Fussball Jürgen Klopp und der FC Liverpool: Wie im falschen Film

Probleme statt Jubelposen: Jürgen Klopp.
Probleme statt Jubelposen: Jürgen Klopp.

Nach dem schlechtesten Saisonstart für Liverpool seit zehn Jahren hakt Jürgen Klopp den Titel in der Premier League schon ab. Der englische Pokalsieger steckt in der Krise.

Die bittere Niederlage seines FC Liverpool hatte Jürgen Klopp die Laune gehörig verdorben. Nach dem schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren für die Reds hat der Trainer die Meisterschaft früh in der Saison schon abgeschrieben. „Wir sind nicht im Titelrennen“, stellte Klopp am Sonntag nach dem 2:3 (1:2) beim FC Arsenal klar. Was sollte er bei 14 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Arsenal auch sonst sagen?

„Wir haben im Moment Probleme“, räumte Klopp ein, der gerade sein siebtes Jubiläum als Liverpool-Coach erlebte. Nur zwei Siege holte seine Mannschaft aus den ersten acht Premier-League-Spielen. Am Sonntag kommt ausgerechnet der englische Fußballmeister Manchester City mit Tormaschine Erling Haaland nach Anfield. „Ist das der perfekte Gegner, um sein Selbstvertrauen wiederzuerlangen? Wahrscheinlich nicht“, sagte Klopp. Haaland schoss in bislang neun Saisonspielen 15 Tore. Droht Liverpool zuhause ein Debakel?

Nicht viele positive Aspekte

In London müssen sich die mitgereisten Liverpool-Fans wie im falschen Film gefühlt haben, als die euphorisierten Arsenal-Anhänger „Wir sind Tabellenführer“ sangen. Das hörte man in den vergangenen Jahren häufiger in Anfield – in dieser Spielzeit wird es dort wahrscheinlich nicht mehr gesungen. Liverpool, das in der Vorsaison beinahe vier Titel geholt hätte, hat mit Arsenal vorerst die Rollen getauscht.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Ein paar positive Dinge konnte der Liverpool-Coach, der seit fast genau sieben Jahren im Amt ist, nach dem 2:3 zumindest mitnehmen. „Wir haben ein paar gute Sachen gezeigt und hätten etwas holen können“, war er sich sicher. „Ich denke, ein Unentschieden wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen, aber jetzt müssen wir das akzeptieren, und das ist okay.“ Der Blick geht nun auf die nächsten wichtigen kommenden Herausforderungen: Am Sonntag steht das Duell mit dem Dauerrivalen Man City und dem überragenden Ex-Dortmunder Haaland an. Vorher könnte Liverpool in der Champions League mit einem Sieg bei den punktlosen Glasgow Rangers immerhin einen wichtigen Schritt Richtung Achtelfinale machen.

Nicht in der Stimmung für Scherze

Vor dem Match am Mittwoch drohen Klopp allerdings zwei Ausfälle. Luis Diaz und Trent Alexander-Arnold mussten gegen Arsenal ausgewechselt werden. Diaz litt an Kniebeschwerden, Alexander-Arnold bekam bei einem Zweikampf einen Schlag auf den Knöchel. Das Ausmaß der Verletzungen war zunächst unklar. „In sieben Jahren ist Trent nie vom Platz gegangen, wenn er hätte weiterspielen können“, betonte Klopp. „Er hatte zu große Schmerzen und es ist sofort angeschwollen.“

Wie ernst die Lage beim FC Liverpool ist und wie sehr das Jürgen Klopp mitnimmt, zeigt auch eine Aussage aus der Pressekonferenz. „Einer ihrer Kollegen sagte mir, er kenne mich nur als jemanden Fröhliches, der Scherze macht“, erzählte der Trainer. „Ich weiß nicht genau, welchen Jürgen Klopp er kennt. Wir sind weder in der Stimmung für Scherze, noch sind wir fröhlich. Wir sind an einem schwierigen Moment und wollen da gemeinsam durchkommen. Und daran arbeiten wir gerade.“

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