Rheinland-Pfalz Neue Gästekarte oft im Einsatz

Kann Übernachtungsgästen viel Geld sparen helfen: Mit der Pfalzcard hat man freien Eintritt zu zahlreichen Freizeiteinrichtungen
Kann Übernachtungsgästen viel Geld sparen helfen: Mit der Pfalzcard hat man freien Eintritt zu zahlreichen Freizeiteinrichtungen und kann unter anderem gratis Busse und Bahnen im VRN-Gebiet nutzen.

«NEUSTADT.»Die neu eingeführte Pfalzcard kommt offenbar gut an bei Pfalz-Urlaubern: Von ihrem Start am 1. April an wurde die Karte, die es als Gratisgabe für Übernachtungsgäste in beteiligten Betrieben gibt, schon von vielen eingesetzt. Im ersten Monat meldeten die Leistungspartner, deren Freizeiteinrichtungen und -angebote sowie Sehenswürdigkeiten mit dem Ticket kostenlos besucht beziehungsweise in Anspruch genommen werden können, insgesamt bereits rund 4100 Nutzungen.

Ausgegeben wurde die Karte im April an rund 6000 Gäste, wie Andreas Kühlwein, Geschäftsführer der Pfalzcard GmbH, sowie die Projektleiterin Katrin Föhst bei der Pfalz-Touristik in Neustadt jetzt auf Anfrage mitteilten. „Wir sind mit dem Start der Card und der Entwicklung mehr als zufrieden“, freut sie sich darüber, dass es so „gut angelaufen“ ist. Von Gastgebern habe man inzwischen schon des Öfteren Rückmeldungen erhalten, „dass die Gäste total begeistert sind von der Pfalzcard“. Für deren Geld sparenden Einsatz gibt es über 100 verschiedene Möglichkeiten: zum Beispiel beim Besuch von Burgen, Museen oder Schwimmbädern, für Golfrunden und die Teilnahme an Stadtführungen oder Weinproben. Kostenlos sind mit dem „All-Inclusive-Ticket“ außerdem Bus- und Bahnfahrten im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) – was viele Gäste besonders lobten, wie Kühlwein berichtet. Spitzenreiter unter jenen Attraktionen, zu denen im April am häufigsten gegen Vorzeigen der Pfalzcard freier Zutritt gefragt war, ist das „Sealife“ in Speyer. Etwa 560 Besucher legten sie in dem Großaquarium laut Kühlwein vor. Auf den nächsten Plätzen in der Statistik folgen die Südpfalz-Therme in Bad Bergzabern und das Hambacher Schloss mit jeweils über 400 Nutzungen, zu den „Top 10“ gehören unter anderem ebenso der Landauer Zoo, der Speyerer Dom, die Burg Trifels bei Annweiler und der Gradierbau in Bad Dürkheim. Genaue Zahlen wolle man dazu aber nicht nennen, so Kühlwein. Auch bedeutet die Auflistung keine Rangfolge. Im Übrigen verzögert sich die Auswertung der Daten, wie er erklärt, dadurch, dass diese bislang zum Teil noch aufwendig manuell erfasst werden müssen. Zu den im Start-Monat besonders oft mit Pfalzcard aufgesuchten Ausflugszielen zählten beispielsweise auch das Dynamikum in Pirmasens, die Burg Lichtenberg mit dem Geoskop in Thallichtenberg, das Kalkbergwerk am Königsberg in Wolfstein, die Fahrraddraisinen-Strecke im Glantal und das Keltendorf am Donnersberg. Die Projektleiterin hat überdies den Eindruck, dass die Offerten-Palette in ihrer ganzen Breite genutzt wird. So würden etwa auch Nachenfahrten auf dem Altrhein und Führungen gut angenommen. Jedes der Angebote, die man mit Pfalzcard kostenfrei genießen kann, darf übrigens pro Urlaubstag nur einmal in Anspruch genommen werden. Lediglich bei den Bus- und Bahnfahrten im VRN-Gebiet gibt es diese Beschränkung nicht. Wissenswert ist zudem: Die Nutzung der Pfalzcard ist auch noch den ganzen Abreisetag lang möglich – also beispielsweise auch für eine Einrichtung oder Sehenswürdigkeit, die quasi auf dem Heimweg liegt. Wesentlich erleichtert wird diese ausgedehnte Verwendungszeit dadurch, dass das kleine Kärtchen nur aus foliertem Papier besteht und, wenn es ausgedient hat, einfach entsorgt werden kann. Anders als man es aus einigen anderen Tourismusgebieten von derartigen Gästekarten aus Plastik kennt, die zurückzugeben sind und deshalb nur gegen Pfand ausgehändigt werden. Die Leistungspartner beim Pfalzcard-Projekt tragen den Ausfall der eigentlich fälligen Einnahmen nicht allein: Einen Teil davon erhalten sie in Form einer monatlichen Ausschüttung, die einem durch Umlagezahlungen der beteiligten Gastgeber gespeisten Topf entnommen wird. Von diesen wiederum wird dafür pro Gast und Nacht ein Beitrag erhoben, der sich auf drei Euro für Erwachsene und 2,50 für Jugendliche beläuft. Bislang machen allerdings erst rund 100 der nach Schätzungen der Pfalz-Touristik etwa 3500 Unterkunftsanbieter in der Pfalz bei dem Kartenprojekt mit – weitere Partner wären daher vor allem auf Gastgeberseite sehr willkommen. Inzwischen zeigen tatsächlich weitere Unterkunftsbetriebe Interesse, vielleicht doch in das Programm einzusteigen. Einen Anstoß dazu geben offenbar nicht zuletzt Gäste, die sich erkundigen, ob man bei Übernachtungen im betreffenden Haus in den Genuss der Pfalzcard-Vorteile kommt. „Das ist genau der Effekt, den wir uns wünschen“, sagt Föhst. Im Übrigen wurde mitunter ebenso einige Male bei der Pfalz-Touristik nachgefragt, ob man die Pfalzcard auch kaufen könne. Interesse bekundeten dabei nicht nur Urlaubsgäste, sondern auch manche Einheimische, wie Föhst berichtet. Doch das Spezialticket ist nicht käuflich zu erwerben – es ist als Geschenk zu sehen. Und als solches Touristen vorbehalten, die in der Pfalz Übernachtungen buchen. Geschäftsreisende sind davon pauschal ausgenommen. Einheimische Interessenten sind allerdings keineswegs ausgeschlossen: In den Genuss der Card-Vorteile zu kommen, wäre durchaus ebenfalls möglich für jemanden, der einfach mal Urlaub in seiner eigenen Heimatregion machen will – wenn er dazu ein Gästezimmer oder eine Ferienwohnung in einem beim Projekt mitwirkenden Unterkunftsbetrieb belegt. „Scheinbuchungen würden wir allerdings nicht dulden “, betont Katrin Föhst schon mal vorsorglich ... Im Netz www.pfalzcard.de

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