Zweibrücken Songschreiber und Metal-Männer

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Keine Weltstars, aber solide Angebote in Sachen Rock, Pop, Metal und Unterhaltungsmusik bieten die Saarbrücker Clubs in Dezember.

Obwohl die deutsche Band Santiano erst seit 2012 besteht, haben die fünf Musiker bereits drei Platten vorgelegt, dabei Platz eins der deutschen Albumcharts für sich erobert, auf dem Wacken-Open-Air gespielt und an der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilgenommen. Das Quintett aus Schleswig-Holstein hat Seemannslieder wieder radiotauglich gemacht. Die Band mischt in ihren Songs Elemente aus traditionellen Volksliedern, Schlager, Irish Folk und eben Seemannsliedern und bietet diese musikalische Collage mit einer gehörigen Portion norddeutschem Charme. Neben mehreren Gitarren, Bass, Schlagzeug und Percussion hat die Gruppe auch einige irisch anmutende Instrumente im Gepäck: Mandoline, Akkordeon, Tin Whistle, Geige und Bouzouki sind zu hören. Aktuell tourt die Band mit ihrem aktuellen Album „Von Liebe, Tod und Freiheit“ und macht damit am Freitag, 4. Dezember, um 20 Uhr, in der Saarlandhalle Station. Tickets: 39,90 Euro bis 59,75 Euro. Obwohl Gregor Meyle bereits seit acht Jahren im Musikgeschäft aktiv und durchaus erfolgreich war, ist ihm sein großer Durchbruch erst im vergangenen Jahr gelungen. Mit seinem Mitwirken in Xavier Naidoos Fernsehshow „Tauschkonzert – Sing meinen Song“ brachte er sein Talent und seine wunderbaren Songs einem breiten Publikum zu Gehör und erspielte sich so auf Anhieb eine große Zahl an neuen Fans. Die Elemente für seinen Erfolg sind seine große Hingabe an die Musik, sein Talent, einfache Bilder und Emotionen in vereinnahmende Texte zu betten, und selbst nahbar, bodenständig und ehrlich zu sein. Großartige Songschreiber-Titel quer durch alle Spielarten sind hier zu erwarten. Am Sonntag, 6. Dezember, spielt er auf seiner „Das Beste kommt noch“-Tour im Saarbrücker E-Werk. Das Konzert war ursprünglich in der Garage vorgesehen, wurde aber aufgrund der großen Nachfrage ins E-Werk verlegt. Tickets: 36,95 Euro. Eine spannende Mischung aus Metal und Pop kommt am Dienstag, 8. Dezember, um 20 Uhr in den kleinen Club der Garage. Das schwedische Quintett Dead by April besteht seit 2007. Die Band begann damals als Projekt und veröffentlichte zunächst ein Demo, das zwar kommerziell nicht sehr erfolgreich war, dafür aber bei den Kritikern sehr viel Lob einheimste. Als Lohn dafür ernteten die Musiker einen Plattenvertrag bei einem großen Label sowie zwei Auszeichnungen: den Swedish Metal Award und den Bandits Rock Award. Es folgten mehrere Besetzungswechsel sowie insgesamt drei CDs, die erfolgreich waren. Dead By April bietet einen modernen Metal-Sound, der von einnehmenden Riffs und druckvollem Drumming geprägt ist. Dazu kommen poppig anmutende Keyboard-Klänge, die dem Ganzen Harmonie verleihen. Darüber liegt derber Shout- und Growl-Gesang oder melodiöser, teilweiser mehrstimmiger Pop-Gesang. Tickets: 20,60 Euro. Klassischer Power Metal ist am Freitag, 11. Dezember, um 19 Uhr in der Garage zu haben. Dort spielt die deutsche Legende Accept. Die aus Solingen stammende Gruppe begann in den 80er Jahren. Sie gehörte zusammen mit den Scorpions zu den Wegbereitern des deutschen Metals und war auch international erfolgreich. 1989 löste sich die Band aber wegen Meinungsverschiedenheiten der Musiker auf. Mitte der 90er Jahre folgte die erste Reunion, aus der zwei weitere Platten entstanden, ehe eine erneute Schaffenspause bis 2010 währte. Dann veröffentlichte Accept die Platte „Blood of the Nations“, welche die erfolgreichste Veröffentlichung werden sollte. Bis heute sind es 14 CDs, darunter die aktuelle „Blind Rage“ aus dem Jahr 2014. Die Songs der Band sind geprägt durch wilde Gitarrenriffs und ausufernde Soli, starkes Rock-Drumming und einen rauen Gesang. Bei dem Konzert in der Garage ist im Vorprogramm die Band The New Roses zu sehen. Tickets: 34 Euro. Der deutsche Rap-Musiker Marten Laciny ist unter verschiedenen Pseudonymen bekannt: Marsimoto und Marteria sind die beiden Namen, unter denen er seine bisherigen Sprachgesang-CDs veröffentlicht hat. Am Samstag, 12. Dezember, tritt das Multitalent, das auch als U17-Nationalmannschaftsfußballer und Model erfolgreich war, um 20 Uhr im E-Werk auf. Im Gepäck hat Marsimoto die Songs seiner aktuellen Platte „Ring der Nebelungen“. Die Musik des 33-jährigen Wahl-Berliners ist geprägt durch seine hohe Männerstimme, die elektronisch verfremdet ist. Dazu kommen verspielte Beats und Sounds, die Grundlage für die cleveren Texte sind. Tickets: 36,70 Euro. Der britische Heavy-Metal-Sänger Paul Di’Anno gehörte 1979 bis 1981 als Sänger zur britischen Metal-Legende Iron Maiden. Aufgrund seines übermäßigen Drogenkonsums aber trennte sich die Band von ihm. In der Folge versuchte sich der stimmgewaltige Sänger mit verschiedenen Projekten, konnte aber nicht wieder an den Erfolg von Iron Maiden anknüpfen. Aktuell schart der Frontmann die Band Architects of Chaos um sich um kommt damit am Dienstag, 15. Dezember, um 19.30 Uhr in den kleinen Club der Garage. Mit dieser Band hat er bislang ein Album mit dem Titel „The League of Shadows“ vorgelegt. Darauf folgt er der Tradition des New Wave of British Heavy Metal und verknüpft diesen Stil mit klassischem Power-Metal. Mit zwei Gitarren, Bass und Drums klingt die Band stark nach Iron Maiden. Tickets: 13 Euro. Die aus dem Ruhrpott stammende Band Sondaschule spielt am Sonntag, 20. Dezember, ab 20 Uhr in der Garage unverkrampfte Punk’n’Pop-Songs, die von Liebe, Träumen und dem wirklichen Leben handeln. Sieben Musiker liefern einen flotten und tanzbaren Mix aus Offbeat-Gitarren, rasantem Drumming und fetzigen Bläsereinwürfen, die für enorm viel Druck und gute Laune sorgen. Die Band, die schon den Open-Flair-Wettbewerb gewinnen konnte und 2008 Rock am Ring eröffnen durfte, ist derzeit auf Tour zu ihrer mittlerweile siebten Platte „Schön kaputt“. Im Vorprogramm spielt die Band Rogers. Tickets: 19,80 Euro. Alle Jahre wieder gibt es in der Saarbrücker Congresshalle ein vorweihnachtliches Konzert vom Ensemble Chorwurm. Die Truppe besteht seit fast 40 Jahren und ist mittlerweile zu einer Künstlerformation von 18 Sängerinnen und Sängern mit einer zwölfköpfigen Band und zahlreichen Technikern angewachsen. Mit unterschiedlichen Programmen, zum Beispiel einer Musical-Show oder einer Rock- und Pop-Show hat Chorwurm im Südwesten für Furore gesorgt. In der Congresshalle stehen weltbekannte Christmas-Songs der jüngeren Pop-Geschichte, traditionelle Weihnachtslieder sowie gefühlvolle A-cappella-Melodien auf dem Programm, welche die Hektik der Vorweihnachtszeit für einige Stunden vergessen lassen. Die handgemachten Arrangements des musikalischen Leiters Lothar Klockner zeichnen sich in Songs aus, die mal mit minimaler Instrumentierung dargeboten werden oder aber mit großer Orchesterbegleitung. Die Gruppe gastiert am Dienstag, 22. Dezember, um 20 Uhr in der Congresshalle. Tickets: ab 24 Euro. Ein internationales Ensemble bietet am Montag, 28. Dezember, um 20 Uhr eine pompöse Pop-Show in der Saarlandhalle: Bei Abba Gold erleben die Zuschauer die großen musikalischen Gefühle der 70er und 80er Jahre, als das schwedische Quartett Abba mit großartigen Hits wie „SOS“, „Mamma Mia“, „Fernando“ oder „Dancing Queen“ in die Hitparaden stürmte und ganz Europa mit ihren Pop-Songs beglückte. Schrill-bunte Kostüme, großformatige visuelle Projektionen und eine mitreißende Performance wecken Erinnerungen und Träume an die musikalische Vergangenheit. Neben einer Rahmenhandlung, in die Biografie-Elemente von Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Benny Andersson und Björn Ulvaeus eingearbeitet sind, finden sich alle großen Hits in der Show. Tickets: 32 und 58 Euro. Gut gegen kalte Füße sind schnelle Schritte: Die sind bei der „Magic of the Dance“-Show am Dienstag, 29. Dezember, um 20 Uhr in der Saarlandhalle reichlich zu sehen. Ein sinnliches Fest mit irischen Stepptänzen und Balladen, einer herausragenden Liveband, tollen Kostümen und pompöser Lichtshow. An vorderster Front steht der achtmalige Step-Weltmeister John Carey, der mit seinen rasanten Schritten der Show voransteht. Die Story dazu, die von Hollywoodstar Sir Christopher Lee erzählt wird, rankt sich um Gefühl und Leidenschaft während der Jahrhundertwende, als irische Emigranten nach Amerika flohen. Auf der Suche nach einander erlebt ein junges Pärchen aufregende Tanzabenteuer und versucht, sich irischen Dämonen, der Metapher für vergangenes Elend und Leid, zu entledigen. Tickets: 35 bis 65 Euro.

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