Rheinland-Pfalz Am rande: Monroe-Fotograf aus Speyer?

Blick in die Speyerer Monroe-Ausstellung.
Blick in die Speyerer Monroe-Ausstellung.

Im Frühjahr 1959 bekam ein Deutscher als einziger Fotograf die Chance, von Marilyn Monroe drei Tage lang in einem Hotel in Chicago private Aufnahmen zu machen. Der Fotograf war Manfred Linus Kreiner, wohl kaum ein anderer kam der Filmdiva mit der Kamera näher als er. Dass Kreiner Deutscher war, nach dem Krieg in Wien Malerei studiert hatte und Anfang der 1950er-Jahre nach New York übersiedelte, war bekannt. Dass er aber in Speyer geboren wurde, dagegen nicht. Denn in Veröffentlichungen zu dem 2005 verstorbenen Fotografen hieß es bisher, dass er 1929 im „Rheinland“ zur Welt kam. Gestern gab nun das US-Auktionshaus Julien`s Auctions bekannt, dass es in Los Angeles Dutzende der Fotos samt Original-Negativen versteigern wird, die Kreiner von Marilyn Monroe geschossen hat. Und in dieser Ankündigung ist von dem gebürtigen Speyerer Manfred Kreiner die Rede. Das hat selbst die Experten im Historischen Museum der Pfalz in Speyer überrascht, das in seiner aktuellen Sonderausstellung „Marilyn Monroe. Die Unbekannte“ auch 15 Fotografien von Kreiner präsentiert. Kurator Lars Börner forschte gestern deshalb noch einmal nach – und fand einen kurzen Nachruf auf Kreiner, der 2005 in einer Zeitung in Florida stand. Darin heißt es: „Born in Speyer-am-Rhine, Germany“. Museumssprecherin Sabine Karle-Coen: „Es gibt im Internet diesen Hinweis, der uns allerdings aus sonst keiner Quelle bekannt ist.“ RHEINPFALZ-Nachfragen beim Auktionshaus ergaben, dass man sich dort bei der Angabe des Geburtsortes genau auf diesen Nachruf bezieht. Kreiner also ein Speyerer? Seine in dem Hotel von Marilyn Monroe 1959 entstandene Foto-Serie wurde merkwürdigerweise lange Zeit nicht veröffentlicht. Erst 2011 erschienen die Aufnahmen als Buch („Drei Tage mit Marilyn: die verschollenen Fotos des Manfred Linus Kreiner“) zusammen mit Tagebuchaufzeichnungen des Fotografen. Zitat: „Bald stand ich in ihrem magischen Bann, zugleich lagen meine Nerven blank – es ging mir wie allen, die um sie waren.“

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