Zweibrücken Spielfreude mit Schrecksekunde

Duell im Wurfkreis: Christopher Huber überwindet Kastellauns Torwart Luca Korbion. Huber traf insgesamt fünfmal für den SV 64.
Duell im Wurfkreis: Christopher Huber überwindet Kastellauns Torwart Luca Korbion. Huber traf insgesamt fünfmal für den SV 64.

Dass eine gute Trainingswoche hinter ihnen lag, war den Oberliga-Handballern des SV 64 Zweibrücken am Samstag beim klaren 37:24 (19:11)-Erfolg gegen die HSG Kastellaun/Simmern anzumerken. Den Spaß, den sie aktuell am Handball spielen haben, brachten sie gegen die Spielgemeinschaft mit Tempo-Handball aufs Feld.

«ZWEIBRÜCKEN.»Vor den Augen zweier Handball-Weltmeister von 2007 - Christian Schwarzer und Markus Baur–, die unter den Zuschauern waren, unterstrichen die Zweibrücker ihren Ruf als torhungrigstes Team der Liga. Dass schnelles Spiel der Schlüssel zum Erfolg sein würde, hatte SV-Trainer Axel Koch seiner Mannschaft vor der Partie klar gemacht. Die setzte über weite Strecken Kochs Vorgaben um. „Die Taktik ging ganz gut auf“, freute sich Koch. Linkshänder David Oetzel brachte die Zweibrücker mit 1:0 in Führung und hatte mit seinen Treffern maßgeblich Anteil daran, dass Zweibrücken nach zehn Minuten 8:4 führte. Oetzel, in seinen zwei Jahren beim SV stets von Verletzungen geplagt, zeigte zuletzt gute Leistungen. „So wird es wenigstens ein vernünftiger Abschied“, freute sich der Linkshänder, der den Verein am Rundenende verlassen wird. Entscheidend sei, dass er zur Zeit schmerzfrei sei, die lädierte Schulter aktuell keine Probleme bereite. „Im Moment kann ich richtig werfen“, sagte er und tat das erfolgreich gegen Kastellaun. Dass der junge Torwart Luca Korbion dieses Mal nicht so stark ins Spiel kam, war mit Oetzels Verdienst. Beim SV sah das anders aus. „Unsere beiden Torhüter haben heute gute Partien gespielt“, war Koch mit Benny Berz und Julien Santarini zufrieden. So blieb SV-Torwart Benny Berz bei Würfen aus dem Feld meist Sieger gegen Kastellauns Top-Torjäger Hendrik Walb, der aber von der Siebenmeterlinie Treffsicherheit bewies. Wichtig zum Beispiel Berz` Parade gegen Walb, nachdem Tobias Alt zuvor mit einem Gegenstoß gescheitert war, beim Stand von 7:4 (8.). Statt auf zwei Tore heranzurücken, lagen die Gäste einige Augenblicke später wieder mit 4:8 in Rückstand: Oetzel hatte getroffen. „In diesen Phasen hat die Abwehr nicht funktioniert. Es war schon angesagt, Oetzel das Eck zu nehmen. Das gelang uns nicht“, bilanzierte HSG-Trainer Axel Schneider. Kurze Aufregung Mitte der ersten Halbzeit, als der Tunesier Abdelaziz Helaoui erst Sekunden nach einem Zweikampf mit Max Sema zu Boden ging. Helaoui war am Kehlkopf getroffen worden, mit etwas Verzögerung blieb ihm die Luft weg. Zweibrückens in Kastellaun geborener Physiotherapeut Dennis Krause half. „Dafür ein großes Dankeschön“, sagte Schneider, nachdem noch SV-Mannschaftsarzt Jürgen Knoch den Tunesier mit untersucht hatte. Helaoui konnte in der zweiten Halbzeit wieder mitspielen, aber weder er, noch Routinier Andrius Zigelis, konnten die Niederlage verhindern. „So hoch hätte die Niederlage nicht ausfallen müssen, wenn wir besser getroffen hätten“, konstatierte Schneider. Stand im ersten Spielabschnitt Berz einige Male einem HSG-Treffer im Wege, avancierte in der zweiten Hälfte Santarini zum Schrecken der HSG-Angreifer. Vor allem der junge Patrick Hess fand in Santarini seinen Meister. Das 28. SV-Tor war ein Beweis dafür, dass die Zweibrücker, bei denen Lukas Majbik über weite Strecken gut Regie führte, mit viel Willen spielten. Die Abwehr eroberte den Ball, im Sitzen passte Benny Zellmer auf den gestarteten Philipp Hammann, und der traf. Zweibrücken hielt das Tempo bis zum Abpfiff hoch, und vier Sekunden vor dem Abpfiff traf Zellmer zum bejubelten 37:24-Endstand. So spielten sie SV 64: Berz, 43. Santarini – Oetzel (4), Majbik (4), Huber (5) – Alt (3), Schaller (3) – Sema (2) – Bayer (2), Zellmer (8/3), Grieser (3), Wöschler (1), Hammann (2) HSG Kastellaun/Simmern: Korbion, Lahm – Hess (1), Gilanyi (2), Walb (8/5) – Spreda, Helaoui (5) – Wendling (2) – Zigelis (6/1), , Priesterbach Spielfilm: 8:4 (10.), 14:8 (18.), 19:9 (28.), 19:11 (Halbzeit), 20:13 (35.), 29:19 (46.), 34:22 (57.), 37:24 (Ende) - Siebenmeter: 4/3:8/6 – Strafzeiten: 2:1 – Beste Spieler: Geschlossene Mannschaftsleistung – Zigelis, Wendling – Zuschauer: 210 – Schiedsrichter: Maul/Rausch (Bingen).

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