Sport Der nächste Schock

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Ludwigshafen. Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat den ersten Heimsieg im neuen Jahr in der Zweiten Handball-Bundesliga womöglich teuer bezahlt. Der 26:25 (11:9)-Erfolg gegen den vor der Partie noch Tabellendritten DJK Rimpar war nach der Verletzung von Torwart Kevin Klier eher eine Randnotiz. Morgen, 17 Uhr, steht nun das nächste Spiel der TSG in Neuhausen an.

In der 39. Spielminute wurde es ganz still in der mit 1468 Zuschauer gefüllten Friedrich-Ebert-Halle. Friesenheims Torwart Kevin Klier war bei einem Rettungsversuch mit voller Wucht mit dem rechten Fuß gegen den Torpfosten geknallt. Der Torhüter krümmte sich vor Schmerzen und musste nach minutenlanger Behandlung mit der Trage aus der Halle gerollt werden. Klier wurde in die Unfallklinik nach Oggersheim gebracht. „Es ist etwas am rechten Außenknöchel“, lautete die erste Diagnose des Friesenheimer Mannschaftsarztes Matthias Kusma, „in der Unfallklinik wird Kevin genau untersucht.“ Den Schock hat die Mannschaft nach recht schnell weggesteckt – im Grunde wegstecken müssen. Malte Röpcke, der für Klier ins Tor kam, und eigentlich in der Oberliga-Mannschaft der TSG spielt, konnte nicht verhindern, dass aus einem 16:13 (39.) ein 19:19 wurde (47.). „Für mich war er der beste Spieler“, sagte Trainer Ben Matschke. „Er kommt kalt aufs Feld und der ganze Fokus liegt auf ihm. Er hält den entscheidenden Ball und wir gewinnen.“ Röpcke hatte beim Sieg in Rostock sein Debüt für Friesenheim gegeben, war aber nach der Rückkehr von Klier ins zweite Glied gerückt. Der zweite etatmäßige TSG-Keeper Roko Peribonio fällt mit einem Haarriss im linken Kahnbein für den Rest der Saison aus. Deshalb hatte die TSG am Mittwoch in Matthias Lenz einen weiteren Torwart bis Saisonende verpflichtet. Der kam gestern für einen Siebenmeter ins Spiel. „Das mit Kevin ist hart. Er war fokussiert und hatte gut trainiert“, sagte Matschke, „ich war selten so stolz auf die Mannschaft. Der Sieg war jedenfalls verdient.“ Es war ein Sieg der Moral. Beide Mannschaften kämpften um jeden Zentimeter in der Halle. Friesenheim hatte den 26:25-Erfolg verdient, weil die Mannschaft nie zurücklag. „Das war kein schöner Sieg, aber das ist in so einem Moment auch egal“, sagte Jan Remmlinger. Er ist bis zum Saisonende vom Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten ausgeliehen. Der Spielmacher glänzte zwar nicht so wie in Rostock, „das war mir aber auch egal, denn so ein Erfolg gibt uns Selbstvertrauen für das Spiel am Sonntag in Neuhausen. Wir haben uns nach der Verletzung von Kevin zusammengerissen und einen tollen Zusammenhalt gezeigt. Das war auf alle Fälle ein Sieg für Kevin“, betonte Remmlinger. so spielten sie TSG Friesenheim: Klier (ab 39. Röpcke, 56. Lenz für einen Siebenmeter) - Schmidt (5), Remmlinger (2), Dietrich (4) - Durak (3/3), Grimm (3/1) - Dippe (2) - Weber (4), Slaninka (2), Haider (1) DJK Rimpar: Brustmann (51. Wieder für einen Siebenmeter) - Kaufmann (3), Herth (2), Schmidt (5/1) - Bauer (1), Schörmig - Bötsch - Schmitt, Schäffer (5), Sauer (3), Kraus (5/3), Brielmeier (1), Böhm Spielfilm: 1:0 (1.), 9:6 (25.), 11:9 (30.), 15:12 (38.), 24:24 (58.), 26:25 (60.) - Zeitstrafen: 2/4 - Rote Karte: Bauer (49., Dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 5/4 - 6/4 - Beste Spieler: Schmidt, Weber - Brustmann, Schäffer - Zuschauer: 1468 - Schiedsrichter: Lier/Lier (Stuttgart).

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