Rheinland-Pfalz Abschied vom Wintersport

Thalfang. Besorgt blickt Klaus Hepp, der Chef des Wintersportzentrums Erbeskopf, in diesen Tagen zum Himmel. Der rettende Schnee will einfach nicht fallen. Es ist zu mild, es gibt auch keinen richtigen Frost, wie er nötig wäre für den Einsatz der Beschneiungsanlage. Und ein Wetterumschwung ist nicht abzusehen. Das Resultat: In diesem Winter hat es noch keinen einzigen Lifttag gegeben. Die Anlagen stehen still. Nicht einmal Rodeln ist möglich. Auf dem höchsten Berg von Rheinland-Pfalz wird die Wintersportsaison wohl ganz ausfallen. Und in den tiefer gelegenen Skigebieten erst recht.

Normalerweise sind auf dem 818 Meter hohen Erbeskopf die Lifte an 40 Tagen in Betrieb, an den Wochenenden tummeln sich auf den Pisten, Loipen und Rodelbahnen dann Tausende von Besuchern. Sie bringen dem Zweckverband, der das Wintersportzentrum im Hunsrück betreibt, zweihunderttausend Euro pro Saison, nach Abzug der Betriebskosten bleibt in der Regel immer noch ein Plus von immerhin 60.000 Euro. In diesem Winter sieht die Rechnung ganz anders aus: Einnahmen keine. Aber 8000 Euro für die unvermeidlichen Betriebskosten, dazu Investitionen von 15.000 Euro, weil die Lifte neue Schleppgehänge brauchen. Das Defizit bleibt am Zweckverband hängen.

Es ist nicht die erste kritische Situation für das Wintersportzentrum Erbeskopf. In den 90er Jahren hatte sich zum ersten Mal der Klimawandel deutlich bemerkbar gemacht. Die Zahl der Schneetage ging drastisch zurück, was vom Himmel herunterkam, reichte nicht aus für die Mindestschneehöhe von zehn Zentimetern. Immer häufiger standen die Lifte still. Schließlich standen die Verantwortlichen vor der Frage: Betrieb einstellen oder eine Schneekanone anschaffen? Sie entschieden sich, 700.000 Euro für eine Beschneiungsanlage zu investieren.

Seit 2003 sorgt sie bisher dafür, dass man am Erbeskopf wieder vernünftig Skifahren kann.

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