Mittelbach Windkraftgegner bleiben dabei: Nicht im Wald bei Hengstbach bauen

Der Buchwald sei „von besonderem biologischen Wert handelt – wegen seines alten Baumbestandes mit viel Totholz“, schreibt Christ
Der Buchwald sei »von besonderem biologischen Wert handelt – wegen seines alten Baumbestandes mit viel Totholz«, schreibt Christoph Domke vom Nabu.

„Kein Platz für Windräder in Hengstbach – daran hat sich nichts geändert.“ Dieser Meinung ist Erika Watson, die Vorsitzende des Vereins „Pro Dörrenbachwald“, auch nachdem das Unternehmen Bayware seine Pläne im Stadtrat vorgestellt hat.

Bayware will 2024 westlich von Hengstbach auf Privatgrundstücken zwei Windräder bauen – über 250 Meter hoch, mit einer Nabenhöhe von 167 Metern und 80 Meter langen Rotorblättern. Sie sollen Strom für fast 11.000 Haushalte liefern. Eine Anlage liegt in einem kleinen Waldstück östlich vom Wahlerhof, nahe der Straße zwischen Hengstbachermühle und Bickenaschbachermühle. Diese Pläne lehnt der Verein „Pro Dörrenbachwald“ ab. Er ist aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen und hat seit Mitte Januar einen neuen Vorstand: Erika Watson als Vorsitzende und Gerhard Freimann als Stellvertreter, beide Mitglieder im Ortsbeirat Mittelbach-Hengstbach.

In einer Stellungnahme erinnern sie daran, dass der Stadtrat 2018 einstimmig Windräder im Buchwald bei Hengstbach abgelehnt hat. Diese Entscheidung habe „für die Bürgerinnen und Bürger in Zweibrücken und Mittelbach-Hengstbach immer noch Gewicht“, schreiben die Vorsitzenden. An den Argumenten von damals habe sich „bis heute nichts geändert“.

Watson: Pläne im Ortsbeirat vorstellen

Erika Watson findet, dass der Vortrag von Bayware im Stadtrat am falschen Ort stattgefunden habe: „Die Gemeindeordnung regelt, dass der Ortsbeirat in allen wichtigen Fragen, die den Stadtteil betreffen, zu hören ist.“ Auf eine Anfrage des Oberbürgermeisters, das Projekt im Ortsbeirat Mittelbach-Hengstbach vorzustellen, hätten die Vertreter der Firma nicht geantwortet. Daher habe sie die dringende Bitte an die Verwaltung, die Vertreter des Unternehmens dazu aufzufordern. Sicher hätten betroffene Bürger kritische Fragen, diese müssten jedoch gestellt und von Bayware wahrheitsgemäß beantwortet werden.

Gerhard Freimann ergänzt zu der Sitzung am Mittwoch: „Kritische Fragen waren heute Mangelware, und so fehlten wichtige Informationen zu Abstandsregeln und zu möglichen Emissionen, die besonders die Neubaugebiete in Hengstbach treffen könnten. Die Trassenführung im Zick-Zack-Verlauf, vom Wahlerhof bis zum Einspeisepunkt in Bubenhausen/Wolfsloch ist ungewöhnlich und wirft Fragen auf. Momentan laufen Subventionen für Windräder aus und müssen zurückgebaut werden – wie hoch sind die Rückbaukosten, und wer trägt die Rückbaukosten wenn der Betreiber ausfällt? Die Stadt?“ Die der Stadt in aussichtgestellten Einnahmen würden hierfür sicher nicht reichen.

Auch Nabu kritisiert die Pläne

Kritik an den Plänen äußert auch Christoph Domke vom Zweibrücker Naturschutzbund (Nabu). Er stört sich daran, dass die Firma Bayware das für ein Windrad vorgesehene Waldstück als biologisch nicht besonders wertvoll darstellt: „Anlässlich einer Begehung im Jahr 2018 mit dem damaligen Revierförster, an der ich teilgenommen hatte, wurde herausgestellt, dass es sich um ein Areal von besonderem biologischen Wert handelt – wegen seines alten Baumbestandes mit viel Totholz.“

x