Sport Ein Play-off-Bart zum Saisonstart

Gespannte Erwartung: Adler-Cheftrainer Sean Simpson, sein Assistent Jochen Hecht (links) und das Team.
Gespannte Erwartung: Adler-Cheftrainer Sean Simpson, sein Assistent Jochen Hecht (links) und das Team.

Eishockey: Adler Mannheim empfangen nach guter Vorbereitung heute Grizzlys Wolfsburg

«Mannheim.»Sechs Siege aus acht Partien – wäre das in ein paar Wochen die Startbilanz der Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), es würde sich wohl niemand allzu heftig dagegen wehren. Noch ist es allerdings nur die verheißungsvolle Ausbeute der sechswöchigen Vorbereitung, die man beim Titelmitfavoriten durchaus einzuordnen weiß. „Alle hier sind Profis genug, um zu wissen, dass es jetzt bei Null beginnt“, betont Stürmer Matthias Plachta vor dem heutigen Punktrundenstart mit dem Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg (19.30 Uhr, SAP-Arena), für das gestern rund 10.300 Karten verkauft waren. „Gerade mit unseren Siegen in der Champions League war die Pre-Season sehr positiv“, sagt Trainer Sean Simpson, „aber es sind verschiedene Wettkämpfe.“ Soll heißen: Das Eishockey von schwedischen oder tschechischen Teams wie Jönköping und Trinec unterscheidet sich von der traditionell nordamerikanisch geprägten DEL. Vizemeister Wolfsburg kommt heute mit vier Kanadiern und fünf Amerikanern ... Plachta ist mit seinen sieben Toren ein Gesicht der guten Vorbereitung in Mannheim. Ein Gesicht, das eher nach Mitte April aussieht denn nach Anfang September. Denn ein veritabler Play-off-Bart schmückt den 26-Jährigen, der klar stellt, dass dies nichts zu bedeuten habe: „Ist einfach nur so.“ Kein demonstrativer Trotz also nach dem frühen Play-off-Aus im März gegen die Eisbären Berlin. Das Vertrauen in den kaum veränderten Kader ist weiterhin groß, wie Sean Simpson betont: „Wir hatten vorher 106 Punkte geholt. Alles kann passieren in einem siebten Play-off-Spiel. Ich weiß natürlich, dass es erst das Viertelfinale war.“ Und dass man in Mannheim andere Erwartungen hegt. Außerdem verweist der Coach auf die während der Saison verpflichteten Spitzenimporte Carlo Colaiacovo, Thomas Larkin sowie Luke Adam – also habe sich der Kader im Vergleich zum Ligastart vor einem Jahr durchaus verändert. Trotzdem „konnten wir sehr schnell auf unser System zurückgreifen“, das Team ist eingespielt, die Vorstellungen der Trainer sind verinnerlicht. Fraglich ist heute der Einsatz von Stürmer Brent Raedeke, der gestern nach einer Zwangspause wieder trainierte. Dass Marcel Goc nach seiner schweren Knieverletzung pünktlich zum Saisonstart wieder dabei ist und sogar schon zwei CHL-Spiele auf hohem Niveau bestreiten konnte, freut Simpson besonders: „Marcel ist nicht einfach nur zurückgekommen, sondern war bei den zwei Siegen unser Schlüsselspieler.“ So wird Goc auch heute der Center in der Reihe von Plachta und Devin Setoguchi sein. Namhaft ist auch die Linie Kolarik/Adam/MacMurchy. Apropos Plachta: Der gebürtige Freiburger freut sich nicht nur aufs Heimspiel heute, sondern auch aufs üblicherweise hitzige Duell mit Schwenningen am Sonntag (16.30 Uhr): „Ein cooles erstes Auswärtsspiel für mich. Dann sehe ich gleich mal Papa und Mama wieder.“ Vater Jacek Plachta, ein Ex-Profi, hat’s ja nicht weit.

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