Rheinland-Pfalz Am Rande: Pipi statt Glyphosat?

Das Schädlingsbekämpfungsmittel Glyphosat ist derzeit in aller Munde. Also nicht wirklich, aber zumindest im übertragenen Sinn. Während die Gegner die Brühe verteufeln, verteidigen andere das Wundermittel. Auf die Chemiekeule aus dem Hause Monsanto haben zwei ältere Damen aus Hettenleidelheim (Kreis Bad Dürkheim) dieser Tage lieber verzichtet. Das führte sogar zu einem Polizeieinsatz. Anwohner hatten am Sonntag die Beamten alarmiert, in der Hauptstraße des Örtchens rieche es nach Urin. Die Polizisten fanden vor Ort laut Bericht heraus, dass zwei Seniorinnen „Verursacher des Gestanks“ waren. Wie die Beamte zu diesem Ermittlungsergebnis kamen, bleibt offen. Aber bekanntermaßen haben unsere Sicherheitsbehörden ja bisweilen einen guten Riecher. Die beiden Damen jedenfalls gaben an, dass sie den Urin gesammelt haben, um damit das Unkraut vor ihrem Wohnanwesen zu bekämpfen. Allerdings ließ das Duo dabei wohl außer Acht, dass ihre Methode der Unkrautvernichtung mit einem „sehr intensiven penetranten Geruch einherging“, wie es die Polizei in einer Pressemitteilung formuliert. Die uniformierten Freunde und Helfer wiesen die Seniorinnen darauf hin, dass sie in Zukunft doch besser eine geruchsfreundlichere Alternative nutzen mögen. Die 85-Jährige, die von der Polizei als „Verursacherin“ bezeichnet wird, zeigte sich der Mitteilung zufolge zwar „prinzipiell einsichtig“, hatte dann aber doch noch einen Konter parat, über den die Beamten wahrscheinlich staunten. Die Seniorin wies nämlich kurzerhand – mit bestechender Logik – darauf hin, dass eine in der Nähe befindliche Pizzeria doch ebenfalls „stinken“ würde – und zwar nach frisch gebackener Pizza . Aus juristischer Sicht ist dem offenbar nichts hinzuzufügen. Jedenfalls ging die Polizei am Sonntag dieser Frage nicht weiter nach. Die Verlautbarung der Beamten schließt mit den Worten: „Über die Wirksamkeit des ,Hausmittels’ ist bis dato nichts bekannt!“

x