Handball Mit Vollgas davongebraust

Kein Durchkommen: Für die Eulen und Stefan Salger war in Flensburg nichts zu holen.
Kein Durchkommen: Für die Eulen und Stefan Salger war in Flensburg nichts zu holen.

«Flensburg.»Die Eulen Ludwigshafen haben auch ihr viertes Spiel in der noch jungen Saison der Handball-Bundesliga verloren. Die Mannschaft von Trainer Ben Matschke unterlag gestern Abend beim Spitzenteam SG Flensburg-Handewitt mit 23:35 (9:20).

Wenn die SG Flensburg-Handewitt auf die Eulen Ludwigshafen trifft, dann ist das von der Ausgangslage, was die finanziellen – und damit in der Regel auch die sportlichen – Möglichkeiten betrifft, als wenn ein Sportwagen ein Rennen gegen einen Mittelklassewagen fährt. Wenn dann der Sportwagen auch noch frisch aufgemotzt ist und es beim Mittelklassewagen hingegen im Getriebe knirscht, dann passiert, was in Flensburg gestern in den ersten 20 Spielminuten der Bundesliga-Begegnung passiert ist: Die Flensburger gaben Vollgas und brausten den Ludwigshafener einfach davon. 14:3 stand es nach 19 Spielminuten. Klare Sache. Während sich der deutsche Meister in einen Rausch spielte, quasi jeder Wurf ein Treffer war und Neuzugang Benjamin Buric klasse hielt, klappte bei den Eulen so gut wie gar nichts: Drei magere Törchen, ein zu zaghaftes Zupacken in der Abwehr und keine einzige Torhüterparade. „Wir haben die Tugenden, die uns, seit wir in der Bundesliga spielen, auszeichnen, vermissen lassen. Und ist vorne und hinten nichts gelungen“, sagte Alexander Feld. Wie schon in Minden eine knappe Woche zuvor erwischten die Eulen einen ziemlich üblen Start in die Partie (Matschke: „Darüber müssen wir reden“). Der Unterschied: In Minden reichten die letzten fünf Minuten vor der Pause, um das Spiel wieder offen zu gestalten und sich am Ende fast noch mit einem Punktgewinn zu belohnen. In Flensburg konnten die Eulen froh sein, dass der SG-Sportwagen nach 20 Minuten zwei Gänge zurückschaltete – und die Gäste somit einigermaßen mithalten konnten. Entschieden war die Partie nach 30 Minuten bei einem Elf-Tore-Rückstand jedenfalls. Schon vorher war Azat Valiullin nach einem Schlag auf die Hand ausgeschieden. In der zweiten Halbzeit verlief die Partie ausgeglichen. Das lag daran, dass die Gastgeber wohl gedanklich bereits beim Champions-League-Auswärtsspiel beim HBC Nantes waren. Das lag daran, dass sich Stefan Hanemann im Tor der Eulen steigerte. Und das lag daran, dass sich die Gäste doch nicht so ganz ihrem sportlichen Schicksal ergeben wollten wie noch in den ersten 20 Minuten der Partie. „Wir wollten die zweite Hälfte eventuell gewinnen. Das ist uns fast gelungen“, sagte Matschke. Die Eulen bleiben durch die Niederlage Tabellenvorletzter, während Flensburg die Spitzenposition übernahm. Ein Start ohne Punkte kommt aufgrund des schwierigen Auftaktprogramms mit bislang nur einem Heimspiel (auch die kommende Partie findet auswärts, in Hannover, statt) nicht völlig unerwartet für die Ludwigshafener. Allerdings hielten die Eulen in den ersten drei Spielen immer lange, mindestens 45 Minuten, mit. Diesmal jedoch hatten sie schon früh keine Chance mehr. So spielten sie SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (ab 47.) - Glandorf (4), Gottfridsson (2), Lauge (1) - Svan (2), Joendal (9/2) - Zachariassen - Karlsson, Golla (2), Jeppsson (7), Rod (2), Steinhauser (4), Hald (2) Eulen Ludwigshafen: Lenz, Hanemann (ab 16.) - Salger (3), Feld (5), Dietrich (1) - Scholz, Durak - Dippe (3), Valiullin, Müller (2), Stüber (1), Haider, Bührer (1/1), Hofmann (5), Hideg (1), Falk (1) Spielfilm: 6:1 (7.), 8:3 (10.), 14:3 (19.), 19:7 (27.), 20:9 (Hz.), 23:13 (40.), 29:16 (48.), 33:19 (55.), 35:23 (Ende) - Siebenmeter: 2/2 - 2/1 - Zeitstrafen: 3/5 - Beste Spieler: Buric, Joendal, Jeppsson - Hanemann - Zuschauer: 5391 - Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah (Gummersbach).

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