Zweibrücken Zu viele unvorbereitete Würfe

«BALINGEN.» Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II bleibt zu Hause ungeschlagen: Gestern bezwang das Team von Trainer André Doster Aufsteiger VTZ Saarpfalz mit 29:17 (13:8). Dessen Trainer Danijel Grgic konnte nur mit der Leistung vor der Pause zufrieden sein.

Linkshänder René Zobel aus dem Balinger Zweitliga-Team stand bei den Gastgebern auf der Platte. Der Deckung verhalf die „Leihgabe“ zu Stabilität, im Angriff aber tat er sich mit der offensiven Abwehr der Zweibrücker, die immer wieder von einer 6:0- in eine 3:3-Formation überging, zunächst ebenso schwer wie seine Teamkollegen. Satte elf Minuten benötigte die HBW-Zweite, ehe sie VTZ-Keeper Yannic Klöckner erstmals bezwang. Bezeichnenderweise war es ein Gegenstoß, den Julian Thomann im Kasten unterbrachte. Bis dahin hatten Martin Mokris per Siebenmeter, Rade Radenovic und Tomas Kraucevicius schon für den Aufsteiger eingenetzt. „In den ersten 20, 25 Minuten haben wir richtig gut gespielt. Genau so stelle ich mir das vor. Wir hatten vorne zwar unsere Probleme, aber das war der guten Abwehr der Balinger geschuldet. Danach haben wir genau das getan, was wir nicht sollten: die Bälle unvorbereitet aufs Tor werfen.“ Mit der Leistung der Schiris war Grgic zudem überhaupt nicht einverstanden. „Es geht mir nicht darum, ob wir das Spiel mit zwölf oder sieben Toren Unterschied verlieren. Aber das was die beiden gesehen haben, war unglaublich“, meinte er nach dem Spiel. Weil HBW-Keeper Julian Malek in der Folge stark parierte oder die VTZ den Ball verdaddelte, setzten Moritz Strosack, Tobias Heinzelmann und wieder Strosack die nächsten Konter – und plötzlich führte der HBW mit 4:3 (15.). Das Niveau, auf dem sich die beiden Teams begegneten, blieb noch eine ganze Weile äußerst bescheiden. Es wurde allerdings noch von dem, was die beiden Referees Sven Ernst und Johannes Friedhoff mit ihren mitunter kuriosen Entscheidungen ablieferten, unterboten. Die VTZ legte noch mal vor, Philip Wiese traf zum 8:7 (23.) – es sollte das letzte Zweibrücker Tor vor der Pause sein. Malek hielt weiter stark, die VTZ-Spieler bissen sich an der Deckung der Hausherren die Zähne aus. So zogen die Gastgeber mit einem 5:0-Lauf, den Thomann mit dem 12:8-Pausenstand abschloss, davon. Tomas Kraucevicius kassierte für seinen Versuch, Thomann zu stoppen, eine Zeitstrafe. VTZ-Coach Grgic suchte auf dem Weg in die Kabine das Gespräch mit den Unparteiischen und kassierte ebenfalls zwei Minuten. So hatten die Balinger zu Beginn des zweiten Abschnitts leichtes Spiel damit, weiter nachzulegen. Christoph Foth stellte mit dem 16:8 (33.) die Weichen endgültig auf Heimsieg. Den Vorwurf, sich hängen zu lassen, konnte man den Zweibrückern nicht machen. Coach Grgic versuchte mit sieben Angreifern, das Ergebnis in erträglichem Rahmen zu halten. Tatsächlich beteiligte sich die VTZ vorrangig durch Linksaußen Richard Wilga nun wieder etwas fleißiger am Torewerfen. Am Ende ging der Sieg mit 29:17 aber klar an den HBW II. So spielten sie HBW Balingen-Weilstetten II: Malek (1), Ruminsky - Thomann (7/2), Czako, Zobel (4), Fuoß (2), Soos (2), Bitzer (4/1), Foth (2), Heinzelmann (5), Schmidberger, Beckmann, Strosack (2) VTZ Saarpfalz: Klöckner, Mevissen - Radenovic (2), Brauns, Wiese (1), Maric, Wilga (3), Petrusis (3), Kraucevicius (1), Schweitzer, Paetow, Mokris (3/2), Wetz (4), Stauch Spielfilm: 0:3 (9.), 1:3 (11.), 4:3 (15.), 7:8 (23.), 12:8 (Halbzeit), 16:8 (33.), 20:9 (39.), 22:13 (46.), 28:15 (52.), 29:17 (Ende) - Zeitstrafen: 1:7 - Siebenmeter: 6/3 - 2/2 - Beste Spieler: Malek, Thomann, Heinzelmann - Klöckner, Wilga - Schiedsrichter: Ernst/Friedhoff (Kappel/Kappel).

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