Rheinland-Pfalz Zugunglück: Güterwaggons bei Unkel ausgebrannt

«Unkel.»Von den Güterwaggons sind verkohlte Metallgerippe und zerfetzte Wände geblieben. Der Boden ist mit Löschschaum bedeckt. Arbeiter hantieren an der beschädigten Oberleitung. Am Bahndamm liegen Hunderte Spraydosen. „Wenn das ein Zug mit richtigem Gefahrgut gewesen wäre, hätten wir hier den Gau“, sagte gestern Karsten Fehr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel (Kreis Neuwied). Alle verfügbaren Feuerwehr- und Rettungskräfte der Umgebung seien im Einsatz gewesen. In der Nacht zum Donnerstag waren auf Europas meistbefahrener Güterzugstrecke Genua-Rotterdam auf der rechten Rheinseite drei Güterwaggons mit Spraydosen und Kosmetikartikeln in Flammen aufgegangen. 60 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Trasse rechts des Rheins wird wohl noch tagelang gesperrt bleiben. Ursache des Brands der Privatbahn waren laut Bundespolizei vermutlich heißgelaufene Bremsen. Laut Eisenbahn-Bundesamt sind 20 Prozent der im Schienenverkehr beförderten Güter Gefahrgut. Nach Zahlen des Verkehrsministeriums in Mainz aus dem Jahr 2015 durchfahren in Höhe der Loreley täglich mehr als 250 Güterzüge das Mittelrheintal.

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