Eishockey Jubel nach dem Schreck

Köln (olw). „Dirty goals“ nennt man sie im Eishockey, diese „schmutzigen Tore“, die aus einem Abpraller oder ähnlichem resultieren, nicht schön anzusehen sind, aber so wichtig sein können. Ein solches Tor bescherte den Adlern Mannheim am Sonntag den 3:2-Sieg bei den Kölner Haien. Heute (19.30 Uhr) empfängt der deutsche Eishockey-Meister die Straubing Tigers.

Als seine Teamkollegen jubelten, da war Ronny Arendt, der Schütze dieses Treffers, eigentlich noch mit seinem Schreckmoment beschäftigt. „Ich hatte zehn Sekunden vorher eine Chance, die Scheibe kam dann über Steve Wagner zu Niki Goc, der gleich abgezogen hat“, schilderte der Flügelstürmer gestern die Szene: „In dem Moment kriege ich einen Crosscheck und dachte: Jetzt bekommst du den Puck ins Gesicht.“ Bekam er zum Glück nicht, die Scheibe sprang auf seine Schlittschuhkappe und von dort ins Tor – 29 Sekunden vor Ende der Partie. Was nach Zufallsprodukt klingt, war für Arendt aber keines: „Ich hab’s gar nicht gesehen, aber das trainieren wir ja auch: Dass wir den gegnerischen Torwart unter Druck setzen.“Aber diese Form der Entscheidung passte zu einem „unruhigen Spiel“, wie’s Trainer Greg Ireland bezeichnete. Der Coach freute sich übers Wiedersehen mit einem alten Bekannten aus Nordamerika: Cory Clouston, der neue Haie-Trainer, begann seine Rettungsmission in Köln allerdings ernüchtert, mit einem Null-Zähler-Wochenende. „Das wir aus diesem Spiel ohne Punkte hervorgehen, tut schon weh“, fand der Kanadier. Das war nicht nur Arendts „Schuld“, sondern auch ein Resultat der derzeitigen Topform der Mannheimer Topreihe. Die Sturmlinie mit Christoph Ullmann, Jochen Hecht und Ryan MacMurchy trifft in fast jedem Spiel. „Sie halten’s einfach, haben Zug zum Tor“, weiß Ronny Arendt. Er selbst zeigte eine gute Reaktion, nachdem er am Freitag beim 3:2-Sieg in Hamburg „überzählig“ hatte zuschauen müssen – in Köln saß dann Martin Buchwieser draußen. „Die Trainer erklären einem warum. Es wird fair gehandhabt“, beschreibt Arendt (35) den neu entfachten Konkurrenzkampf im Team. Der nun noch größer wird, denn nach zwei Monaten Verletzungspause kehrt Verteidiger Denis Reul heute ins Team zurück.

x