Zweibrücken Tempo? Mangelware!

«SOHREN.» Wer vergessen hatte, warum die Oberliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken in dieser Saison nicht lange um den Meistertitel mitspielten, wurde am Samstag bei der letzten Auswärtspartie des SV wieder daran erinnert: Mit 23:26 (10:13) unterlagen die Zweibrücker dem Absteiger SG Gösenroth/Laufersweiler (wir berichteten kurz).

„Es war einmal mehr so, dass wir es nicht geschafft haben, uns bei einer Mannschaft, die spielerisch nicht unsere Qualität hat, zu 100 Prozent zu konzentrieren“, meinte ein enttäuschter SV-Trainer Axel Koch. Was ihn wirklich geärgert habe: „Wir sind einfach nicht konsequent zurückgelaufen, haben uns so einige völlig unnötige Gegentore eingefangen.“ Mit dem Tore verhindern tat sich der SV 64 am Samstag im Hunsrück schwer. Die Torhüter Benny Berz und Julian Santarini erwischten nicht ihren besten Tag. Und ihre Vorderleute setzten auch nicht die entscheidenden Impulse. Damit blieben Ballgewinne für Gegenstöße und schneller Handball letztlich Mangelware. Dazu gesellten sich Probleme wie die, dass Würfe aus unmöglichen Winkeln oder in unmöglichen Situationen genommen wurden. Hauptproblem: Gösenroth, das sehr lange Angriffe spielte, immer wieder den Zweikampf mit Foulspiel suchte, zermürbte die SV-Abwehr mit dieser Taktik. „Wir wussten, was uns erwartet. Ich hatte die Jungs gewarnt, dass wir verlieren werden, wenn wir zulassen, dass die SG über 25 Tore wirft“, sagte Koch. Seine Mannschaft ließ es zu und verlor im Kampf um Tabellenplatz drei in der Abschlusstabelle an Boden. Dass die Gastgeber gar nicht so schwer auszuspielen waren, zeigte David Oetzel. Er war oft erfolgreich im Eins-gegen-Eins, machte unterm Strich aber noch zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Ähnlich couragiert ging der eingewechselte A-Junior Felix Dettinger in die Zweikämpfe, holte unter anderem erfolgreich Strafwürfe raus. Benjamin Zellmer traf so zum 9:10, dem Philipp Hammann sogar den 10:10-Ausgleich folgen ließ. Spielentscheidend war die Phase zwischen der 42. und 48. Minute. Da hielt Santarini einige Bälle, die Abwehr stand. Aber jetzt unterliefen den Gästen im Angriff zu viele Fehler. Statt die Schwächephase der mit 17:15 führenden SG zu nutzen, vergab auch das SV-Team Torchance um Torchance. Statt Ausgleich oder gar Führung – für beides waren Chancen vorhanden - hieß es nach sechs torlosen Minuten 18:15 für die SG. So spielten sie SV 64 Zweibrücken: Berz, Santarini - Oetzel (4), Majbik (1), Grieser (1) - Schaller (3), Alt (4) - Sema (1) - Zellmer (6/5), Hammann (2), Till Wöschler, Dettinger, Meister (1) Spielfilm: 6:4 (11.), 7:7 (14.), 10:10 (25.), 13:10 (Halbzeit), 15:11 (33.), 17:15 (42.), 18:15 (48.), 26:23 (Ende) - Zeitstrafen: 3:3 - Siebenmeter: 7/6 - 5/5 - Zuschauer: 75 - Schiedsrichterinnen: Saul/Kull (Bingen).

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