seines Rückkehrplans hat gestern begonnen. Denn in der zweiten Jahreshälfte will er in der Weltrangliste wieder nach oben. Mit 18 war er innerhalb von einem halben Jahr auf seine bisher beste Platzierung geschossen: 210. Aktuell ist er die Nummer 488 der Welt. Bis Ende des Jahres darf es gerne zurückgehen auf eine Platzierung um die 250, sagt Hornig, der das den um zwei Jahre älteren Spieler auch gereift sieht: „Man entwickelt sich ja weiter.“

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