Fußball RHEINPFALZ Plus Artikel Zwei Top-Funktionäre im Sommermärchen-Prozess: Szenen keiner Ehe

Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach (hinten) im Verhandlungssaal des Frankfurter Landgerichts. Sie erzählen ihre Sicht auf die
Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach (hinten) im Verhandlungssaal des Frankfurter Landgerichts. Sie erzählen ihre Sicht auf die Weltmeistschaft 2006 in Deutschland. Zu sagen haben sich die ehemaligen Top-Funktionäre des DFB aber nichts.

Jetzt direkt weiterlesen

Mit dem Plus-Abo alle Artikel auf rheinpfalz.de lesen

nur 1€ monatlich kündbar

Sie sind bereits Digital-Abonnent?
Hier einloggen

Sie waren die Herrscher des DFB, dann zerbrach das Duo aus Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach. Nun stehen die erbitterten Gegner im Sommermärchen-Prozess vor Gericht.

Selbst auf der Anklagebank ist Wolfgang Niersbach der Mann im Hintergrund. Aus dieser Position heraus kann der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes den Blick nicht von dem Mann lassen, dem er als oberster Fußballfunktionär nachfolgte. Mit Argusaugen beobachtet er ihn, immer wieder verschränkt Niersbach dabei die Arme vor der Brust. Was hat Theo Zwanziger diesmal vor? Welche Vorwürfe breitet er nun aus, welche Attacke reitet er im Sitzungssaal des Frankfurter Landgerichts? Er, der seinen einstigen Generalsekretär, Kumpel und Kompagnon, immer wieder an den Pranger stellte, ihn womöglich gar komplett zerstören wollte. Oder will?

Mehr als 40 Minuten spricht Zwanziger an diesem Vormittag, taucht ein in die Steuertheorie, belehrt Gericht wie Ermittler und lässt kein gutes Haar an der hessischen Staatsanwaltschaft. Auffallend oft nennt der 78-Jährige Niersbachs Namen. Er lobt die Bewerbung um die Weltmeisterschaft 2006, die er federführend mit Horst R. Schmidt auf die Beine gestellt hat. Eine „Meisterleistung“ sei das gewesen, „akribisch, ein ungeheurer Aufwand, kostenträchtig“. Zwanziger selbst ist erst später zum Organisationsteam gestoßen, während des „Sommermärchens“ führte er gemeinsam mit Gerhard Mayer-Vorfelder den Verband, wenig später wurde er zum Alleinherrscher des DFB. Nun sagt er: „Ich habe heute deutlich die Betroffenheit von Horst R. Schmidt und Wolfgang Niersbach erlebt.“ Der Prozess, das seit Jahren laufende Verfahren, setzt dem 73-Jährigen und dem 82-jährigen Schmidt zu, äußerlich wie innerlich.

Wolfgang Niersbach sitzt hinter Theo Zwanziger auf der Anklagebank – und hat ihn stets im Blick.
Wolfgang Niersbach sitzt hinter Theo Zwanziger auf der Anklagebank – und hat ihn stets im Blick.

Für den Bruchteil einer Sekunde zeigen Niersbachs Mundwinkel in diesem Moment nach oben, es ließe sich als Lächeln deuten. Reicht ihm sein großer Widersacher jetzt, wo die drei Altfunktionäre des DFB gemeinsam wegen Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall angeklagt sind, die Hand? Oder ist es Anbiederung, womöglich Kalkül? Ende Oktober 2015, als die Sommermärchen-Affäre gerade aufgeflogen war und Niersbach um sein Amt kämpfte, hatte Zwanziger die Existenz einer „schwarzen Kasse“ im Magazin „Der Spiegel“ als „eindeutig“ bezeichnet. Für ihn war „klar, dass der heutige DFB-Präsident davon nicht erst seit ein paar Wochen weiß, wie er behauptet, sondern schon seit mindestens 2005. So wie ich das sehe, lügt Niersbach“. Es war der Höhepunkt einer Feindschaft unter DFB-Männern.

Wie ein Popstar empfangen

Rückblende: Das Vereinsgelände des TSV Lämmerspiel, zwischen Frankfurt und Hanau gelegen, März 2012. Es ist der erste öffentliche Auftritt von Wolfgang Niersbach „an der Basis“, wie er sagt, bei einem Amateurverein. Zwei Wochen lang ist er da DFB-Präsident, nun ist er auf der Suche nach einem Profil. Eine ganze Schar Jugendspieler wartet auf seine Ansprache, ebenso deren Eltern und Bürger des Mühlheimer Stadtteils. Nervös sei er bei der Anfahrt gewesen, sagt Niersbach. Ob die Menschen in Lämmerspiel ihn überhaupt kennen würden, ob sie feiern und klatschen könnten, habe er sich gefragt. Diese bürokratische Distanz konnte er nie ganz ablegen.

Bitte loggen Sie sich ein um den Artikel im Klartext zu sehen.

=soay"-bocafnsdl-c n"n-f>tt- ynnIaoe cd llrmLmpis&ua;mee npeefnagm ies dne uneen sDFBsBo- merdtzto ewi nieen rstPao.p uZ seneg;gnilei&z hncsiet siNecrhba deesi Afekmamksuerti bare inhc.t saD itedheturcnse ihn nvo menies egrmrglVa&onu; wiZgnzr.ea lsA nessde lereGan itgeare er ovr llema im utigner,ndHr nnu umss ,re der rmiat,eragPk hsci tmi erd &tninuevpaealr;etrsm olRel isnees sAtm reaen.dunnf b;der&Wqou wlli elasl tinlspoaaNriele e;qn&,dodelw?ru atgrf re ide shcrkukcNichaew in erd cssnehsehi nrPizov ahns&d; und asft alel rnFegi hsenlceln in eid uo.&mehl;H &lAuqodb;le nnue&;klnom tcinh oNeelltnriiasap ;,wdeqluner&do gats .eNrahscbi smLgaan autt re ,ufa ,cahtl m;l&utsasl uEgnnosirsfrneot mit sihc aenmch ns&ahd; udn wirtk tlehtec,rire las re sad oteSll&em;rgpduna nahc dnru nerie neSdut iedwer at;s&sl.vmerlu Ein ivrDrtjehaeriel ptum&l;sera ecrhnte iwgZernaz etsmsral mti nemesi Ncorefaglh .ba In erd dtbW;ule&oq am d;auSnqgoto&nl isirttrkei re edi besswieitAer eienss nuurreehm;&lf r&mtgaeeefuh,;glWn iens oelzsias Eneagntmge eis q;&dlobdhl.o;augi&zrbuhqe

teSfuam?mkin sAilaNmn!e ned id

x