Rheinland-Pfalz Darauf kann die Pfalz sich 2015 freuen

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15 Jahre nach der Landesgartenschau in Kaiserslautern gibt es von April bis Oktober eine Neuauflage des Blütenspektakels in Landau. Das ist aber nicht das einzige Ereignis, das in diesem Jahr besondere Höhepunkte und Akzente verspricht.

Landesgartenschau: Landauer Millionen-Spektakel

Noch gut 100 Tage trennen die Metropole der Südpfalz vom Fest der Feste, der Landesgartenschau. Nach wie vor bestimmen Baukräne das Stadtbild, dokumentieren Veränderung und Aufbruch. Landau zelebriert – trotz seiner seit Jahren geräuberten Stadtkassen – eine Lehrstunde in Sachen Stadtentwicklung. Dabei legt es ein Selbstbewusstsein an den Tag, das andere Kommunen längst abhanden gekommen ist. Trotz grauer Haare, die Verantwortlichen der Stadt und des Gartenschau-Managements im Vorfeld des Millionen-Spektakels gewachsen sind. Nie zuvor wurde eine Gartenschau um ein Jahr verschoben. Schon gar nicht wegen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg, auf die Baufirmen gestoßen waren. Zusätzliche Millionen flossen in die Sondierung des 28 Hektar großen Geländes. Wer die Zeche letztendlich zahlt, ist noch offen. So unbeantwortet wie die Frage, was aus der Geothermie wird, die das Erdreich zum Beben brachte, Straßen am Gartenschauareal aufriss. Wie auch immer: Die kleine, quirlige Universitätsstadt ließ seit 2009, da erhielt sie den Zuschlag als Gartenschau-Ausrichter, nichts unversucht, die Stadt „aufzuhübschen“. Geradezu atemberaubend ist die Verwandlung im Süden, der in trübem Grau dahindümpelte, nachdem die französischen Streitkräfte um die Jahrtausendwende Adieu gesagt hatten. 35 Millionen Euro haben Stadt und Land quasi als Rüstzeug für einen attraktiven Wohnpark, der in in nur einem Jahrzehnt rund 400 Millionen Euro bewegen wird. Die Landesgartenschau (17. April bis 18. Oktober) hat Landau auf eine Erfolgsschiene gesetzt, deren Ziel nie eine Blümchenschau war, vielmehr Stadtentwicklung mit Pioniercharakter. (eva)

Rheinland-Pfalz-Tag: Doppelfest in Ramstein

Kaiserslautern

wollte ihn erst, musste dann aber passen, weil der Stadt die Kosten zu hoch waren. Nun wird der 32. Rheinland-Pfalz-Tag vom 26. bis 28. Juni nur wenige Kilometer entfernt in Ramstein-Miesenbach über die Bühne gehen. Erstmals damit auch im Landkreis Kaiserslautern. Natürlich waren auch dort vor der Bewerbung die Kosten ein Thema. Aber die Ramsteiner sind davon überzeugt, dass sie das in den Griff bekommen. Zunächst hieß es, dass man das Minus möglichst unter 100.000 Euro halten wolle. Mittlerweile hat Joachim Felka, zuständig für die Projektplanung des Landesfestes, sogar ein neues, ehrgeiziges Ziel ausgegeben: „Wir möchten eine schwarze Null schreiben.“ Die Westpfälzer setzen dafür zum einen auf Sponsoren, zum anderen auf die Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer. Ralf Hechler, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach, versichert: „Wir werden uns auf keinen Fall übernehmen!“ Eines wollen die Ramsteiner an den drei Tagen auf alle Fälle: „Ein guter Gastgeber sein“, wie Hechler betont. Acht Bühnen, mehr als 100 Pagodenzelte, in denen sich die Städte und Kreise präsentieren, 17 Aktionsflächen mit buntem Programm, ein Bauern- und Handwerkermarkt, das Weindorf und vieles mehr: „Ramstein wird beim Landesfest rappelvoll bis zum Reichswaldstadion“, verspricht Steffen Bungert von der Mainzer Staatskanzlei. Gedanken haben sich die Ramsteiner bereits einige gemacht. Insbesondere darüber, wie die 180.000 erwarteten Besucher in die 7800-Einwohner-Stadt kommen sollen. Denn diese wird für die Festtage für den Autoverkehr gesperrt sein. Öffentliche Verkehrsmittel und Park & Ride sind hier die Stichworte. Welche Stars vom 26. bis 28. Juni auf der Bühne stehen werden, ist noch nicht bekannt. Die Vorfreude in der Westpfalz steigt dennoch. Schließlich feiern die Ramsteiner nicht nur den Rheinland-Pfalz-Tag, sondern auch den 800. Geburtstag der Stadt. Sozusagen eine Doppel-Fete. (ssl)

In Kaiserslautern öffnen sich im März neue Tore zum Shoppen

Sie war politisch umstritten, sie teilte die Bürgerschaft von Kaiserslautern in zwei Lager, ihr Bau musste die Hürde eines Bürgerentscheids und eines Gerichtsverfahrens nehmen. Jetzt steht sie da, die Shopping-Mall des Hamburger Bauherrn und künftigen Betreibers ECE mitten im Herzen der Stadt. Jetzt ist sie in Beton gegossen. Ein mächtiges Bauwerk breitet sich aus, wo einst das Warenhaus Karstadt und das Pfalztheater waren. Das Ausmaß des Baus hat manche erschreckt. Für ein Nachkarten ist es indes zu spät. Die Hoffnung eint, dass die Shopping-Mall mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen „K in Lautern“ Kaiserslautern als Einkaufsstadt neue Impulse verleihen und verlorene Kunden wieder zurückführen wird. Ganze Arbeit haben die Handwerker geleistet. Die Shopping-Mall wuchs quasi beim Zugucken. Jetzt heißt es, sich zu sputen. Innenausbau und Fassadengestaltung warten noch. Am 25. März soll das neue Einkaufsparadies die Tore öffnen. Und dann die rund 100 Shops auf vier Etagen, darunter auch der gerade in der jungen Generation beliebte irische Textildiscounter Primark, mit kauffreudigen und neugierigen Menschen fluten. (rdz)

Ritterlager auf dem Nanstein

Schauplatz von Burgerlebnistagen wird anlässlich des vom Land ausgerufenen Sickinger-Jahres im Mai 2015 der Landstuhler Nanstein sein. Stimmungsvoll soll bei der viertägigen Veranstaltung – die insgesamt vier Vereine aus Landstuhl und Kaiserslautern mit Unterstützung der Stadt Landstuhl organisieren – Geschichte aufleben. Zum Auftakt wird am 7. Mai der Angriff auf Burg Nanstein nachgespielt, bei dem 1523 der als „Letzter Ritter“ geltende Franz von Sickingen ums Leben kam. (swz)

80 Meter lange Orangerie: Edelstein für Kirchheimbolanden

Die letzten Jahrzehnte fristete sie als verwohnter und scheinbar perspektivloser Monumentalbau ein Jammerdasein. Knapp fünfeinhalb Millionen Euro später können sich die Kirchheimbolander auf einen aufpolierten barocken Edelstein freuen: die 1776 unter den Fürsten von Nassau-Weilburg an ihrer Sommerresidenz fertiggestellte Orangerie mit einer imposanten Fassadenlänge von 80 Metern. Mitte des Jahres 2015 werden sich ihre Türen zu vielfältiger Nutzung öffnen. 2012 hatte die Restaurierung begonnen, nachdem die Stadt das marode Gebäude erworben und der Stadtrat die glückliche Entscheidung getroffen hatte, es mit dem Neubau der Stadthalle zu einem einmaligen Ensemble zu verbinden. Das drückt sich auch in einer Namensgebung aus: Wer hat schon eine „Stadthalle an der Orangerie“? Die Substanz des Barockbaus erwies sich freilich nicht als so solide, wie zunächst erhofft. Allein 1130 Quadratmeter Dachfläche waren über zu großen Teilen erneuertem Gebälk zu decken. Monatelang mussten nach Maßgabe der Denkmalpflege Originalbalken abgetragen, nummeriert und aufgearbeitet werden. Dass der Bau zeitweise wie ein Skelett in der Landschaft stand, lag aber auch daran, dass an der sonnigen Südseite Mauern der beiden über 20 Meter langen Seitenflügel abgetragen wurden, um die für Orangerien typischen Schrägverglasungen wiederherzustellen. Einst dienten die hellen, von der Sonne erwärmten Räume dahinter zum Überwintern exotischer Pflanzen. Demnächst können sie für verschiedenste Veranstaltungen, darunter Vereinstreffen, kleine Feiern und Ausstellungen genutzt werden. Aber auch wieder als Winterquartier für Pflanzen, denn Kirchheimbolanden legt viel Wert auf üppigen Blumenschmuck an Straßen und Plätzen. Im etwas vorgelagerten Mittelteil der Orangerie werden ein Restaurant, das städtische Veranstaltungsbüro und Wohnungen etabliert. Noch läuft dort aber der Innenausbau. Schlusspunkt der Restaurierung wird eine vereinfachte Wiederherstellung des barocken Küchengartens vor der Gebäude-Südseite sein. (bti)

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