Zweibrücken „Wir werden umbauen müssen“

Die Planer der Bundeswehr hängen noch ziemlich in der Luft, was die künftigen Stationierungen in der Niederauerbach-Kaserne angeht. Wie berichtet sollen Luftlandekompanien aus dem niedersächsischen Seedorf nach Zweibrücken verlegt werden. Die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner sprach von 160 Dienstposten mehr als bei der Bundeswehr-Strukturreform 2011 geplant.

„Die Zahl kann ich nicht bestätigen. Einige Entscheidungen sind gefallen, eine wesentliche über die Stationierung einer Luftlande-Pionierkompanie aber noch nicht“, sagt Andreas Hannemann, Kommandeur der Luftlandebrigade 26. Es seien auf jeden Fall Baumaßnahmen erforderlich. Laut dem für den Standort Zweibrücken zuständigen Brigadegeneral ist klar, dass eine zusätzliche Fallschirmjäger-Kompanie und eine Luftlande-Aufklärerkompanie dem künftigen Fallschirmjägerregiment 26 mit Sitz in Zweibrücken zugeordnet werden. Hintergrund ist, dass eine niederländische Luftlandebrigade mit drei Bataillonen der neuen Division Schnelle Kräfte unterstellt wurde, zu der die Zweibrücker und Seedorfer Fallschirmjäger gehören. Die deutschen Verbände werden deshalb auf die niederländischen abgestimmt, was zu Umgruppierungen an den Standorten führe. „Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr Klarheit über die Planung haben. Und dann ist genau zu überlegen, wo wir was stationieren. Die Luftlande-Pioniere haben Spezialgerät, für die dann erst mal Infrastruktur zu schaffen ist“, kann Hannemann unmöglich sagen, zu welchem Zeitpunkt Stationierungen erfolgen. Klar sei nur: „Wir werden in Zweibrücken umbauen müssen und dabei, soweit kann ich alle beruhigen, den Standort für diese Zeit nicht räumen.“ Auch könne man in den jüngsten Entscheidungen eine Stärkung der Niederauerbach-Kaserne sehen. Ausschlaggebend für alle Entscheidungen sei die militärische Funktion der Kampfverbände, aber auch Kosten. Der Brigadegeneral spricht von Kosteneffizienz-Überlegungen. In Saarlouis, wo derzeit die Luftlandebrigade 26 sitzt, hofft man wegen vorhandener Infrastruktur einen größeren Batzen abzubekommen, zwischen 180 und 350 Dienstposten. Zweibrücken käme, wenn die Größenordnung 160 stimmt, auf 1390 Dienstposten. Die Reformpläne 2011 waren von einer Streichung um 600 Posten, von 1840 auf 1240, ausgegangen. Die im Wehrausschuss des Bundestags sitzende Wahlkreisabgeordnete Anita Schäfer (CDU) geht „zunächst“ von der Zahl 160 Dienstposten mehr für Zweibrücken aus. Ihren Informationen zufolge wird die zurzeit in Niederauerbach stationierte Luftlandekompanie 260 nun nicht wie geplant 2015 aufgelöst, sondern nach Saarlouis verlegt. Dies sei eine gute Nachricht auch für Zweibrücken, weil die Soldaten und ihre Familien im gewohnten Umfeld bleiben könnten. Noch Anfang des Jahres hätten viele Soldaten die Truppe verlassen, weil sich in Zweibrücken und Umgebung keine freien Dienstposten für sie abzeichneten. Nun habe man wieder eine andere Situation, die der regionalen Wirtschaft und der Bundeswehr selbst nutze. Noch nicht fest steht laut dem Brigadegeneral, wann das Fallschirmjäger-Bataillon 263 außer Dienst gestellt wird. Die Zweibrücker Einheit wird ins Luftlanderegiment 26 überführt. „Ein Termin für den feierlichen Appell steht noch nicht fest, nur der Zeitraum der Außerdienststellung, zwischen 1. April und 30. September 2015“, erklärt Hannemann. (cps)

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