Zweibrücken Strahlendes Comeback

Zweibrücken. Karsten Schäfer vom RSV Käshofen ist der große Sieger des Zweibrücker Springturniers. Der 35-jährige Pferdewirtschaftsmeister gewann mit Kannan’s Firefly am Sonntag das abschließende schwere Springen und siegte in den beiden mittelschweren Prüfungen des Turniers. Der veranstaltende Reit- und Fahrverein Zweibrücken feierte bei tollem Wetter und Top-Bedingungen eine gelungene Frühjahrs-Freilandturnier-Premiere.

Seit Beginn des Jahres gehört die Pirmasenserin Angelique Germann zu den Schülerinnen von Karsten Schäfer. „Mein Fohlen steht in Käshofen, deshalb bin ich dorthin gekommen“, erzählte die 24-jährige Pirmasenserin. „Karsten hat mir als Trainer zugesagt.“ Am Sonntagmorgen sattelte sie ihre beiden Pferde Chabus und Liverpool in den E- und A-Springen. Dass am Ende nur im E-Springen eine Platzierung mit der zwölfjährigen Fuchsstute Chabus heraussprang, nahm Germann sportlich. „Manchmal liegt es an der Tagesform“, bemerkte sie. „Das war auch unser erstes Freilandturnier“, ergänzte Germann mit Blick auf den Start der grünen Saison. „Pferde sind meine Leidenschaft“, gestand die Pirmasenserin, die als 13-Jährige ihr erstes Pferd bekam und seit sieben Jahren bei Turnieren startet. Ihre zweite Leidenschaft gilt seit 2014 dem Motorsport. Die angehende Kauffrau für Büromanagement sitzt im Cockpit eines 220 PS starken und bis zu 285 km/h schnellen Formel-3-Rennwagens. In diesem Jahr hat sie sich vorgenommen, im deutschen Formel-3-Pokal vorne mitzufahren. „Ich mache das im Wechsel. Ein Wochenende Rennen, ein Wochenende Reitturnier“, erzählt sie. Unter der Woche bewegt sie ihre beiden Turnierpferde und geht zweimal wöchentlich ins Fitnessstudio. Zu den Hinguckern auf dem Turnierplatz vor dem Landgestüt gehörte die imposante Stute Möbel Martin’s Instore Girl. Mit einem Stockmaß von 1,83 Metern überragte die Siebenjährige viele ihrer vierbeinigen Konkurrenten. Unter dem Sattel von Sarah Neger präsentierte sich die Zweibrücker Stute im Springparcours, sonst trägt sie die Mädchen und jungen Frauen der Voltigier- und Reitgemeinschaft Südwestpfalz beim Voltigieren. „Sie kann das ganz gut unterscheiden“, sagte Sarah Neger mit Blick auf den Disziplinwechsel des Instore Girls. Alle zwei Wochen übt das Paar in der Springstunde, das große Ziel ist es zunächst, im Parcours an Sicherheit zu gewinnen. Ein bisschen haderte Sarah Neger nach dem L-Springen am Sonntagmorgen. Sie handelte sich einen Abwurf nach einem Flüchtigkeitsfehler ein und verpasste eine bessere Platzierung. Viel besser hätte es dagegen für ein routiniertes Paar nicht laufen können. Bei der Siegerehrung der ersten Abteilung des A*-Springens strahlte Birgit Hohlweg mit der Frühlingssonne um die Wette. Fast ein Jahr musste ihr 16-jähriger Wallach Hopeful Hannes wegen einer Verletzung pausieren. Am Sonntag präsentierte er sich frisch und zeigte im Stilspringen eine schöne und fehlerfreie Runde, die mit der Note 7,7 und Platz eins belohnt wurde. „Ich reite nicht gerne in der Halle“, sagte Hohlweg, die auf dem Freudenbergerhof wohnt und für den Reitverein Einöd startet. Deshalb ist sie auf der Vereinsanlage mit Hannes schon kräftig über Baumstämme gesprungen. Hohlweg freut sich, dass Hopeful Hannes wieder fit ist, immerhin trug er sie schon mehrfach zur Saarlandmeisterschaft in der Vielseitigkeit. Sie hält große Stücke auf den Dunkelbraunen, den sie auch in ihren Reit-Arbeitsgemeinschaften mit Schülern in Pirmasens einsetzt. „Auf ihn kann man sich verlassen, er passt auf die Kinder auf“, sagt sie. Intensiv gecoacht hat am Wochenende Andreas Schmitt seine Tochter Anke. Die nahm die Hilfe dankbar an, legte nach einem unglücklichen Umlauf im A*-Stilspringen auf Markus mit Merle noch eine Schippe drauf und wurde belohnt. Mit der Note 7,8 sicherte sie sich die Siegerschleife in der zweiten Abteilung. „Das hat gut geklappt“, sagte Anke Schmitt und nahm sich für das folgende L-Springen eine „sichere Nullrunde“ vor. Das Ziel erreichte sie, in 45,49 Sekunden blieb sie mit Merle fehlerfrei und wurde platziert. Auch ein schöner Erfolg beim Heimspiel zum Auftakt in die grüne Saison. Sport in Zahlen