Zweibrücken Wirtschaftsministerium prüft Konzept fürs Landgestüt

Die Hausaufgaben sind gemacht, jetzt kann bei der Rettung des Landgestüts Zweibrücken der nächste Schritt unternommen werden: die Sicherung der Betreibergesellschaft. „Das Ziel ist eine schwarze Null in den nächsten Jahren“, sagte Bürgermeister Christian Gauf gestern bei einem Pressegespräch.

Nach dem Gespräch mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) am 8. Februar in Mainz (wir berichteten am 9. Februar) hatten sich beide Seiten Hausaufgaben aufgegeben. Die Landgestüts-GmbH sollte ein Gesamtkonzept vorlegen, das bei den Finanzen perspektivisch auf eine schwarze Null abzielt. Gauf ist zuversichtlich, dass sich das erreichen lässt. Der Geschäftsführer der Landgestüts-GmbH, Alexander Kölsch, hat im Austausch mit der Stadt ein Konzept ausgearbeitet, das in der nächsten Woche nach Mainz weitergeleitet wird. Es sieht unter anderem vor, das Angebot an Veranstaltungen, die sich wie die große Pferdegala im Frühjahr für das Landgestüt betriebswirtschaftlich rechnen, auszubauen und neue Veranstaltungen zu organisieren. Liegt dem Ministerium das Konzept vor, werde die Möglichkeit einer landesseitigen Folgeunterstützung geprüft. Bis Ende 2017 hatte das Land die Verluste der GmbH getragen, die zuletzt rund 65 000 Euro betrugen. „Der jährliche Finanzbedarf der GmbH liegt bei 60 000 bis 80 000 Euro, das ist schon ein wichtiger Teilerfolg“, sagte Stadtkämmerer Julian Dormann mit Blick auf die Verluste der Betreibergesellschaft und verwies auf die letzten Jahre unter Landesregie, als dem Gestüt jährlich bis zu 500 000 Euro fehlten. „Wir brauchen Finanzierungsbausteine für die GmbH, deswegen sind wir in intensiven Gesprächen mit dem Minister“, sagte er. „Der Minister hat keine Versprechen gegeben, er hat auch deutliche Grenzen aufgezeigt. Aber das Land hat Interesse an einer Hilfe“, bemerkte Gauf. Am Donnerstag hatte sich der Stiftungsrat mit den Zukunftsfragen beschäftigt, an der Sitzung nahm auch der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder teil. „Es ging dabei auch um die Integration des Bezirksverbandes in die Gremien“, sagte Dormann. Der neue Geldgeber soll Sitze im Stiftungsvorstand − bislang war dies die Stadtspitze − und im Sitzungsrat erhalten. „Das muss von den Gremien noch beschlossen werden“, ergänzte Dormann, zugleich Geschäftsführer der Stiftung. Der Bezirksverband unterstützt die Landgestütsstiftung jährlich mit 80 000 Euro. Damit kann sie einen Großteil ihres Finanzmittelbedarfs von 100 000 bis 125 000 Euro pro Jahr abdecken. Große Bauprojekte lassen sich aber nicht finanzieren, dazu wäre mehr Geld nötig. Gauf sagte, die Stadt verhandele weiter mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier, um künftig zumindest Teile des Sparkassengewinns für Gestütszwecke verwenden zu können. Allerdings hätten die Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium über das Konzept der Gestüts-GmbH Vorrang.

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