Zweibrücken Souveräner geht es nicht

Da geht’s lang: Natascha Ruf vom RSC Gestüt Etzenbacher Mühle nimmt mit Quicksilver das nächste Hindernis ins Visier.
Da geht’s lang: Natascha Ruf vom RSC Gestüt Etzenbacher Mühle nimmt mit Quicksilver das nächste Hindernis ins Visier.

«ZWEIBRÜCKEN.» Springreiten ist normalerweise ein Einzelsport. Wenn es bei Turnieren oder Meisterschaften Teamentscheidungen gibt, sind das emotionale Angelegenheiten. Beim Turner des RSC Gestüt Etzenbacher Mühle freute sich am Samstagabend eine ganze Familie: Mama, Papa und Sohn Heuser sicherten sich die goldene Schleife.

Neun Dreier-Teams nahmen am Samstagabend das Teamspringen in Angriff, es wurde am Ende eine spannende Entscheidung. Nach A**- und L-Parcours lagen fünf Teams ohne Hindernisfehler an der Spitze, am schnellsten war die Idar-Obersteiner Familie Heuser. Hier hatte der 14-jährige Filius Felix Heuser mit Gambara in 53,09 Sekunden die schnellste aller A**-Runden gedreht, Papa Hendrik war mit Chrystal Rose im L-Parcours am schnellsten. Den Heusers dicht auf den Fersen war das Team Saar-Pfalz mit der jungen Jule Eckhardt, die Frechdachs souverän durch den A**-Parcours gesteuert hatte, und mit der Zweibrückerin Noelle Heil, die das Team mit Spirit of Colour auf die zweite Position gebracht hatte. Dahinter lauerte das Pirmasenser Team Schenk, für das Carolin Schwender und Ramona Schmidt im A**- und L-Parcours ohne Fehler blieben. Und schließlich konnten sich die Gastgeber vom Gestüt Etzenbacher Mühle, Carla Roth und Natascha Ruf waren fehlerfrei geblieben, als Vierte noch Hoffnungen auf den Treppchenplatz machen. Mühle-Chefin Jennifer Bender legte vor, sie kam auf Baloussina du Ciel fehlerfrei und in 58,90 Sekunden ins Ziel des M-Parcours. Das war die zwischenzeitliche Führung. Da aber Routinier Hans-Günter Klein, im Pirmasenser Stall Schenk als Bereiter beschäftigt, mit Paloma Beach MS ein zügiger, souveräner Umlauf gelang, schob sich das Team Schenk an die Spitze. Die Einöderin Stephanie Linn, die mit ihrer Saar-Pfalz-Truppe noch Hoffnung auf die Titelverteidigung hegte, war mit dem selbst gezogenen Conan L auf dem besten Weg, die Führung zu verteidigen. Dann unterlief ihr am drittletzten Hindernis ein Fehler. „Ich wollte zu eng rumreiten, das war zu viel Risiko“, sagte sie selbstkritisch mit Blick auf ihr Malheur. Die Stange fiel, und das Trio fiel am Ende auf Rang fünf zurück. „Ein Fehler kann immer mal passieren“, fügte Linn schulterzuckend an und räumte ein, dass sie sich ärgere. Als letzte Starterin wollte Eva Heuser den Sieg nicht einfach nach Hause reiten: Sie setzte mit Coralie noch einen drauf und schloss den M-Umlauf als Schnellste in 57,09 Sekunden ab. Mit mehr als 16 Sekunden Vorsprung gewann die Familie Heuser das Teamspringen souverän. „Felix ist in der vergangenen Woche mit seinem Pferd Bezirksmeister geworden. Deshalb hat er sich heute zugetraut, so schnell zu reiten“, erzählte Mama Eva Heuser stolz. Die Familie Heuser betreibt das Reitzentrum Abtei in Idar-Oberstein und stellt ihre selbst ausgebildeten Pferde bei Turnieren vor. „Hendrik ritt die Stute, mit der er auch in L- und M-Prüfungen startet“, sagte Eva Heuser. Ihre elfjährige Zweibrücker Stute Coralie hatte sie in Zweibrücker auch in der schweren Klasse vorgestellt. Sport in Zahlen

x