Rheinland-Pfalz Wie die Herkunft den Weincharakter prägt

NEUSTADT (rö). Die Herkunft edler Gewächse stand am Samstag auf dem Hambacher Schloss im Blickpunkt: Bei der zweiten „Pfälzer Lagen-Art“ verkosteten und verglichen ein paar Hundert Besucher mit Neugierde und Begeisterung insgesamt über 300 Weine, die vom Können ihrer Erzeuger und der Vielfalt der heimischen Weinlagen zeugen.

Anliegen bei der vom Weinbauverband Pfalz, der Pfalzwein-Werbung und dem Pfälzer Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) organisierten Messe ist es, Bedeutung und Feinheiten des Terroirs herauszustellen. Und somit zu zeigen, wie die Lagen mit ihren Böden sowie weiteren geologischen und topographischen Eigenheiten in Zusammenspiel mit dem Klima und der Hand des Winzers den Charakter von Weinen prägen. Serviert werden ausschließlich solche, die nach dem Klassifizierungssystem des VDP oder orientiert an jenem produziert wurden: unterteilt in Gutsweine als Basis, Ortsweine mit „hoher Individualität“ und die als Spitze geltenden Lagenweine – die es beim VDP in weiterer Abstufung aus „Erster“ und „Großer“ Lage („Große Gewächse“) gibt. Auf gelungene Art veranschaulicht wurden dieses Modell, die Vielfalt der Pfälzer Weinbergslagen und ihrer Böden sowie deren Einfluss auf den Weincharakter erstmals mit einem „Weinparcours Pfalz“. Beeindruckt stellten da viele Gäste beim Degustieren passend dazu offerierter Tropfen die Unterschiede fest. Auch viele Fachleute fanden den Parcours „hochinteressant“. Riesling ist eben nicht gleich Riesling. Ein Forster Ungeheuer mundet anders als ein Birkweiler Kastanienbusch. Und zwei Rieslinge aus derselben Lage wiederum können je nach Erzeuger eine jeweils andere Stilistik haben – von jahrgangstypischen Besonderheiten mal ganz abgesehen. Die Messegäste genossen es, sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie „schmeckbar“ die Weinherkunft ist. Im riesigen Probenangebot, wozu vor allem Vertreter der Jahrgänge 2013 und 2012, aber auch schon viele „2014er“ zählten, schwelgte jeder nach eigenem Gusto und persönlichem „Entdeckungs-Programm“. Durch rund 80 Betriebe waren alle Bereiche des Anbaugebietes Pfalz vertreten, wobei neben renommierten Weingütern – darunter 25 VDP-Mitglieder und acht VDP-Spitzentalente – auch einige noch nicht so sehr bekannte Teilnehmer Kostproben ihrer Leistungsfähigkeit servierten. Ebenso wie bei der Premiere im vorigen Jahr waren die rund 350 Karten für die „Lagen-Art“ auch diesmal lange im Voraus ausverkauft. Seitens der Veranstalter zeigte sich Detlev Janik, Geschäftsführer der Pfalzwein-Werbung, denn auch „absolut zufrieden“ mit dem Zuspruch. Weitere Neuauflagen dieser Messe soll es auf alle Fälle geben – die nächste allerdings erst in zwei Jahren. Denn vorgesehen sei, die „Lagen-Art“ künftig im Wechsel mit dem stets in Mannheim arrangierten „Riesling-Rendezvous“ zu bieten, das für 2016 wieder geplant ist.

x