1. FC Kaiserslautern Umfrage: Was Fußballkenner aus Kaiserslautern zum FCK-Abstieg sagen

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Horst Eckel

Der 1. FC Kaiserslautern ist mit der 2:3-Niederlage bei Arminia Bielefeld abgestiegen, spielt in der nächsten Saison in der Dritten Liga. Wir fragten die FCK-Ikone Horst Eckel sowie Trainer und Abteilungsleiter aus der Kaiserslauterer Fußballszene, wie sie den Abstieg erlebten und wie sie die Zukunft der Roten Teufel sehen.

Horst Eckel (ehemaliger Spieler des 1. FCK und Fußball-Weltmeister 1954):

„Was soll man dazu sagen? Es ist so schlimm. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass der 1. FC Kaiserslautern in die Dritte Liga abgestiegen ist. Dieser Abstieg ist bitterer als der aus der Ersten in die Zweite Liga. Warum es so kam? - ich weiß es nicht. Was jetzt aber passieren muss, das weiß ich. Der FCK muss wieder hochkommen. Da müssen alle mithelfen. Jetzt erst recht! Ich bin mir sicher, dass die Fans des 1. FCK ihrer Mannschaft auch in der Dritten Liga die Treue halten und sie unterstützen werden.“ Ralf Naßhan (Sportlicher Leiter der Fußballabteilung der TSG Kaiserslautern): „Ich habe mir die zweite Halbzeit des Spiels gegen Arminia Bielefeld angesehen und so den Abstieg des 1. FC Kaiserslautern vor dem Fernseher erlebt. Es war ein tieftrauriges Erlebnis und hat mich sehr getroffen. Nach der 2:0-Führung spielte der FCK planlos und konnte dem Druck nicht mehr standhalten. Es war ein für ihn typisches Spiel in dieser Saison. Aber auch im Falle eines Sieges hätte es am Ende nicht mehr gereicht, der Rückstand war einfach zu groß. Dieser Abstieg kam nicht aus dem Nichts, er hat sich schon seit langem angekündigt. Ich mache mir Sorgen um die Zukunft des FCK. Die Dritte Liga ist eine schwere Klasse. Der Wiederaufstieg ist kein Selbstläufer. Ich hoffe, dass die Mannschaft wieder hochkommt.“ Harry Milster (Leiter der Fußballabteilung des TuS Hohenecken): „Wehgetan hat es nicht. Dieser Abstieg kam ja nicht überraschend. Er hat sich in den letzten Jahren ja schon abgezeichnet. Wäre es am Freitag nicht in Bielefeld passiert, dann im nächsten Spiel. Der FCK konnte den Klassenverbleib nicht mehr schaffen. Beim SV Sandhausen klappt es komischerweise, der bleibt in der Zweiten Liga. Dorthin hat der FCK viele Spieler ziehen lassen. Der FCK steht nun vor einer ganz ungewissen Zukunft. Viele Spieler werden den Verein verlassen. Es wird schwer werden, in der nächsten Saison mit einer schlagkräftigen Mannschaft in der Dritten Liga anzutreten. Der Abstieg ist auch für die Stadt sehr negativ. Viele werden dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. Aber die Fans bleiben der Mannschaft treu. Für sie ist der FCK ja Religion.“ Michael Wolter (Trainer des VfR Kaiserslautern): „Am Freitag nach dem Training habe ich es erfahren, dass der FCK abgestiegen ist. Natürlich tat es weh. Aber der Abstieg war ja schon seit Wochen klar. Wer fast die ganze Saison auf dem letzten Platz steht, hat es verdient abzusteigen. Schon vor der Saison war mir klar, dass der Mannschaft Qualität fehlt und dass sie unten mitspielen würde. Leid tut es mir für den Verein, die Stadt und die Region. Es hängen ja auch viele Arbeitsplätze am FCK. Schon über viele Jahre herrschte Misswirtschaft auf dem Betzenberg. Das sollte man nicht mehr schönreden. In Trainer Michael Frontzeck und Sportchef Martin Bader hat der FCK zwei gute Leute verpflichtet. Ich sehe den FCK vor einer harten Saison in der Dritten Liga und hoffe, dass es ihm nicht so ergeht wie Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach und dem 1. FC Saarbrücken, die alle in der Regionalliga spielen. Das sind warnende Beispiele.“ Michael Kalckmann (Trainer des SV Wiesenthalerhof): „Während des Trainings wurde ich am Freitag über das Spiel des FCK in Bielefeld auf dem Laufenden gehalten. Als es dann feststand, dass der FCK abgestiegen ist, tat es mir schon sehr weh. Ich bin ein Betzebub, habe in meiner Jugend für den FCK gespielt. Es ist mein Verein. Seit Michael Frontzeck als Trainer beim FCK eingestiegen ist, hat die Mannschaft in der Rückrunde gut gespielt und auch gepunktet. Aber es reichte nicht mehr. Ich frage mich, was war in der Vorrunde los. Mit Frontzeck sollte der FCK weitermachen, mit ihm kann es wieder aufwärts gehen. Was in den vergangenen Jahren beim FCK gelaufen ist, war ein Verbrechen an den Fans. Der FCK steht nun vor einem Neubeginn. In der Dritten Liga wird auch Fußball gespielt. Ich glaube nicht, dass dem FCK der sofortige Wiederaufstieg in die Zweite Liga gelingt. Er braucht Geduld.“ Uwe Dengel (Assistenztrainer des SV Morlautern): „Natürlich hat mir der Abstieg des 1. FCK wehgetan. Für diesen Klub habe ich in meiner Jugend und dann auch im Amateurteam gespielt. Ich war gerade beim Training, als ich von der Niederlage in Bielefeld hörte. Dieser Abstieg in die Drittklassigkeit ist noch härter als der von der Ersten in die Zweite Liga. Nach der miserablen Vorrunde war der Klassenverbleib aber nicht mehr zu schaffen. Trainer Michael Frontzeck hat zwar die Mannschaft erreicht und auch Euphorien geweckt, aber er kam zu spät. Ich glaube nicht, dass der FCK schon in der nächsten Saison den Wiederaufstieg in die Zweite Liga schafft. Die Mannschaften in der Dritten Liga können auch Fußball spielen. Nur mit Nachwuchsspielern kann es der FCK nicht packen. Fußball ist ergebnisabhängig. Gelingen der Mannschaft in der nächsten Saison keine Siege, dann kommen die Fans nicht. Das Stadion bleibt leer. Dann herrscht Tristesse auf dem Betzenberg.“

Ralf Naßhan
Harry Milster
Harry Milster
Michael Wolter
Michael Wolter
Michael Kalckmann
Michael Kalckmann
Uwe Dengel
Uwe Dengel

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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