Zweibrücken VTZ legt sich Tabellenführung unter den Tannenbaum

Oldies but Goldies: Der 38-jährige VTZ-Torwart Christian Ruppert (hier rechts bei einem Völklinger Freiwurf kurz vor der Halbzei
Oldies but Goldies: Der 38-jährige VTZ-Torwart Christian Ruppert (hier rechts bei einem Völklinger Freiwurf kurz vor der Halbzeit) und später sein Kollege Daniel Wenzel halfen, den VTZ-Sieg festzuhalten.

Einen perfekten Abschluss für ein überragendes Handballjahr 2017 hatten sich die Oberliga-Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz gewünscht. Den bekamen sie: Am Samstag durften sie einen hart erkämpften 26:23 (11:13)-Erfolg gegen die HSG Völklingen bejubeln und sich – unerwartet – nach dem Abpfiff sogar als „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ feiern. Durch die Niederlage des bisherigen Tabellenführers HF Illtal in Kastellaun schob sich die VTZ zum Vorrundenende auf Platz eins, ist Halbzeitmeister.

«Zweibrücken.»Zeitgleich waren die Partien der VTZ und der Illtaler angepfiffen worden. Das Spiel in Kastellaun verzeichnete offensichtlich ein paar Unterbrechungen weniger, und so stand einige Minuten vor dem Ende der Partie in Zweibrücken fest, dass Illtal nicht gewinnen würde. Diese Information vom Seitenrand beflügelte offensichtlich den neuen Spitzenreiter, der sich gegen Völklingen fast 50 Minuten lang richtig schwer getan hatte. Erst in der Schlussphase hatte die VTZ die Partie tatsächlich im Griff und gewann auch dieses Heimspiel. Wie alle Heimspiele im Jahr 2017. „Wer hätte das gedacht, auf meine alten Tage?!“, sagte Torwart Daniel Wenzel lachend nach dem Abpfiff. Mit drei Paraden in den zwölf Schlussminuten leitete er den Sieg mit ein. VTZ-Trainer Danijel Grgic bedankte sich bei Wenzel und Christian Ruppert, den Torhütern der VTZ-Zweiten, die eingesprungen waren, weil Keeper Yannic Klöckner krankheitsbedingt passen musste. „Sie werden als ältestes und schwerstes Torhütergespann der Oberliga ins Guinness-Buch eingehen“, feixte Grgic. Schöner Nebeneffekt für die beiden 38-jährigen Keeper: „Das war mein erster Sieg in dieser Saison“, sagte Wenzel. Denn die VTZ-Zweite ist in der Saarlandliga ja noch sieglos. Dass sie mit dem Oberliga-Team jubeln durften, war auch lange fraglich. Völklingen spielte sehr gut. Aber wie immer, stellte HSG-Trainer Berthold Kreuser fest, stehe seine Mannschaft am Ende zwar mit viel Lob, aber ohne Punkte da. Den Eindruck, dass die Punkte unbedingt in Zweibrücken bleiben sollten, vermittelte Grgics Team zunächst nicht. Ein bisschen leblos wirkte das Spiel, in Abwehr und Angriff fehlte die letzte Konsequenz. Da freuten sich die HSG-Halbspieler im Rückraum – Niklas Hoff und Niklas Louis – über viele Freiheiten, trafen fast nach Belieben. „Sie haben uns das Leben schwer gemacht“, resümierte Grgic. Zu lasch agierte der VTZ-Angriff, was auch der Völklinger Abwehr geschuldet war. „Wir hatten einen Plan in der Abwehr, der bis kurz nach der Halbzeit aufging. Dann waren wir zu oft in Unterzahl, und der Plan ging nicht mehr auf“, analysierte Kreuser, warum sein Team letztlich als Verlierer vom Platz ging. Ob geplant oder nicht: Die überharte Abwehraktion von Lars Walz gegen VTZ-Kreisläufer Vladislav Kurotschkin (20.), der danach über 30 Minuten mit einer Gesichtsverletzung pausierte, spielte der HSG-Abwehr auch in die Karten. Mitte der zweiten Halbzeit hofften die VTZ-Fans, dass die Mannschaft, die lange einem knappen Rückstand hinterhergelaufen war, die Partie jetzt zu ihren Gunsten entscheiden könnte. 17:15 führte Zweibrücken, Völklingen hatte nur vier Feldspieler auf dem Platz. Aber nichts war’s: Völklingen verkürzte durch Louis, und Thomas Jung traf zum 17:17. Erst in den letzten neun Minuten zog die VTZ endgültig weg. Spätestens als Moritz Baumgart einen HSG-Angriff abfing und den Ball zum 24:21 (58.) ins leere Tor warf, war klar: Hier spielt der Halbzeitmeister. So spielten sie VTZ Saarpfalz: Ruppert, Wenzel (ab 48.) - Kraucevicius (6), Mokris (9/5), Wiese (1) - Stauch, Wilga (2) - Kurotschkin (2) - Rifel (3), Scholly, Baumgart (3) HSG Völklingen: Kessler, Reuber (Siebenmeter) - Louis (8), Thomas Jung (4), Hoff (6) - Saunus, Walz (1) - Balthasar (1) - Simon, Montag (3), Christian Jung, Merziger Spielfilm: 5:7 (16.), 9:8 (21.), 11:13 (Halbzeit), 14:13 (36.), 18:18 (46.), 21:20 (52.), 23:20 (57.), 26:23 (Ende) - Zeitstrafen: 3:6 - Siebenmeter: 6/6 - 1/0 - Beste Spieler: Kraucevicius, Mokris, Baumgart - Louis, Hoff - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Reichling/Messemer (Ottersheim/Bellheim/Zeiskam).

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