Zweibrücken Zu wenig Baugrundstücke

91-59925181.jpg

In der Ortsbeiratssitzung in Wattweiler am Freitag ging es vorwiegend um den Rückgang der Einwohnerzahl, den Mangel an Baugrundstücken, die verbesserungswürdige Verkehrssituation, den zum Teil schlechten Handy-Empfang und die Personalnot der Feuerwehr.

Zusammen mit dem Bauamt habe er sich die freien Bauplätze angesehen, teilte Ortsvorsteher Reinhard Kunze (CDU) dem Ortsbeirat und fünf Zuhörern mit. Lediglich zwei Grundstücke im Mauritiusring könnten Interessenten erwerben. Die restlichen würden nicht verkauft. Sie seien von den Besitzern offenbar für die Kinder und Enkel reserviert. Kunze bat die Ortsbeiratsmitglieder, sich für die nächste Sitzung im Februar Gedanken zu machen, wo man ein kleines Baugebiet einrichten könnte, da das Baugebiet „Verlängerung Rebenstraße“ wegen eines Bürgerprotests nicht kommt. Die Geburtsstatistik lasse nichts Gutes ahnen, so Kunze. Der Ort habe zurzeit rund 750 Einwohner. Es seien einmal 900 gewesen. Die Tendenz sei weiterhin fallend. Im Rat kam durch Thomas Körner (FWG) und Klaus Ziegenbein (SPD) die Frage auf, ob es vor diesem Hintergrund überhaupt sinnvoll ist, sich mit dem Thema Baulanderschließung auseinanderzusetzen. Die Stadt weise bekanntlich keine größeren Baugebiete mehr aus. Die Aussage im Stadtrat betreffe den Außenbereich, erklärte Kunze. Er denke an ein Gebiet innerhalb des Vororts, im Sinne einer Ortsverdichtung. Kunze: „Wir dürfen nicht rückwärts langsam untergehen.“ Die 30-Kilometer-Beschränkung in der Mölschbacher Straße wird laut Kunze oft nicht eingehalten. Ein weiteres Problem sei die schlecht einsehbare Einbiegung am Sandrech. Gut wäre dort ein Spiegel, befand der Ortsvorsteher. Ärgerlich sei die Zerstörung der Betonplatten auf dem auf 30 Tonnen begrenzten Weg zum Buchwaldhof. Schuld sei der Schwerlastverkehr, der beim Bau des Reiterhofes zum Teil durch den Ort geleitet wurde. „Bei der Telekom bin ich auf Granit gestoßen, wie mein Vorgänger auch“, beschrieb der Ortsvorsteher die Informationspolitik des Telekommunikationsunternehmens. Drei bis vier städtische Grundstücke habe er dem Projektleiter vorgeschlagen, damit eine Mobilfunkanlage dem „bescheidenen Handy-Empfang“ abhilft. Bisher werde der Ort von Blieskastel und Althornbach mitversorgt. Eine Möglichkeit sei der Rückgriff auf einen anderen Anbieter. Dieser habe einen nicht zu sehenden Funkmast in den Turm der Alexanderskirche eingebaut. Kunze schlug vor, die restlichen Verfügungsmittel aus dem Vorortbudget an den Turn- und Sportverein, den Schützenclub, die Jägerschaft und den Förderverein der Feuerwehr zu verteilen, damit sie nicht am Jahresende verfallen. Udo Brünisholz (FWG) meinte, man solle das Geld nicht pauschal vergeben, sondern an konkreten Projekten für den Ort festmachen. „Ja, es sollen keine Spenden werden“, bekräftigte der Ortschef. Mit den Fraktionsvorsitzenden werde er die Vergabe näher beraten. Der von Alt-Ortsvorsteher Jürgen Kroh (CDU) ins Leben gerufene Dorfverschönerungswettbewerb „Wattweiler blüht auf“ soll auch 2015 stattfinden. „In altbewährter Manier“ sollen die Beurteilungen vorgenommen werden. Der Ortsvorsteher plant, diese mit dem erprobten Team aus den Ex-Ratsmitgliedern Edmund Brand, Hans Conrad, Heinrich Damm sowie Jürgen Kroh durchzuführen. Hinsichtlich Nachwuchswerbung für die Feuerwehr habe er mit dem Hauptamt der Stadt besprochen, dass die Wehr ein Anschreiben formuliert, das dann an die Familien im Ort verschickt wird, so Kunze. Es müssten keine Männer sein. Wehrführer Matthias Körner würde in seiner Löscheinheit auch gern Frauen aufnehmen. Der Internet-Auftritt soll so schnell wie möglich auf den neuesten Stand gebracht werden. Körner schlug vor, ihn in die Hände des Nachwuchses zu geben: „Vielleicht richtet man eine Jugendgruppe ein.“ Kunze meinte, noch gebe er die Hoffnung nicht auf, jemanden überzeugen zu können. Nach seiner Vorstellung soll nicht nur das Layout überarbeitet werden. Er möchte auch die leerstehenden Häuser und die zu verkaufenden Grundstücke eingebaut wissen. „Wir müssen uns positiv darstellen.“ Der Ortsvorsteher informierte, dass im ersten Quartal 2015 am Sportplatz ein Elektronikschrott-Container aufgestellt werde. Die Fundamente seien bereits fertig. Flachbildschirme gingen durch die Öffnung, Kaffeemaschinen auch. Mit Computermonitoren werde es aber schwierig. Der Bürgersteig in der Rechtskurve der Straße Am Schulacker werde nach einem Gespräch mit dem Bauamt demnächst „aus der Schräge gebracht“, so der Ortschef. Gabriele Heilmann (FWG) hatte in der vorangegangenen Ortsbeiratssitzung darauf hingewiesen, dass die durch Lastwagen beschädigte Stelle gerade für ältere Leute schwer begehbar ist. Einen schön gestalteten Dorfbrunnen wird es so schnell nicht geben, teilte Kunze dem Rat mit. In der Haushaltsdebatte des Stadtrats sei die Komplett-Erneuerung abgelehnt worden. Lediglich für dringend notwendige Reparaturen könne man mit Geld rechnen. Körner zeigte Unverständnis, dass einerseits das Projekt wegen Geldmangels gestrichen wurde, andererseits die 40 Stadtratsmitglieder und die Ortsbeiräte künftig mehr Geld für ihre Arbeit bekommen. Dies hatte der Stadtrat in seiner Sitzung Mitte November ohne Aussprache beschlossen. Dazu der Ortsvorsteher: „Es hat beim Bürgermeister angefangen und ist jetzt bis zum Ortsgemeinderat durchgeschlagen. Man wird sich schon etwas dabei gedacht haben.“ (urr)

x