Sport Chancen verschenkt – Test vergeigt
GROSSASPACH. Eine gute Halbzeit mit fünf vergebenen großen Möglichkeiten, eine schwache zweite Hälfte: Die Verlegenheitsformation des 1. FC Kaiserslautern verlor beim Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach gestern Abend 1:2 (1:0).
Der Test des FCK-Rumpfs beim Drittliga-Zehnten – letztlich ein Muster ohne großen Aussagewert. An Bord: Max Dittgen, zu Saisonbeginn von der SGS mit großen Hoffnungen auf den Betzenberg gekommen. Bis auf Kurzeinsätze blieb der 21-Jährige bislang außen vor. In der alten Heimat gab er die zweite Spitze, sorgte mit seinen Tempoläufen anfänglich für Gefahr. Nach dem Seitenwechsel war er nur noch als Papiertiger unterwegs. Den umgekehrten Weg ging Manfred Osei Kwadwo. Sein Kontrakt beim FCK läuft bis 2018, bis zum Ende dieser Saison ist er an den Drittligisten ausgeliehen. Es läuft gut für „Manni“, der sich wohlfühlt, Publikumsliebling ist. Muskuläre Probleme bremsten ihn gestern erst einmal aus. „Ich hatte lange nicht mehr durchgespielt, die Belastung war ungewohnt, deshalb die Schonung“, sagte Osei Kwadwo. Er kam nach der Pause und verlieh der SGS Flügel. Sein Spielwitz würde auch dem FCK gut tun! „Wir beobachten Manni weiter, haben sehr positive Rückmeldungen. Es ist unser Spieler, er braucht Praxis. Die bekommt er jetzt“, sagt FCK-Sportdirektor Uwe Stöver. Praxis sammelte gestern Abend 58 Minuten lang Ewerton. Der Brasilianer, Leihgabe von Sporting Lissabon, kann der Halt der Abwehr werden. Ein Muskelfaserriss verzögerte seinen Einstand, gestern lief der 27-Jährige erstmals im Dress der Roten Teufel auf und gefiel mit Übersicht, Ballsicherheit und Abgeklärtheit in der Dreierabwehrkette, die er mit Robin Koch und Stipe Vucur bildete. Als Ewerton ging, stand es 1:1 – die Probleme nahmen zu. „Er hat das sehr ordentlich gemacht“, sagte FCK-Cheftrainer Tayfun Korkut, „er hatte ein sicheres Passspiel und war in den Zweikämpfen sehr agil. Es ist wichtig, dass Ewerton oder auch Sebastian Kerk Minuten in die Beine bekommen.“ Kerk, Leihgabe des SC Freiburg, ist sehr flexibel einsetzbar. Gestern sorgte der spielfreudige Standardspezialist nach Foul an Lukas Görtler kurz vor der Pause per Elfmeter für das 1:0. „Unser Manko ist, dass wir zu viele Großchancen ungenutzt lassen“, wiederholt Korkut in diesen Tagen gebetsmühlenartig. Und so war das auch gestern. So verschenkte Görtler die Chance zur frühen Führung (14.), dann ließ Koch nach Kerk-Freistoß eine große Möglichkeit aus (22.), Robert Pich nach feinem Spielzug über Marcel Gaus und Dittgen gab die Führung gleichfalls vom Fuß (30., 37.), schließlich hatte Görtler Pech im Abschluss (33.). Nach der Pause war die vorher so harmlose SGS sofort am Drücker. Manfred Osei Kwadwo brachte viel Schwung und war Wegbereiter des 1:1 durch Alexander Aschauer (52.). Torjäger Lucas Röser, von Sebastian Schiek bedient, ließ das 2:1 folgen (63.). Die Abwehrschwäche war wieder da. Aus drei Chancen machte der Drittligist zwei Tore, der FCK verlor den Zugriff auf die Partie. Die Chance zum Ausgleich vergab Pich (78.). Pech im Abschluss hatte der begabte Mario Andric (87.). So spielten sie SV Sonnenhof Großaspach: Yelldell (46. Broll) - Schiek, Krause (46. Hoffmann), Ballas (46. Leist), Gehring (46. Damaschek) - Vecchione (46. Binder), Gutjahr, Landeka (46. Jüllich), Binakaj (46. Osei Kwadwo) - Lechler (46. Röser), Aschauer 1. FC Kaiserslautern: Weis - Koch, Vucur, Ewerton (58. Andric) - Frey, Ziegler, Gaus (78. Oeßwein) - Kerk (78. Maroudis), Pich - Görtler, Dittgen Tore: 0:1 Kerk (45., Foulelfmeter), 1:1 Aschauer (52.), 2:1 Röser (63.) - Gelbe Karten: Schiek - Ewerton - Beste Spieler: Osei Kwadwo, Röser - Kerk - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Osmanagic (Stuttgart). |zkk
