Zweibrücken SPD-Kandidatin verteidigt Stadtratslisten mit vielen Verwandten

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Rebecca Wendel kandidiert auf Platz 2 der SPD-Liste.
Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Rebecca Wendel kandidiert auf Platz 2 der SPD-Liste.

Dass für den Stadtrat viele Personen kandidieren, die miteinander verwandt oder verheiratet sind, verteidigt Rebecca Wendel, die auf Platz 2 der SPD-Liste antritt.

In einer Stellungnahme zu unserer Wochenendkolumne vom Samstag schreibt die Juso- und stellvertretende SPD-Stadtverbandsvorsitzende, es sei durchaus ein Problem, genug Leute zu finden, die bereit sind für den Stadtrat zu kandidieren: „Individualisierung, Leistungsdruck und der Wunsch nach Freiheit und Flexibilität führen nämlich eher dazu, dass es immer schwieriger wird Menschen zu finden, die sich engagieren und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollen.“ Vereine könnten diese Tendenz mit Sicherheit bestätigen.

Rebecca Wendel kandidiert auf Platz 2 hinter Fraktionssprecher Stéphane Moulin. Auf den Plätzen 4 bis 6 stehen Moulins Ehefrau, Wendels Schwester und ihr Stiefvater. Wendel schreibt: „In der SPD ist es durchaus üblich, dass wir Neueintritte direkt kontaktieren und versuchen, sie in die innerparteiliche Arbeit mit einzubinden. Niemand wird in der SPD verstoßen oder darf sich nicht engagieren, weil sie oder er nicht einer der genannten Familien angehört.“

„Nicht nur für die Stadtratswahl aus ihren Mauselöchern herausgekrochen“

Bei den besonders genannten Parteien SPD und CDU kandidierten „Bürger*innen, die in der Vergangenheit im Stadtrat, in Vereinen, wie dem Boulogne-Verein, überparteilichen Organisationen, wie dem Bündnis Buntes Zweibrücken oder als Rosenkönigin etwas in Zweibrücken bewegt haben und, die eben nicht nur für die Stadtratswahl aus ihren Mauselöchern herausgekrochen kommen“. Wendel schreibt von Kandidaten, „die sich seit Jahrzehnten in das gesellschaftliche Leben in Zweibrücken einbringen“.

Die stellvertretende SPD-Stadtverbandsvorsitzende schreibt weiter: „Dass sich in politisch geprägten Familien das Interesse auf die Nachkömmlinge übertragen kann, dürfte keinen schockieren. So gab es in den vergangenen Stadträten bereits viele Namen, die durch Elternteile bereits geläufig waren. Daran, dass diese sich dann entscheiden, es schon in jungen Jahren den Eltern nachzumachen und ebenfalls politisch tätig zu werden, kann ich nichts Negatives festmachen.“

„Beim Familienessen mehr unterschiedliche politische Meinungen als gleiche“

Bei Diskussionen in Familien gebe es durchaus unterschiedliche Meinungen: „Hier kann ich aus eigener Erfahrung versichern, dass es bei mir am Frühstückstisch oder sonntags beim Familienessen mehr unterschiedliche politische Meinungen als gleiche gibt und dass sich am Ende des Beisammenseins eben keine einheitliche Argumentationslinie ergeben hat, mit der man dann in außerfamiliäre und innerparteiliche Diskussionen andere Meinungen totargumentieren kann.“

x