1. FC Kaiserslautern FCK: Becca stellt Bedingungen
Fußball: Der ebenso zerstrittene wie mächtige Beirat des 1. FC Kaiserslautern begrüßt den möglichen Einstieg des Luxemburger Groß-Investors Flavio Becca. Und er stärkt den Geschäftsführern Martin Bader und Michael Klatt den Rücken. Becca knüpft sein Engagement allerdings an Bedingungen.
Kaiserslautern: Es war wieder ein Kraftakt. Es war wieder ein Sitzungsmarathon am Donnerstag – von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Michael Klatt und Martin Bader, die Geschäftsführer des sportlich wie finanziell dauerkriselnden Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, haben den Beirat der 1. FC Kaiserslautern Management GmbH sowie den Vereinsvorstand des 1. FC Kaiserslautern, Wilfried de Buhr und Andreas Buck, über den Stand der Verhandlungen bezüglich eines möglichen Einstiegs des Luxemburger Geschäftsmanns und Milliardärs Flavio Becca informiert. Der 56-Jährige soll langfristiger strategischer Partner der Lauterer werden. Er verknüpft sein Engagement nach RHEINPFALZ-Informationen allerdings mit der Forderung, dass Beirat Michael Littig, der als Gegenspieler Patrick Banfs und scharfer Bader-Kritiker gilt, bis Montag zurücktritt. Zudem sollen die anwesenden Beiratsmitglieder sich dagegen ausgesprochen haben, dass der Vertrag von Sport-Geschäftsführer Martin Bader zum 30. Juni aufgelöst wird.
Beirat beauftragt Klatt und Bader
Die Mehrheit des fünfköpfigen Beirats hat Klatt und Bader beauftragt, Details einer langfristig angelegten Zusammenarbeit festzuzurren. Das Gremium hat Klatt und Bader zudem sein Vertrauen ausgesprochen und die beiden FCK-Geschäftsführer mit der Planung für die kommende Spielzeit beauftragt. Zuletzt hatte es Spekulationen um eine mögliche Ablösung von Sportchef Bader gegeben. „Es ist ein guter Tag für den FCK, es war aber auch ein harter Tag für den Beirat“, sagte der Beiratsvorsitzende Patrick Banf gestern Abend. „Ich bin froh, dass Martin Bader und Michael Klatt ihre Arbeit fortsetzen können. Sie werden die Gespräche und Verhandlungen mit Herrn Becca zur Vertragsgestaltung auch führen“, sagte Banf. Mit dem Einstieg Beccas sieht Banf – wie Klatt – die Drittliga-Lizenz faktisch gesichert. Becca soll bereit sein, dem FCK eine Art Vorschuss von 2,6 Millionen Euro zur Sicherung der Lizenz für 2019/20 zu geben.
Bedeutende Figur auf dem Schachbrett
„Flavio Becca ist total sportbegeistert, das finde ich positiv. Wir müssen jetzt sein mögliches Engagement detailliert ausarbeiten“, sagte Klatt. „Was die Optionen mit Blick auf die Lizenz angeht, haben wir mit ihm jetzt eine weitere, eine bedeutende Figur auf dem Schachbrett.“ Dass eine am Wochenende diskutierte Ablösung von Sportchef Bader vom Tisch ist, ist aus der Sicht Banfs wichtig, um Kontinuität zu erlangen. „Ich bin froh, dass Martin seine Arbeit fortsetzt. Alles, was sportlich nicht lief, muss angesprochen und diskutiert werden“, sagte Banf mit Blick auf den 16. Mai. Dann soll die Saisonanalyse vorliegen und die Planung 2019/20 besprochen werden. Das ist angesichts des klar verfehlten Saisonziels Wiederaufstieg dringend nötig. Sportlich ist gar der Abstieg theoretisch noch möglich. Daher will und muss das Team von FCK-Trainer Sascha Hildmann die Heimpartie am Samstag (14 Uhr) am drittletzten Spieltag gegen die SpVgg Unterhaching unbedingt gewinnen. Fehlen werden beim FCK Carlo Sickinger und Mads Albaek. Sickinger hat am Montag beim 0:2 in Wiesbaden einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten. Albaek plagt sich erneut mit einer Adduktorenverletzung. Wieder fit ist Dominik Schad. Seit Donnerstag ist Theo Bergmann nach auskurierter Gehirnerschütterung wieder im Training. Auf der folgenden RHEINPFALZ-Seite findet Ihr alle Informationen zum 1. FC Kaiserslautern.
Jetzt schnell Fakten schaffen
Sportchef Bader, vom Beirat gestärkt, machte sich Donnerstagabend nach dem Sitzungsmarathon gleich auf den Weg ins Mannschaftshotel. „Für unsere Partner besteht so auch Planungssicherheit für die nächsten Monate“, sagte Bader. Er will mit Klatt in den Gesprächen mit Becca schnellstmöglich Fakten schaffen.
