Wirtschaft Kommentar: Opel Kaiserslautern darf nicht verlieren

opel.jpg

Ein geschickt agierender Betriebsrat ist wichtig, damit das Werk in der Westpfalz Kostensenkungen und Jobabbau überstehen kann.

Seit über einem halben Jahrhundert werden in Kaiserslautern wichtige Teile und Aggregate für Opel-Autos und andere Marken gebaut. Die Fabriken sind ein integraler Bestandteil der Wirtschaftskraft in der Westpfalz – und ein enormer Identitätsfaktor in einer Region, die nicht gerade als strukturstark gilt. Die Opelaner in der Westpfalz, es sind laut Betriebsrat aktuell rund 2700, identifizieren sich zusammen mit ihren Familien stark mit der Marke mit dem Blitz. Sie leben von ihr, und sie lebt von ihnen. Aber nun müssen sie und ihre Kollegen an den anderen Standorten wieder leiden. Schon in den vergangenen Jahrzehnten gingen Opelaner unter US-Leitung durch Höhen und Tiefen, mussten oft Sorgen um ihre Jobs haben. Auch jetzt überwiegen wieder die Ängste, obwohl 2017 nach dem Wechsel unters PSA-Dach die Aussichten als prima hingestellt wurden. „Unerhörte“ Skeptiker sagten schon damals, dass die Franzosen kein Wohltätigkeitsverein sind, sondern ein auf Profitabilität ausgerichteter Konzern. Es wäre redlich gewesen, wenn man bei PSA, Opel und in der Politik damals auf die Euphorie-Bremse getreten und zu erwartende Folgen wie Jobabbau und Kostensenkung nüchtern aufgezeigt hätte. Jetzt ist die Ankunft in der Realität umso enttäuschender. Ein geschickter Betriebsrat ist wichtig, damit das Westpfalz-Werk im Kampf um Kostensenkungen nicht verliert, sondern klug mithält. Vielleicht wünscht man sich dabei manchmal den Langmut von GM in Detroit zurück. Paris ist zwar viel näher, aber es können Welten zwischen Sanierungsmethoden liegen.

x