Sport Freie Fahrt für den Nachwuchs

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KAISERSLAUTERN. Die Fußballstadt macht nun auch im Radsport mit einer Bundesliga-Mannschaft von sich reden: Das „Team Wipotec Rheinland-Pfalz“ hat am Montag beim Radklassiker Eschborn-Frankfurt im Juniorenrennen über 127,2 Kilometer durch den Taunus seine Feuertaufe zu bestehen.

Gestern in Kaiserslautern: Vor dem Firmensitz von Wipotec, einem Unternehmen für industrielle Wägetechnik, fahren die frisch folierten Teamfahrzeuge vor. Ein paar Eltern sind mit ihren Söhnen gekommen, mit erwartungsfrohen Teenagern, alle sehr sportlich, der ein oder andere aufgeregt. Drinnen ist ein Konferenztisch eingedeckt, mit Brezeln und so. Die neuen schick-schwarzen Trikots sind noch verpackt. Das Öffnen der Wundertüte – ein großer Moment. Auch für Udo Wagner (53). Er ist einer der Gesellschafter und Geschäftsführer von Wipotec. Seniorenrennfahrer und Radtrainer beim RV Mehlingen, Abteilung Mountainbike. „Mir macht die Arbeit mit Jugendlichen enorm viel Spaß“, sagt er, „ich will euch natürlich gleich zu Beginn der Saison mal kennenlernen und euch zeigen, für wen ihr fahrt.“ Wipotec unterstützte zuletzt schon ein Radteam, nun gilt die Aufmerksamkeit ganz dem Nachwuchs. Viele Mitarbeiter sind begeisterte Radsportler. „Jugend fördern“ heißt ein gebündeltes Firmenprogramm. Udo Rudolf, der Präsident des Radsportverbandes Rheinland-Pfalz, sagt freudig: „Wir sind froh, dass wir diesen neuen Namengeber unseres U19-Verbandsteams haben, einen verlässlichen Partner einer Kooperation, die über längere Zeit angelegt ist“. Unterschrieben wird ein exklusiver Sponsoring-Vertrag über zwei Jahre. Für den Radsportverband scheint dieses Engagement ein Glücksfall. Um Niklas Märkl, Vize-Weltmeister und letztjähriger Bundesliga-Gesamtsieger, hat dessen Vater Andreas Märkl, der Teamchef, eine hoffnungsvolle Mannschaft formiert: 13 Rennfahrer der Jahrgänge 1999 und 2000, die meisten kommen aus der Pfalz. Sie kennen sich schon seit Jahren. Niklas und Lukas Märkl, Goran Tomic und Daniel Gundall zum Beispiel waren vor zwei Jahren deutsche U17-Meister mit dem Bahn-Vierer. Lukas Baldinger wohnt in Eichstetten am Kaiserstuhl. Sein Vater Dirk war schon Nationalfahrer. „Ich hoffe, dass wir in der Teamwertung ganz vorne mitfahren, und ich selbst will in die Top Ten“, sagt der 18-Jährige. Er ist der Älteste im Team, das in dieser Saison elf Bundesligarennen fahren wird, zwei davon am 24. und 25. Juni in Linden. Aber auch internationale Etappenrennen stehen auf dem Plan. Jan Kuhn wohnt in Köln, André Neumann in Bergweiler und Marius Mayrhofer in Dußlingen bei Tübingen. Auch er ist ein Nationalfahrer, mit 16 einer der Jüngsten im Team. „Ich erhoffe mir, dass wir ein tolles Team bilden, in dem es keinen Streit geben wird, und dass es bei einer Rundfahrt für den Kapitän fährt und jeder die eigenen Interessen zurückstellt“, sagte er. Nun müssen, oder besser sollen die Jungs Leistung bringen. Sich zeigen, sich durchsetzen. Maximal 14 Mann darf ein Team haben, die Rheinland-Pfälzer haben 13, acht kommen in jedem Bundesligarennen in die Punkte. „Wir haben wirklich eine sehr starke Mannschaft, von der wir uns erhoffen, dass sie vorne mitmischen wird“, wünscht sich Teamchef Märkl. Und Niklas, der Vize-Weltmeister? Er hat in Frankfurt eine Rechnung offen, wurde im letzten Jahr Zweiter ... Das Team Wipotec Auf dem Bild von links nach rechts: Daniel Gundall (17, RV Mehlingen), Marius Mayrhofer (16, RSC Linden), Alexander Tarlton (16, RV Queidersbach), Goran Tomic (18, RSC Ludwigshafen), Pascal Tömke (16, RSC Neustadt), Benedikt Simonis (18, RV Bann), Robin Gärthöffner (17, RC Bellheim), Lukas Märkl (16, RSC Linden), Max Rung (16, RIG Vorderpfalz), Jan Kuhn (17, MTB Schaumburg), Lukas Baldinger (18, RSC Linden), Niklas Märkl (18, RSC Linden), André Neumann (17, RSC Wittlich).

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