Nachruf Zweibrücker Autorin Bärbel Philippi ist gestorben

Bärbel Philippi
Bärbel Philippi

Des enzische, was ich

aus de Vegangeheet bereije duu:

dass se so lang gedauerd had.

Wann ich nochmol

vun vorne anfange kennd,

däd ich mancher Fehler

graadselääd mache,

awwer viel friehjer mit viel Gefiehl

un wennischer Angschd.

Ich berei gaanix,

aus vollem Herze un Veschdand.

Bärbel Philippi hat gerne Geschichten erzählt über ihre Heimat, und das war vor allem ihre Kindheit nach dem Krieg in Zweibrücken, Erinnerungen an die Fruchtmarktstraße, wo die elterliche Metzgerei lag, an Streiche mit den Freundinnen und Freunden der „Parkplatzbande“, so heißt ihr zweites Buch. Ihre Stimme ist letzten Freitag für immer verstummt, und trotzdem kann man ihr in ihren Mundartbüchern noch weiterhin zuhören. Kurz vor ihrem Tod hat sie den Ärzten und der Familie einen letzten Besuch in ihrer Heimatstadt abgetrotzt und ein paar Stunden im Kreis der alten Freunde verbracht; eine kurze Zeit, die auch wieder mit Erinnerungen und Geschichten angefüllt und deshalb trotz der schweren Erkrankung und des endgültigen Abschieds alles andere als trübselig war.

Ihr Lebensweg führte sie aus der geborgenen Kindheit mit ihren drei Brüdern im elterlichen Haus über Saarbrücken und Freiburg nach der Heirat über Hamburg und Fritzlar in die zweite Heimat nach Plaidt bei Andernach, wo sie über 50 Jahre bis zuletzt mit ihrer Familie wohnte.

Auch im Beruf schlug sie, die gelernte Hauswirtschaftslehrerin, einen zweiten Weg ein und wurde Altenpflegerin. Erst spät fand sie zum Schreiben und damit wieder zurück zur erinnerten Kindheit und alten Heimat. Dort hinterlässt sie einen treuen Freundeskreis, der um sie trauert und immer in herzlicher Erinnerung behalten wird.

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