Pferdesport Das deutsche Traumpaar glänzt auch im Weltcup-Finale

Hochmotiviert und harmonisch: Jessica von Bredow-Werndl und Dalera.
Hochmotiviert und harmonisch: Jessica von Bredow-Werndl und Dalera.

Jessica von Bredow-Werndl und ihre Stute Dalera haben in den USA das Weltcup-Finale gewonnen, quasi die inoffizielle WM unterm Hallendach. Wie erwartet, was aber der Emotionalität der Dressurreiterin keinen Abbruch tat.

„Sie ist wundervoll. Das ist das Wort, das es beschreibt. Sie ist einfach wundervoll.“ Für einen Moment geriet die Stimme der stolzen Siegerin etwas brüchig, denn „jetzt werde ich wieder emotional“. Dabei war für die Fachwelt einige Minuten zuvor ja gar nichts Außergewöhnliches geschehen. Jessica von Bredow-Werndl, die amtierende Doppel-Olympiasiegerin im Dressurreiten, hatte gerade erwartungsgemäß ihren Titel im Weltcup-Finale von Omaha/USA verteidigt – mit Glanz und Gloria, wie gewohnt. Und natürlich mit Dalera, ihrer sagenhaften Stute, der die einleitenden Dankesworte der 37-Jährigen aus dem bayerischen Aubenhausen galten.

Der Blick geht schon nach Paris

Aber es ist nun mal eine besondere Beziehung zwischen diesem Mensch-Tier-Traumpaar, zumal die Karriere des im Norden von Rheinland-Pfalz gezogenen Ausnahmepferdes ja auf die Zielgerade zusteuert. 16 Jahre alt ist Dalera jetzt, nüchtern betrachtet dürfte Paris, dürften die Olympischen Spiele 2024, das letzte Championat für die hochbeinige Trakehnerstute werden. Aber Zweifel an ihrer Fitness, an ihrer Motivation gibt’s keine. Dafür war Dalera schon im einleitenden Grand Prix in Nebraska dermaßen munter, ja fast übermotiviert, dass sich ein paar Fehler in die Auftaktprüfung am Donnerstag geschlichen hatten.

Bocksprünge zum Luftablassen

Zum Sieg, überflüssig zu erwähnen, hatte es da bereits gereicht. Nun, in der fürs Weltcup-Finale entscheidenden Kür, „war sie erneut on fire“, berichtete Jessica von Bredow-Werndl, die Dalera aber Sicherheit geben konnte. Und sie hatte sie in der Zeit zwischen beiden Prüfungen „einfach mal bocken lassen, das hat sie gebraucht“. Also durfte sich das Pferd außerhalb des Vierecks austoben, „dann war die meiste Luft draußen.“

In der Kür zeigte sich Dalera folglich hochkonzentriert, wie immer in perfekter Harmonie und im Einklang mit ihrer Reiterin, spielte ihre Stärken etwa in der Piaffe-Passage-Tour voll aus. Dazu die zauberhafte Choreographie mit Melodien rund um das Thema „Paris“ – natürlich ein Fingerzeig Richtung Olympia. Am Ende durchbrach das deutsche Paar sogar die magische 90-Prozent-Marke knapp, ein souveräner Sieg. Richtig froh durfte auch Isabell Werth sein: Über 85 Prozent für sie und Quantaz, das war eine persönliche Bestmarke für dieses Paar – Rang drei.

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