Sport Der Zehner ist ein echter Neuner
Kaiserslautern. Er ist der Turm im Sturm: Philipp Hofmann, 1,95 Meter groß, 93 Kilogramm schwer, steht für drei Jahre beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag. In seinem dritten Zweitligajahr will sich der U20-Nationalspieler durchsetzen, den der FCK beim FC Schalke 04 auslöste.
Dass sich die Schalker ein Rückkaufrecht beim FCK ausbedungen haben, ringt Hofmann ein Lächeln ab. „Spricht nicht gegen mich“, sagt der Blondschopf, der in den beiden letzten Jahren als Leihgabe der „Königsblauen“ beim SC Paderborn und beim FC Ingolstadt Praxis im Bundesliga-Unterhaus sammelte. Der FCK hat ihn für geschätzt 500.000 Euro gekauft. Und der Aufgabe mag sich der Sturmtank mit Haut und Haaren verschreiben. „Das mit Schalke ist schön, aber meine Konzentration gehört in den nächsten drei Jahren ganz und gar Kaiserslautern“, versichert der 21-Jährige.
Klar, dass einer, der den zwei Metern nahekommt, Stärken im zweiten Stock hat. Aber Hofmann ist nicht langsam, er ist keiner, der wie angewurzelt auf Flanken wartet. „,Hofi’ will spielen, er bewegt sich gut“, attestiert Kosta Runjaic. Der FCK-Coach mag sich noch nicht festlegen, ob mit einem Ein-Mann-Sturm gestartet wird oder ob eine Variante Lakic/Hofmann überhaupt denkbar ist. „Warum nicht“, sagt der Coach.
Hofmanns Wunschnummer 9 trägt Kollege und Rivale Srdjan Lakic. „Ich wollte die 9, aber die war schon weg. Also habe ich mich für die Nummer 10 entschieden“, sagt Hofmann, den Torhunger auszeichnet – auch in Tests gegen unterklassige Gegner. „Tore sind immer gut, in jedem Spiel, gegen jeden Gegner“, sagt der Vollblutstürmer, der nachzusetzen versteht, auch um den „zweiten Ball“ kämpft. Der Strafraum ist sein Revier, da vermag sich Hofmann zu behaupten. Er geht hin, wo’s wehtut.
„Ich habe mich gut eingelebt“, sagt Hofmann nach dem zweiten Trainingslager. Nach zwei freien Tagen geht es morgen weiter. „Feinschliff“ erwartet der Angreifer in der Woche vor dem Zweitliga-Auftakt am nächsten Montag (20.15 Uhr) gegen 1860 München im Fritz-Walter-Stadion.
„Wir haben eine junge, hungrige Mannschaft, eine Mannschaft, die in Markus Karl und ,Laki’ aber auch Routiniers hat. Die Mischung stimmt“, meint der Neu-Lauterer. „Ich sehe keine Probleme, wenn wir als Team funktionieren und zusammenhalten“, sagt Hofmann. Er sieht im Teamgeist den Schlüssel zum Erfolg. Die Kaderqualität müsse für einen Platz in der Spitzengruppe reichen.
Stürmer wie er sind selten geworden in Zeiten der „falschen Neun“. Hofmann trägt zwar die Nummer 10, aber er ist ein echter Neuner. Ein Talent auf der Schwelle ...