Panorama Zeitumstellung: Wissenschaftler kritisiert EU

«Braunschweig.» Die EU wird für ihren Umgang mit der Befragung zur Zeitumstellung kritisiert. Die EU-weite Online-Umfrage sei immer als „Suche nach dem Meinungsbild“ beschrieben worden und nicht als bindend, sagte gestern Andreas Bauch, Wissenschaftler an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Er reagierte damit auf Kommissionschef Jean-Claude Juncker, der am Mittwoch das Ende der Zeitumstellung gefordert hatte. „Wenn in Braunschweig die Straßenbahn verlängert werden soll, befragt man die Bürger, und es bedarf eines Quorums, damit die Entscheidung Gewicht bekommt“, sagte der Wissenschaftler. „Soll das in der EU nicht gelten?“, fragte er mit Verweis darauf, dass weniger als ein Prozent der EU-Bürger an der Umfrage teilnahmen. Der Leiter der Arbeitsgruppe Zeitübertragung betonte, dass jeder Beschluss von der PTB umgesetzt werden könne. Für den Fall, dass 2019 tatsächlich letztmalig an der Uhr gedreht werden sollte, gibt der Experte eines zu bedenken. Dem Physiker zufolge würden am letzten März-Sonntag dennoch Zehntausende Zeitschaltuhren auf Sommerzeit umschalten. Viele Hersteller hätten diese in ihren Geräten „fest verdrahtet“.

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