Zweibrücken „Vun Weidem heert ma die Kinner schunn kreische“

„Wissener noch, wie mir all gescholl hann, wiese uns unser scheener Exe weggenomm hann? Gemeckerd an alle Ecke un Enn. Un erschd de Rothe Jakob!“ Daran erinnert man sich, wenn nun neue Überlegungen diskutiert werden, den Exe, den Schwarzbach „un de Bleecherbach“, so zu nutzen, „dass die Leid ebbes devunn hann“. Die Werbegemeinschaft ging damals auf die Barrikaden, weil die stadtnahen Autoparkplätze wegfielen. Deren damaliger Vorsitzender Jakob Roth, schickte sogar seine zuvor erhaltene Stadtehrenplakette ins Rathaus zurück. „Do drin leidse noch, ingepackt, wie se komm is“, sagte der spätere Oberbürgermeister Werner von Blon als Nachfolger von OB Helmut Fichtner, der die ersten Pläne zur Umgestaltung des allen großen und kleinen Zweibrückern bestens vertrauten Platzes „unner die Leid“ gebracht hatte. Wenn einer damals sagte: „Mir gehen uff de Exe“, dann wusste jeder Bescheid: Entweder es war ein Zirkus da oder es war „Turnerjohrmarkd“. Zuvor hatte es schon zaghafte Versuche gegeben, den Exe als Spielplatz zu etablieren: Die Jusos, mit Siegfried Jung von der Gemeinnützigen, setzten sich für einen Abenteuerspielplatz in der Nähe des Bleicherbachs ein. Ein deutlicher Hinweis, dass „die Leid un die Kinner so was wolle deede“. Als dann gar noch der Bau eines Altenheims auf dem Exe – an der Saarlandstraße – die Stadtratsdebatten bestimmte, da fehlte es auch nicht in der Stadt an Gesprächsstoff. Diejenigen, die zu jener Zeit meinten, „mir hann doch die Bickealb“ hatten nicht ganz so den künftigen, den heutigen Bedarf an Seniorenplätzen im Heim bedacht. Es hat sich dann offenbar als richtig erwiesen, mit dem Wichernhaus im früheren Rathaus III, der Villa Froelich, ergänzt mit einem modernen Anbau, und dem Seniorenheim am Rosengarten dafür gesorgt zu haben, dass die älteren Mitbürger, so gut es für sie geht, ins städtische Leben eingebunden sind. Darüber hinaus diskutiert man gerade beim Amt für soziale Leistungen, ob es noch andere Wohnformen „fa die Alde“ geben könnte. Heute gehört der Exe den älteren Mitbürgern und den jungen gemeinsam: Die einen schaffen „die paar Schritt“ mit dem Rollator in die Fußgängerzone, und die anderen jagen oft tollkühn über die Halfpipe und werden von manchem Senior nachdenklich bewundert. „Fa uns war es freihändisch fahre middem Babbe seim aalde Rad schunn wass Besunneres!“ Und wer jetzt wieder beobachtet hat, als es auf dem Exe weitere Spielgeräte gab, wie diese von der Jugend umgehend angenommen wurden, der kann sich nur freuen, dass es manchmal auch neue Ideen gibt – wie nun diese „Stadt am Wasser“. Der Bleicherbach war doch im Sommer und im Winter „unser“, auf dem Weg zur Alleeeschule ohnehin. Am Nachmittag gab es Touren mit dem selbstgebauten Floß auf dem Wasser – und oft prächtige Beulen am Kopf, wenn es unter den Brücken durchging. „Zieh doch dei dummer Kopp inn“, lautete der fürsorgliche Hinweis der Kameraden hinterher. Da wurde wieder mal „Schbauz“ darauf gemacht. An warmen Tagen ist auf dem Exe jetzt eine Menge los. Mancher alte Kritiker von damals meint heute zum „Mitläufer“ am herrlichen Guldenweg: „Heddsche dess ge-denkd?“ Gewiss nicht, aber gut ist es schon für die Stadt, wenn die Generationen ein gemeinsames Revier haben. Und: „Nix werd doch so heiß gess, wie’s gekochd werd!“

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