Corona Kurzfristig Impftermine fürs Wochenende
Kurzfristig aufgerufen werden zum Impfen könnten damit über 70-Jährige, aber möglicherweise auch über 60-Jährige aus der dritten Priorisierungsgruppe, wie Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Mittwoch in Mainz erklärte. Menschen, die sich für einen Termin registriert, aber noch keinen bekommen haben, sollten deshalb regelmäßig ihr E-Mail-Postfach und auch den Spam-Ordner durchsuchen. Wegen der Kurzfristigkeit könnten mit der Post verschickte Briefe womöglich verspätet ankommen. Wie viele Extratermine es am Wochenende geben wird, ist zunächst unklar geblieben.
Freiwillig beim zweiten Mal Astrazeneca
Mittlerweile ist das Impftempo in Rheinland-Pfalz gestiegen, im bundesweiten Vergleich liegt das Land bei der Gesamtimpfleistung jedoch nur im Mittelfeld. Diese sowie nächste Woche sollen demnach 120.000 Spritzen gesetzt werden. Menschen unter 60 Jahren, die bei ihrer Erstimpfung noch Astrazeneca erhalten haben, werden laut Ministerin als zweites automatisch Moderna oder Biontech bekommen. Rund 90.000 Menschen sind davon betroffen.
Auf freiwilliger Basis und nach ärztlicher Beratung könne aber auch Astrazeneca verimpft werden. Die Haltung gegenüber Astrazeneca sei sehr ambivalent, so die Ministerin. Täglich würden in allen Impfzentren bis zu 1000 Termine nicht wahrgenommen: „aus unterschiedlichen Gründen“, informierte Impfkoordinator Alexander Wilhelm (SPD). Generell können sich jetzt alle über 60-Jährigen für einen Termin im Impfzentrum registrieren lassen.
Privatarztpraxen sollen bald impfen
Bätzing-Lichtenthäler sprach sich dafür aus, die Priorisierung bald aufzuheben, sobald „ausreichend“ Corona-Impfstoff in die Hausarztpraxen geliefert werden könne. Wann das sein wird, ist unklar. Reine Privatarztpraxen können ihre Patienten derzeit noch nicht gegen Covid-19 schützen. Das soll sich aber nach Angaben aus Mainz bald auf Bundesebene ändern: „Da bisher die Privatpraxen nicht in das System der Kassenärztlichen Vereinigung eingebunden sind, gibt es aktuell noch keine Lösung für die Dokumentation und Abrechnung“, heißt es.
In Rheinland-Pfalz sind rund 2.700 Hausärztinnen und Hausärzte vertragsärztlich sowie 170 ausschließlich privatärztlich tätig. Die Impfverordnung des Bundes bezieht sich zurzeit nur auf Vertragspraxen.
In „absehbarer Zeit“ sollen auch Betriebsärzte auf breiter Front ihre Angestellten impfen können – nachdem die BASF am Mittwoch deutschlandweit den Auftakt machte. Zunächst seien dort 4000 Mitarbeiter aus der Vorranggruppe 2 dran – Menschen mit Vorerkrankungen.
Keine Sonderrechte für Genesene
Seit Montag gelten in Rheinland-Pfalz Lockerungen für Menschen, die bereits den vollen Impfschutz gegen das Sars-CoV-2-Virus haben. Sie sind etwa von der Testpflicht für Außengastronomie befreit. Auch müssen sie nicht mehr in Quarantäne, wenn sie aus einem Risikogebiet einreisen. Diese Lockerungen – von Privilegien will man nicht sprechen – gelten laut Ministerium aber nicht für Personen, die ungeimpft sind, die aber durch eine überstandene Covid-19-Erkrankung einen Immunschutz haben. Dies sei nicht vergleichbar.