Rheinland-Pfalz „Tatplan“ für den Mord am Unternehmer Torun

«FRANKENTHAL.»Im Mordprozess um den Ludwigshafener Unternehmer Ismail Torun und einen weiteren Geschäftsmann vor dem Landgericht Frankenthal hat ein Ermittler gestern Hinweise geliefert, die den 49-jährigen Angeklagten als Kopf des mutmaßlichen Verbrechertrios belasten.

Die Polizei habe auf sichergestellten PCs, Mobiltelefonen und externen Festplatten eine Datenmenge von 17 Terabyte rekonstruiert und ausgewertet, sagte der Beamte. Auf dem in der Wohnung der Ex-Freundin gefundenen PC des 49-Jährigen konnte laut dem Polizisten eine Art „Tatplan“ für das Torun-Verbrechen entdeckt werden. Laut dem Zeugen war dies eine „Handlungsanleitung, damit klar war, wer wann was zu tun hat“. Ebenso fanden sich dort Sprachbausteine, die Torun bei seinen Anrufen bei Geschäftspartnern und Freunden verwenden sollte, um Lösegeld aufzutreiben. Sowohl auf dem Rechner des 49-Jährigen als auch auf dem seines 38-jährigen Mitangeklagten fanden die Beamten Kartenausschnitte, die unter anderem das Gebiet um die Lagerhalle zeigen, in der Torun festgehalten wurde. Ein weiterer Hinweis, dass der 49-Jährige beim Torun-Verbrechen der Drahtzieher gewesen sein könnte, liefern laut Polizei die Mobiltelefon-Verbindungen. Es habe während der Tatzeit keinen Kontakt zwischen der angeklagten Stuttgarterin und dem 38-Jährigen gegeben, sondern nur Kontakte mit dem 49-Jährigen. Wohl als Antwort auf die Vorgabe des Zweibrücker Oberlandesgerichtes, den Doppelmord-Prozess schneller voranzutreiben, terminierte das Landgericht zehn weitere Verhandlungstage. Die Verteidiger der drei Angeklagten hatten sich zuvor über eine zu lange Prozessdauer beschwert.

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