Sport Mit Traumergebnis Finale entgegen

SPEYER. Die Gewichtheber des AV 03 Speyer, überwiegend identisch mit dem deutschen Nationalaufgebot, stürmen unaufhaltsam dem vierten nationalen Mannschaftstitel entgegen, dem dritten nacheinander.

Erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte „erhantelten“ sich die Speyerer über 1000 Kilopunkte (1000,2). Mit diesem Vereinsrekord, der ihre erst im Dezember 2016 aufgestellte Bestleistung von 952,2 Kilopunkten deutlich übertraf, hielten sie im ersten Halbfinale den Chemnitzer AC auf Distanz (910,6) und verschafften sich mit 3:0 Mannschaftspunkten die ideale Ausgangsposition für das zweite Halbfinale am 25 März in der Sachsenstadt. Noch nicht zeichnet es sich ab, wer der dritte Teilnehmer des Dreierfinales am 22. April in Speyer sein wird – Teilnehmer sind die Gewinner der zwei Halbfinales und das drittstärkste Team. Zwar gewann der SV Germania Obrigheim den Auftakt des zweiten Halbfinales gegen den Berliner TSC mit 876,5:859,6 Kilopunkten, gab dabei aber einen Mannschaftspunkt ab (2:1). Das lässt den Ausgang des Gesamtergebnisses offen. „Über 1000 Punkte sind der Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte, sportlich und was das Management betrifft“, freute sich Speyers Vereinsmanager Friedel Hinderberger. Wie er war auch der Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG), der Altriper Patrick Fassott, früher an der Hantel aktiv, doch auch er hatte „1000 Punkte noch nie erlebt. Dass Speyer nach vielen Jahren der Anstrengung dieses Traumergebnis geschafft hat, macht mich als Pfälzer sehr stolz“, sagte Fassott. Stolz war auch AV-Abteilungsleiter Frank Hinderberger: „Einfach großartig, dieser Zusammenhalt in unserer Mannschaft“. Zur sehr guten Gesamtleistung trug auch bei, dass gleich vier Athleten um die Norm für die Europameisterschaft 2017 vom 2. bis 8. April in Split/Kroatien kämpften. Tom Schwarzbach und Jürgen Spieß erreichten sie mit 345 und 362 auf den Kilopunkt genau, der Chemnitzer Max Lang übertraf sie mit 334 um drei Kilopunkte. Noch nicht geschafft hat sie ausgerechnet Deutschlands stärkster Mann. Almir Velagic war beim letzten Versuch, die Norm doch noch zu packen, nach 210 und 223 gestoßenen Kilogramm an 230 Kilo gescheitert. Unabhängig davon, ob der „Löwe von Speyer“ die von Superschwergewichtlern geforderten 412 Kilopunkten noch packen wird, meinte BVDG-Vizepräsident Patrick Fassott: „Die sportliche Leitung des Bundesverbandes wird die Lage wohlwollend prüfen. Velagic ist schließlich einer unserer Zuverlässigsten, wenn’s international darauf ankommt.“ Nach den insgesamt drei Fehlversuchen der Spanier Josué Brachi Garcia und David Sanchez Lopez schien Speyer dem Gesamterfolg im Reißen etwas mühsam entgegenzuholpern. Aber Alexej Prochorow und im zweiten Block Tom Schwarzbach, Jürgen Spieß und auch Almir Velagic sorgten vor dem Stoßen für einen Speyerer 395,1:366,9-Vorsprung, der in der zweiten Disziplin kontinuierlich zum neuen Vereinsrekord ausgebaut wurde. Und das, obwohl Brachi Garcia, Schwarzbach, Spieß, Prochorow und eben auch Velagic in ihren letzten Stoßversuchen scheiterten – an 143, 195, 205, 210 und 230 Kilopunkten. Kampfprotokoll AV Speyer: Josué Brachi Garcia (58 kg Körpergewicht) 120 kg Reißen, 140 kg Stoßen = 260 kg Zweikampf = 168,0 Kilopunkte. - David Sanchez Lopez (70,6) 130, 173 = 303 = 167,0. - Alexej Prochorow (127,3) 175, 200 = 375 = 152,0. - Tom Schwarzbach (86,4) 153, 192 = 345 = 172,2 (2. der Einzel-Gesamtwertung). - Jürgen Spieß (95,6) 160, 202 = 362 = 171,0 (3.). - Almir Velagic (139,9) 182, 223 = 405 = 170,0 Chemnitzer AC: Rebeka Koha (57,3) 92, 109 = 201 = 156,0. - Josef Hesse (86,8) 138, 166 = 304 = 130,4. - Philipp Kudzik (93,5) 147, 180 = 327 = 140,0. - Max Lang (77,8) 154, 180 = 334 = 180,0 (1. der Einzel-Gesamtwertung). - Ritvars Suharevs (79,2) 142, 180 = 322 = 163,6. - Kurt Perthel (92,2) 145, 180 = 325 = 140,6.

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