Kommentar Fast zwei Jahre Corona und nichts gelernt?

Wieder alle Hände voll zu tun: Intensivmediziner auf der Covid-Station.
Wieder alle Hände voll zu tun: Intensivmediziner auf der Covid-Station.

Die Reaktionen der Landesregierung auf die vierte Welle wirken hektisch und stümperhaft.

Bald sind es zwei Jahre her, dass wir fragten, Corona was? Sicher, es ist und bleibt noch immer die erste Pandemie unserer Zeit. Dennoch. Wie lange ist schon klar, dass neben Maske, Kontakteinschränkung und Testen eine hohe Impfquote die Mittel gegen Corona sind? Lange genug. Doch in Mainz schaut man dorthin, wo es schlechter ist als hier im Land. Warum nicht nach Spanien oder Italien? Wo man Wellen nur am Strand anrollen sieht? Von Weitsicht keine Spur. Den Finger nach Berlin zu strecken, auf die Übeltäter dort, die die kostenlosen Bürgertests abgeschafft haben, die das Pflichttesten von Geimpften – noch – nicht zulassen, ist zu billig. Die Länder haben ihre Befugnisse. Und die müssen sie nutzen.

Intelligente Planung sieht anders aus

Die Testpflicht in Rheinland-Pfalz für ungeimpfte Angestellte in Heimen und Kliniken – sie kam zu spät. Die Anzahl der Tests an Schulen halbiert – zum falschen Zeitpunkt. Neuerdings Impflotsen in Gebieten mit niedriger Impfquote – solche Aktionen gab es schon zuvor, doch sie schliefen wieder ein. Und jetzt ganze zwei Impfstationen an Kliniken in der Pfalz. Das sieht nicht nach intelligenter Planung aus, um mehr impfen zu können. Klar, Impfzentren sind teuer – rund 70 Millionen Euro hat dafür allein das Land gezahlt, der Bund weitere 70 Millionen. Und jeder Einzelne ist in der Verantwortung. Spanien und Italien stehen wohl deshalb besser da, weil sich dort mehr Menschen zum Impfen – auch drängen – ließen. Weil sie im Vergleich mehr Tote begraben mussten. Lernen wir erst, wenn sich die Leichensäcke stapeln?

Hier lesen Sie den Bericht und hier, wie das Hetzelstift in Neustadt jetzt Corona-Impfkrankenhaus wird

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