Sport Kommentar: Das Herzblut-Finale

Eine gute Saison kann als Misserfolg in die FCK-Geschichte eingehen, weil mehr drin war, als am Ende für die junge Mannschaft herauszukommen droht.

Wenn der 1. FC Kaiserslautern heuer wie 2014 als Tabellenvierter durchs Ziel geht, ist es auf den ersten Blick nach der Zäsur und Verjüngung des Kaders kein Misserfolg. Denn die Mannschaft spielte oft gut, bot meist ansehnlichen Fußball. Mit dem Jugendstil hat der FCK in der ausklingenden Runde viele Sympathien gewonnen – manchmal mehr Sympathiepunkte als Pluspunkte. Weil die Mannschaft aber so lange im Aufstiegskampf die Nase mit vorn hatte, es bis vor einer Woche und der Heimschlappe gegen den FC St. Pauli selbst in der Hand hatte, wäre Platz vier nun doch eine Enttäuschung. Nicht mal Relegation ... Der FCK hat einen Punkt weniger als der Sensationszweite SV Darmstadt 98. Der FCK hat im Vergleich zum punktgleichen Karlsruher SC die schlechtere Tordifferenz, weil in guten Spielen zu oft zu knapp gewonnen wurde, zu viele gute Chancen vermasselt, auch dumme Gegentore gefangen wurden. Und er hat – im Gegensatz zum KSC – keinen wirklichen Torjäger. Rouwen Hennings hält heute, was er einst als U21-Nationalstürmer versprach! Mit 17 Treffern führt er die Torjägerliste der Zweiten Bundesliga an, mit sechs Doppelpacks half er dem KSC, wichtige Punkte einzutüten. Beste Torschützen des FCK sind Philipp Hofmann, Alexander Ring und Srdjan Lakic mit je sechs Treffern – Letzterer ist schon seit Februar weg. Die Feinkostabteilung des FCK hat viel zu bieten – aber den Hunger auf Erstligafußball nicht gestillt, weil zu wenig auf den Teller, sprich aufs Punktekonto, kam. Kerem Demirbay, hoch veranlagte Leihgabe des Hamburger SV, kam bei 22 Einsätzen auf ein Tor und fünf Vorlagen. Kevin Stöger, sehr willig, bereitete bei seinen 29 Einsätzen immerhin sieben Tore vor. Aber zwei Törchen sind zu mickrig für das große spielerische Potenzial Stögers. Er scheint als Zehner aber auch besser aufgehoben als am Flügel. Die Mittelfeldspieler – ausgenommen Ring in der Hinrunde und Jean Zimmer, der vier Treffer und fünf Torvorlagen auf dem Konto weiß – haben zu wenig Torgefahr ausgestrahlt. Auch von den Außenverteidigern, die mit großem Aufwand spielen, muss mehr kommen. So betreibt der verlässliche Rechtsverteidiger Michael Schulze großen Aufwand mit überschaubarer Offensivwirkung: zwei Vorlagen, kein Tor. Linksverteidiger Chris Löwe, defensiv außer in Darmstadt und Düsseldorf zumeist auf der Höhe, rennt und rast die Außenlinie entlang, er flankt aber zu wenig gewinnbringend, legt immer wieder ab und zurück. In den Strafraum bricht kaum einer der Außen ein – so kann es gar keinen Elfmeter für den FCK geben. Drei bittere Elfmeterfehlentscheidungen gab es gegen den FCK. In Aalen (2:2) und Düsseldorf (1:1) kosteten die Strafstöße, die keine waren, vier Punkte. In Darmstadt brachte das Elfmetergeschenk für die „Lilien“ die Roten Teufel um die Führung und aus dem Takt. Die Saison 2014/15 sieht einen jungen FCK, der Talente wie Sebastian Jacob, Marius Müller, vor allem aber Dominique Heintz, Jean Zimmer und Willi Orban voran brachte. Und mit Manfred Osei Kwadwo streckt ein weiteres Eigengewächs den Finger, das leider nur eine Chance erhielt. Ein Spiel bleibt, um die Chance auf zwei Bonusspiele in der Relegation zu nutzen oder da zu sein, falls die Konkurrenz patzt. Am Sonntag kommt Meister FC Ingolstadt ins ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion. Vereinschef Stefan Kuntz verspricht eine Mannschaft, die eine große Leistung bringt. „Wir müssen gewinnen, wollen ein gutes Spiel machen und die Saison mit einem Sieg beenden – und dann sehen, was dabei herauskommt“, sagt Coach Kosta Runjaic. Und: „Der ,Betze’ muss beben.“ Das wird er! Wenn seine Jungs brennen und Feuer entfachen.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Der Newsletter wird jeden Freitag verschickt.

Noch mehr FCK-Artikel gibt es hier:

Pokalsieger, Absteiger, Wiederaufsteiger, Meister: Der 1. FC Kaiserslautern ist wie kaum ein zweiter deutscher Fußballverein in der Region verankert. Unsere Redaktion ist dicht dran am FCK und bietet exklusive Einblicke in den legendärsten Club aus der Pfalz. Alle wichtigen Infos, Hintergründe und Neuigkeiten gibts für Fans auch in unserem Newsletter!

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

x