Handball Die unbelohnte Aufholjagd

Jung und gut: Alexander Falk warf vier Tore.
Jung und gut: Alexander Falk warf vier Tore.

«Ludwigshafen.»Donnerstags-Krimi in der ausverkauften Eberthalle: Am Ende bleibt die zweimalige Aufholjagd der Eulen Ludwigshafen unbelohnt, sie unterliegen dem SC Magdeburg 23:26 (10:14).

Mit Jan Remmlinger, Pascal Durak, Denni Djozic und Robin Egelhof musste Eulen-Trainer Ben Matschke ein leistungsstarkes Quartett ersetzen. Mit Djozic und Durak fehlten überdies die besten Siebenmeterschützen. Von drei Siebenmetern wusste Alexander Feld nur einen zu nutzen. Robert Weber, der beste Torschütze des SC Magdeburg, demonstrierte seine Klasse auch gestern Abend. Der Rechtsaußen steuerte zehn Treffer bei, Linksaußen Matthias Musche sechs. Die Flügelzange schnappte wieder zu. Dazu kam mit Michael Damgaard, der sechsmal traf, ein nur schwer zu verteidigendes Rückraum-Ass. Die Eulen kamen nach dem schnellen 2:6 mit großer Moral und starkem körperlichen Einsatz zurück und auf ein Tor heran: 8:9, 9:10, 10:11. Klasse, wie der hoch talentierte Rechtsaußen Alexander Falk beim 4:6 und 8:9 sowie Patrick Weber zum 9:10 ihre Tempogegenstöße nutzten. Es war das wirkungsvollste Stilmittel, denn am kompakten 6:0-Abwehrblock des SCM bissen sich die Eulen zu oft die Zähne aus. Die Ratlosigkeit büßten sie mit Zeitspiel und technischen Fehler. Vier torlose Minuten der Eulen vor der Pause nutze der clevere Gast, einen Vier-Tore-Vorsprung herauszuwerfen. Die Eulen-Flaute nach der Pause, fast zwölf Minuten ohne Tor, ließ ein Debakel befürchten: 10:18 nach 36 Minuten. Dann geschah wundersames. Feld traf – 11:18 und 12:18, Roko Peribonio, nach 14 Minuten für Kevin Klier ins Tor gerückt, hielt nun famos. Freddy Stüber spielte sich in einen Rausch, die Wucht am Kreis verbuchte insgesamt fünf Treffer, vier in Folge. Es war sein bisher bestes Spiel im Dress der Eulen. In der 50. Minute verkürzte er auf 20:22 , in der 56. Minute das 21:23 durch Pascal Bührer, Kai Dippe schaffte das 22:24, ehe Damgaard und Robert Weber die Partie entschieden. „Nach der zweiten Halbzeit hätten wir den Punkt verdient gehabt“, meinte Eulen-Kapitän Gunnar Dietrich, der mit seinem dritten Treffer zum 23:26 noch ein bisschen Ergebniskosmetik betrieb. „Das war das erwartet schwere Spiel. Wir wussten, dass Friesenheim nie aufgibt. Das Spiel konnte auch kippen“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert nach dem Zittersieg. „Wir haben leider zweimal die Startphasen in beiden Halbzeiten verschlafen“, trauerte der überragende Stüber der verpassten Sensation nach: „Wir kommen zweimal fulminant zurück – acht Tore aufzuholen, das hat viel, viel Kraft gekostet. Wir machen dann leider am Ende zwei, drei Fehler ...“ 26 Gegentore gegen einen Gegner, der sonst im Schnitt 31 Treffer verbucht, das und der Charakter seiner Mannschaft ließen auch Trainer Ben Matschke zufrieden bilanzieren: „Wir sind konkurrenzfähig – speziell in der Defense.“ So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Klier (14. Peribonio) - Feld (4/1), Schmidt (2), Dietrich (3) - Falk (4), Scholz - Dippe (2) – Stüber (5), Patrick Weber (1), Bührer (2), Haider SC Magdeburg: Krejberg (1/48. Quenstedt) - Zelenovic (3), Bezjak, Damgaard (6) - Robert Weber (10/1), Musche (6) - Musa – O’Sullivan, Chrapkowski, Kalarash Spielfilm: 1:3 (5. Minute), 2:6, 8:9 (16.), 10:11, 10:14 (Halbzeit), 10:18 (36.) 17:19, 18:20 (46.), 20:22, 22:24, 23:26 (Ende) - Siebenmeter: 3/1 - 3/2 - Zeitstrafen: 4/2 - Beste Spieler: Falk, Stüber, Peribonio - Robert Weber, Damgaard, Musche - Zuschauer: 2350 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin).

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