Zweibrücken VTZ Saarpfalz: Großer Schritt in Richtung Titelgewinn

Spielte am Samstag überragend: Philip Wiese.
Spielte am Samstag überragend: Philip Wiese.

«ZWEIBRÜCKEN.» Der Spitzenreiter der Handball-Oberliga, die VT Zweibrücken-Saarpfalz, ist der Meisterschaft am Samstag einen Riesenschritt nähergekommen. Das Gipfeltreffen gegen den Zweiten, die HF Illtal, entschied die VTZ verdient mit 22:20 (14:7) für sich. Da auch der Dritte im Titelrennen, die SF Budenheim, einen Punkt ließ, hat die VTZ fünf Spieltage vor Schluss nun fünf beziehungsweise vier Punkte Vorsprung.

„Wir sind jetzt soweit gekommen, jetzt ziehen wir das durch“, sagte der überragend spielende Kapitän Philip Wiese nach Spielende. Mit viel Motivation ging die VTZ ins Spiel. „Wir wollen in dieser Saison zu Hause ungeschlagen bleiben, und vor allem saß der Stachel der deutlichen Hinspielniederlage sehr tief“, bekannte Wiese. Wiese ließ die Zweibrücker Anhänger nach 52 Sekunden zum ersten Mal jubeln, traf zum 1:0 VTZ. Der gleichfalls wieder extrem stark spielende Vladislav Kurotschkin eroberte in der Abwehr den Ball, Mokris erhöhte auf 2:0, Wiese ließ das 3:0 folgen.

Taktisch herausragendes Niveau

Die Partie wurde auf einem taktisch herausragenden Niveau ausgetragen. Beide Trainer hatten ihre Mannschaft perfekt eingestellt. Der VTZ gelang es, das Illtaler Tempospiel zu unterbinden und den sonst so gefährlichen Rückraumschützen Marcel Becker nahezu zur Bedeutungslosigkeit zu verdammen. Illtal seinerseits unterband das VTZ-Spiel über den Kreis nahezu. Kurotschkin arbeitete unermüdlich, war aber ständig von drei Mann umringt. Von außen warf die VTZ nicht erfolgreich. Erst in der 46. Minute gelang Jacob Brauns das erste und auch einzige Tor von der Außenposition. Aber die Rückraumspieler übernahmen die Verantwortung. Wiese, Mokris von Beginn an, und ab der 14. Minute war auch Tomas Kraucevicius im Spiel. Der Gegenstoßtreffer zum 6:3, den er erzielte, ließ den Knoten platzen. Das Zuspiel war von Kurotschkin gekommen, der dabei von Illtals Außen Oliver Zeitz mit einem Schlag ins Gesicht behindert wurde. Zeitz quittierte die Rote Karte.

"Zu viele Fehler im Angriff gemacht"

Die VTZ dominierte, zog auf 14:7 zur Halbzeit davon. „Wir haben das Spiel aufgrund der sehr starken ersten Halbzeit verdient gewonnen“, sagte VTZ-Trainer Danijel Grgic. Sein Illtaler Trainerkollege Steffen Ecker erkannte lobend an: „Die VT hat aus dem Rückraum sehr stark abgeschlossen. Das kann man nicht verteidigen.“ Mit der Leistung seiner Abwehr über 60 Minuten, war er sehr zufrieden, befand der Illtaler Coach. Was ihm nicht gefiel: „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehler im Angriff gemacht, sind zu selten in die Kreuzungen gekommen, das ist schlecht für uns.“ Das war aber auch der Defensivarbeit der VTZ geschuldet. Gegen Illtal nur 20 Gegentore zuzulassen, nannte VTZ-Trainer Danijel Grgic schlicht „überragend“. Nach dem Wechsel kam Illtal besser ins Spiel. Auch weil Philip Wiese nach einem Gesichtstreffer von Max Mees (33.) mit blutender Nase minutenlang auf der Bank behandelt werden musste. Die Gäste, die nun offensiver deckten, bekamen jetzt mehrfach die Chance zum schnellen Tor, weil der VTZ-Angriff nicht mehr funktionierte. Ein VTZ-Tor zwischen der 31. und 44. Minute war zu wenig.

Herausragend gehalten

Aber in dieser Phase konnte sich der Spitzenreiter auf Torwart Yannic Klöckner verlassen. Auf 12:15 (38.) hatte Illtal verkürzt. Binnen 30 Sekunden mussten zunächst Brauns, dann Kraucevicius für zwei Minuten auf die Bank. Illtal konnte die doppelte Überzahl nicht nutzen, weil Klöckner in dieser Phase herausragend hielt, einen Strafwurf und einen Gegenstoß von Becker parierte. Kraucevicius beendete die torlose VTZ-Phase, traf zum 16:13. Beim 22:17 (57.) durch Wiese schien die Partie entschieden. Illtal setzte nun auf komplett offene Manndeckung und provozierte so bei der Zweibrückern, die stehend K.o. waren, Ballverlust um Ballverlust. Die Zebras genannten Gäste verkürzten noch auf 20:22 – gaben sich aber geschlagen. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Klöckner – Kraucevcius (6), Mokris (4), Wiese (8) – Stauch, Wilga – Kurotschkin (3) – Brauns (1), Baumgart, Rifel, Mohn HF Illtal: Näckel, Dörr (29. – 54.) – Becker (3/1), Kiefer (4), Kockler (1) – Guther (1), Zeitz – Meisberger (1) – Holz (3), Mees (3), Bach (2), Hoffmann (2) Spielfilm: 4:1 (5.), 7:5 (18.), 11:5 (24.), 14:7 (Halbzeit), 15:9 (34.), 15:13 (44.), 17:15 (47.), 22:17 (57.), 22:20 (Ende) – Zeitstrafen: – Siebenmeter: 2/2 0 – 2/1 4:2 – Rote Karte: Zeitz (13./grobes Foul) – Beste Spieler: Wiese, Kraucevicius, Mokris, Kurotschkin – Kiefer, Holz – Zuschauer: 600 – Schiedsrichter: Hehn/Höger (Göllheim/Hassloch).

600 Zuschauer sahen das Spitzenspiel. Viele VT-Anhänger gaben sich in den Vereinsfarben zu erkennen.
600 Zuschauer sahen das Spitzenspiel. Viele VT-Anhänger gaben sich in den Vereinsfarben zu erkennen.
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