Zweibrücken Was geplant ist, damit die Stadt im Sommer nicht so heiß wird

Mit Granit versiegelt: Der Oberbürgermeister sagt, der Herzogplatz sei der „heißeste Platz in Rheinland-Pfalz“.
Mit Granit versiegelt: Der Oberbürgermeister sagt, der Herzogplatz sei der »heißeste Platz in Rheinland-Pfalz«.

Das Land Rheinland-Pfalz stellt der Stadt Zweibrücken 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld soll in fünf genau festgelegte Klimaschutzmaßnahmen gesteckt werden.

„Wir sollten mal prüfen lassen, wie viel CO 2 unsere Minister verbrauchen, wenn sie jetzt überall in Rheinland-Pfalz herumfahren, um Schecks aus dem Klimaschutzfonds Kipki zu verteilen“, hatte CDU-Landtagsfraktionschef Gordon Schnieder am Mittwoch bei einer Wahlversammlung seiner Partei in Contwig gelästert. Einen Tag darauf kam Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) nach Zweibrücken, um der Stadt 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln aus eben jenem Kipki-Fonds zu überbringen. „Nein, wir fahren nicht extra aus Mainz zu solchen Anlässen raus“, betonte Hubig auf RHEINPFALZ-Nachfrage: „Ich hatte heute mehrere Termine zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken. Zweibrücken lag auf dem Weg.“

Über sein „Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (Kipki)“ gibt das Land insgesamt 250 Millionen Euro an seine Kommunen weiter. Die Städte und Gemeinden setzen damit Projekte um, die sie sonst nicht hätten bezahlen können. Die 1,5 Millionen Euro für Zweibrücken, so Oberbürgermeister Marold Wosnitza, werden in fünf Vorhaben im Stadtgebiet investiert. Eines davon ist die energiesparende und dämmende Sanierung der Fenster der Grundschule Sechsmorgen für 800.000 Euro. „Wir als Stadt hätten uns das wohl erst in 15 Jahren leisten können“, meinte Wosnitza. Ähnlich verhalte es sich mit dem Einbau von Sonnenschutz-Außenjalousien am Hofenfels-Gymnasium, den das Land nun mit fast 270.000 Euro finanziert. Wie auch den 208.000 Euro teuren Abschluss der Dach- und Fassadensanierung der Mehrzweckhalle am Helmholtz-Gymnasium, deren Gebäudekern aus den 1970er-Jahren stammt.

Kommunen sind vom Eigenanteil befreit

Kommunale Klimaschutzprojekte, die bei Kipki als förderungswürdig anerkannt werden, werden vom Land zu 100 Prozent bezahlt. Die Städte und Gemeinden müssen keinen Eigenanteil beisteuern. Aus ihrer Fördersumme darf die Stadt Zweibrücken nun 126.000 Euro entnehmen, um für ein Zuschussprogramm für Bürger zu starten, die sich Balkonkraftwerke anschaffen wollen. Und mit 98.000 Euro bezahlt Kipki die Begrünung einiger bislang zubetonierter öffentlicher Flächen nebst Baumpflanzung an der Hofenfelsstraße. „Wir müssen in Zweibrücken noch viele Schulhöfe und Anlagen von Beton und Asphalt befreien, um das Aufheizen der Innenstadt zu verringern“, sagte Marold Wosnitza. „Auch für den Herzogplatz müssen wir uns etwas überlegen. Der soll der heißeste Platz in ganz Rheinland-Pfalz sein. Im Sommer kann man da Eier drauf backen.“

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