Olympia Der Tag in Tokio: Silber für Deutschland-Achter, Pfälzer Athletin ausgeschieden

Freut sich über die Silbermedaille: das Team des Deutschland-Achters.
Freut sich über die Silbermedaille: das Team des Deutschland-Achters.

Zu Beginn des siebten Wettkampftages holt der Deutschland-Achter zwar nicht das erhoffte Gold, rudert aber zu Silber. Einen Sieg gibt es für die deutschen Hockey-Frauen. Eine Pfälzer Athletin ist dagegen früh gescheitert.

Judo: Grabowski ausgeschieden

Die Judoka Yasmin Grabowski (29) vom JC Zweibrücken ist zum Auftakt ihres Kampftages in der Klasse +87 kg gescheitert, ebenso ihr deutscher Teamkollege Johannes Frey. „Es ist sehr schwierig einzuordnen. Es ist eine riesen Enttäuschung, vor allem, weil ich merkte, dass mehr drin war. Es ärgert mich umso mehr, weil ich es hätte gewinnen können. Ich wollte es besser machen als in Rio. Es dauert ein bisschen, bis ich mich selbst wieder finde.“ Das waren gegenüber RHEINPFALZ-Reporter Klaus D. Kullmann die ersten Worte von Jasmin Grabowski, geborene Külbs, die am Freitag wie vor fünf Jahren in Rio de Janeiro in der ersten Runde ausschied. Sie verlor gegen die Chinesin Xu Shiyan, die einen Ippon warf, nachdem die aus Böhl-Iggelheim stammende Pfälzerin einen Waza-ari zu werfen versucht hatte.

Rudern: Silbermedaille für Deutschland-Achter

Der Deutschland-Achter hat die Silbermedaille gewonnen, sein großes Ziel aber verpasst. Nach zuletzt drei WM-Titeln in Serie musste sich das Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbandes im Finale auf dem Sea Forest Waterway der neuseeländischen Mannschaft geschlagen geben. Dritter wurde Großbritannien. Damit wartet der Achter weiter auf die erste Goldmedaille seit den Sommerspielen 2012 in London. Vor fünf Jahren in Rio hatte es ebenfalls zu Silber gereicht.

Rudern: Zeidler siegt im B-Finale

Einen Tag nach seinem überraschenden Aus im Halbfinale hat Einer-Ruderer Oliver Zeidler das B-Finale gewonnen. Der 25-Jährige setzte sich souverän vor dem Italiener Gennaro di Mauro und dem Kanadier Trevor Jones durch. Damit beendete der als Gold-Kandidat in den Wettbewerb gegangene Ingolstädter die Sommerspiele auf Platz sieben. Bei deutlich schwächerem Wind und geringerem Wellengang kam Zeidler auf dem Sea Forest Waterway viel besser zurecht als noch etwa 24 Stunden zuvor.

Hockey: Nächster Erfolg für deutsche Damen

Angeführt von Doppel-Torschützin Lisa Altenburg haben die deutschen Hockey-Damen auch ihr viertes Gruppenspiel gewonnen. Gegen Schlusslicht Südafrika gelang dem Team von Bundestrainer Xavier Reckinger ein souveräner 4:1 (3:0)-Erfolg. Damit schloss die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes zum ebenfalls noch unbezwungenen Weltmeister Niederlande auf, der die Gruppe A anführt. Das Viertelfinal-Ticket hatten die deutschen Damen schon vorher sicher. Gegen Topfavorit Niederlande geht es nun am Samstag (11.30 Uhr MESZ) um den Gruppensieg.

Schießen: Vennekamp im Finale

Die Pistolenschützin Doreen Vennekamp aus Hüttengesäß hat beim Schießen mit der Sportpistole das olympische Finale erreicht. Nach einem fast perfekten zweiten Qualifikations-Wettkampf im Schnellfeuer und zwei 100er Serien belegte die Olympia-Debütantin mit insgesamt 586 Ringen Platz vier und zog in die Endrunde der besten Acht ein. Ausgeschieden ist dagegen Mitfavoritin Monika Karsch aus Regenburg.

Leichtathletik: Diskuswerfer überstehen Qualifikation

Die Diskuswerfer Daniel Jasinski und Clemens Prüfer haben sich ins Olympia-Finale gezittert. Zufrieden mit seiner Qualifikation war aber vor allem der Bronze-Medaillengewinner von Rio de Janeiro 2016 nicht. „Es ist schon enttäuschend“, sagte Jasinski. Mit seinem weitesten Wurf über 63,29 Meter landete der 31-Jährige aus Wattenscheid in Gruppe A zwar nur auf dem siebten Platz, zog anschließend aber dennoch ins Finale ein.

Leichtathletik: Lückenkemper über 100 Meter nicht am Start

Die frühere Europameisterschaftszweite Gina Lückenkemper ist über 100 Meter nicht an den Start gegangen. Als Ersatz für die verletzten Sprinterinnen Lisa Mayer (Wetzlar) und Lisa Nippgen (Mannheim) war die 24-Jährige kurzfristig in das Olympia-Aufgebot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nachgerückt. DLV-Cheftrainerin Annett Stein hatte einen Doppelstart von Lückenkemper, die wegen einer Muskelverletzung die Tokio-Norm nicht schaffte, zuvor schon eher ausgeschlossen und einen Einsatz in der Sprint-Staffel avisiert.

Schwimmen: Weltrekord über 200 Meter

Die südafrikanische Brustschwimmerin Tatjana Schoenmaker hat in Weltrekordzeit Gold über 200 Meter gewonnen. Die 24-Jährige schlug nach 2:18,95 Minuten an und verbesserte die alte Bestmarke der Dänin Rikke Møller Pedersen aus dem Jahr 2013 damit um 16 Hundertstelsekunden. Schoenmakers Bestmarke war der erste Einzel-Weltrekord bei diesen Olympischen Spielen im Schwimmen.

BMX: Schwere Stürze

Zwei schwere Stürze haben die BMX-Rennen überschattet. In den Halbfinal-Läufen verletzten sich Rio-Olympiasieger Connor Fields aus den USA und die Australierin Saya Sakakibara offenbar schwerer, beide mussten mit einer Trage weggebracht werden. Den Olympiasieg sicherte sich später der Niederländer Niek Kimmann, der vor einigen Tagen beim Training heftig mit einem Streckenposten kollidiert war. Bei den Frauen gewann die Britin Bethany Shriever.

Corona: 27 neue Fälle

Die Corona-Zahlen steigen weiter an. Mit 27 positiven Fällen im Umfeld der Spiele wurde ein neuer Tages-Höchstwert registriert, nachdem es am Vortag 24 Neuinfektionen gegeben hatte. Das gaben die Organisatoren der Spiele bekannt. So viele Fälle waren seit Beginn der Erfassung am 1. Juli zuvor noch nicht an einem Tag verzeichnet worden. Unter den Positivfällen sind auch wieder drei Athleten. Die Namen der Sportler werden von den Organisatoren nicht veröffentlicht. Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 220. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 27 Sportler mit dem Coronavirus.

DIE RHEINPFALZ unterwegs

Am vierten Tag im Kasei Canu Centre könnte es für den Deutschen Kanu-Verband die vierte Medaille geben. Hannes Aigner steht ab 7 Uhr MESZ im Halbfinale, das Finale findet zwei Stunden später statt. RHEINPFALZ-Reporter Klaus D. Kullmann ist vor Ort dabei.

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