Sport Die Spätzünder

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Ludwigshafen. Einen Sieg des Willens und der Moral hat gestern Abend die TSG Ludwigshafen-Friesenheim eingefahren. 29:25 (14:16) gewannen die „Eulen“ in der Zweiten Handball-Bundesliga gegen einen stark spielenden TV Emsdetten vor 1547 Zuschauern. Ein Erfolg, der lange Zeit nicht absehbar war.

Es sah nicht gut aus. Gar nicht gut sogar. Schon mit sechs Toren lag die TSG Friesenheim gestern gegen Emsdetten zurück (37.). Die Gäste aus dem Münsterland sahen wie der sichere Sieger aus. Denn sie spielten richtig stark, die Achse Merten Krings und Andre Kropp lief wie geschmiert. Doch plötzlich kam der Bruch, ironischerweise genau in dem Moment, als die Gäste so souverän schienen. In der 35. Minute brachte TSG-Trainer Ben Matschke Patrick Weber und stellte gleichzeitig seine Abwehrformation von 6:0 auf 5:1 um. Die zwei Tore nach seiner Einwechslung konnte Weber nicht verhindern, doch er brachte Emsdetten langsam aus dem Tritt. Denn Weber kümmerte sich ausschließlich um Spielmacher Merten Krings. Über ihn lief das gesamte Spiel der Gäste. Die Fehler häuften sich bei Krings. „Wir haben den Kopf verloren und unseren Plan verlassen“, haderte TVE-Trainer Daniel Kubeš. Nur noch fünf Tore erzielten die Gäste ab der 37. Minute. Friesenheim kämpfte sich Tor um Tor heran. Der überragende Gunnar Dietrich traf sechs Minuten vor Spielende zum 24:24. Und dann ging es ganz schnell. Alexander Feld warf Friesenheim erstmals in Führung (55.). Es war sein zweites Tor nach zuvor fünf Fehlversuchen. Schließlich lief alles zugunsten der Friesenheimer. Torwart Mathias Lenz parierte gegen Yannick Terhaer, und Feld baute die Führung im Tempogegenstoß dann aus. David Schmidt, Alexander Falk und Martin Slaninka versetzten die 1547 Zuschauer in der Friedrich-Ebert-Halle in Ekstase. „Das war geil. Als wir umgestellt hatten, haben wir Emsdetten zu Fehlern gezwungen“, sagte Matschke. Letztendlich war es aber auch die Moral, der Wille und die Ruhe, die Friesenheim den Erfolg bescherte. Denn die „Eulen“ ließen sich auch nach dem Sechs-Tore-Rückstand nicht aus der Fassung bringen. „Ich war mir sicher, dass wir es schaffen, auch als wir mit fünf oder sechs Toren zurücklagen“, sagte Patrick Weber, „denn wir haben die Qualität in der Mannschaft.“ Das hat man gestern gesehen. Jeder TSG-Spieler traf. So spielten sie TSG Friesenheim: Lenz (28. Röpcke für einen Siebenmeter) - Schmidt (1), Feld (3), Dietrich (6) - Falk (4), Grimm (3/2) - Dippe (2) - Weber (3), Remmlinger (3), Djozic (2/1), Heß (1), Slaninka (1) TV Emsdetten: Madert (57. Komedant für einen Siebenmeter) - Adams, Krings (5), Pöhle (5/1) - Terhaer (1), Gretarsson (6/4)- Kropp (6) - Franke (2), Wesseling, Pröhl Spielfilm: 5:5 (9.), 7.12 (22.), 14:16 (Hz), 14:20 (37.), 25:25 (55.), 29:25 (Ende) – Siebenmeter: 3/3 - 6/5 – Zeitstrafen: 1:4 – Beste Spieler: Dietrich, Weber, Lenz – Madert, Krings, Kropp – Zuschauer: 1547 – Schiedsrichter: Lier/Lier (Stuttgart).

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