Rheinland-Pfalz Explosiver Tatort

Der Fall in Mainz-Mombach ist bereits die zwölfte Sprengung eines Geldautomaten in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr.
Der Fall in Mainz-Mombach ist bereits die zwölfte Sprengung eines Geldautomaten in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr.

«Mainz». In einer nach Polizeiangaben in Deutschland einmaligen Aktion soll ein beschädigter Geldautomat in Mainz mit einem Wasserstrahlschneidegerät geöffnet werden. Der Grund: Es besteht Explosionsgefahr.

Professionelle Täter hatten am Osterwochenende das Gerät im Stadtteil Mombach gesprengt, waren aber nicht an die Beute gelangt, wie Polizeisprecher Alexander Koch gestern berichtete. Der Automat enthalte höchstwahrscheinlich noch Reste eines explosiven Festsprengstoffs, an die nur schwer heranzukommen sei. Weder mit einem Teleskop, noch mit einem Endoskop oder mit Ultraschall sei dies bislang gelungen. „Im bundesweiten Austausch und mit Kollegen in Holland haben wir keinen gefunden, der das auch schon mal hatte“, sagte Koch. Mit sehr hohem Wasserdruck sollen jetzt Löcher in den Automaten gebohrt und dieser so geöffnet werden. Rund 380 Mainzer müssen am Sonntag vorsichtshalber für wohl sieben Stunden ihre Wohnungen verlassen. Sie können vorübergehend in einer Halle unterkommen. Betroffen seien 29 Adressen, sagte Koch. Mit Hilfe des vom Kampfmittelräumdienst in Baden-Württemberg geliehenen Geräts sollen fünf Löcher in den Geldautomaten geschnitten werden. Das könne pro Loch zwischen zehn Sekunden und einer Stunde dauern. Der Tatort wird seit dem gescheiterten Sprengversuch von einem Sicherheitsdienst bewacht. Der Fall in Mainz-Mombach ist bereits die zwölfte Sprengung eines Geldautomaten in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr. Im Vorjahr wurden insgesamt 26 Fälle registriert. Die Taten werden nach Angaben des Landeskriminalamtes hauptsächlich von gut organisierten und professionell agierenden Gruppen aus dem Ausland begangen. Jedoch seien auch schon Nachahmungstäter festgestellt worden.

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