Rheinland-Pfalz Das Buch zur Queichniederung

Die Südpfalz ist seit Ende der 90er Jahre wieder Storchenland. Großen Anteil daran haben die Queichwiesen mit ihren traditionellen Wiesenbewässerung. Dieser einmaligen Landschaft hat der Landauer Biologe Peter Keller mit seinem Buch „Die Queichniederung“ ein Denkmal gesetzt. Jedem, der mit offenen Augen durch die Natur wandert und anschließend mehr über diese Wiesen und ihre Bewohner wissen möchte, sei dieser Band ans Herz gelegt. Füllt das Werk doch eine Lücke: So informativ und allgemeinverständlich war das Thema Wiesenbewässerung in der Pfalz bisher noch nicht ausgebreitet worden. Darüber hinaus widmet Keller auch den Pflanzen und Tieren dieser Landschaft eine ausführliche Beschreibung. So wurde die farbenfrohe Sibirische Schwertlinie in früheren Zeiten gesammelt und beispielsweise auf dem Speyerer Wochenmarkt zum Kauf angeboten wurde. Mit dem Gefleckten Knabenkraut findet sich in der Queichniederung eine seltene heimische Orchideenart. Bis Ende August können die eiförmigen, dunkelroten Blütenköpfe des Großen Wiesenknopfes bewundert werden. Auf diese Pflanze ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling angewiesen. Legen doch die Weibchen dieses Schmetterlings ihre Eier zwischen seine Einzelblüten. Kurios: Die Raupen lassen sich auf den Boden fallen. Dort werden sie von speziellen Ameisen, die eigentlich ihre Todfeinde sind, „adoptiert“. Überzeugungsarbeit leistet dabei ein Lockstoff, den die Raupen aussenden. Sie danken es ihren Zieheltern freilich schlecht: Im Ameisenbau halten sie sich an deren Larven schadlos. (jüm)

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